Mehrere Demonstrationen: Tausende protestieren gegen Rechts
Mehrere Demonstrationen:Tausende protestieren gegen Rechts
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Insgesamt über 20.000 Menschen haben in mehreren Städten gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD demonstriert. Nicht immer verliefen die Demos friedlich.
Regenbogenflaggen und Plakate gegen Rechts in Göttingen.
Quelle: dpa/Stefan Rampfel
Mehrere Tausend Menschen sind nach Angaben der Polizei am Samstag in Göttingen und Hildesheim (Niedersachsen) gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Auch im hessischen Neu-Isenburg und im thüringischen Apolda versammelten sich Tausende gegen Rechts.
Anlass in Göttingen war eine Kundgebung von "Querdenkern", an der sich rund 140 Personen beteiligten, wie die Polizei mitteilte. Demnach nahmen 5.000 Menschen am Gegenprotest teil, die Veranstalter sprachen von 10.000. In Hildesheim demonstrierten nach ersten Schätzungen der Polizei rund 8.000 Menschen.
Zu der Demonstration in Göttingen hatten das "Bündnis gegen Rechts" sowie zahlreiche Initiativen, Kirchen, Gewerkschaften und Parteien aufgerufen. Die "Querdenker"-Veranstaltung war unter dem Motto "Politik gegen das Volk?" und "Neuwahlen, die Chance zur Veränderung?" beworben worden. Die Veranstalter aus der "Querdenker"-Szene hatten eine stationäre Kundgebung am Bahnhof, einen Demonstrationszug durch die Stadt sowie am Abend einen Autokonvoi angekündigt.
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Die Proteste gegen die "Querdenker" begannen mit einer Kundgebung in Sichtweite des Bahnhofs. Mehrere Redner verurteilten dabei auch das gemeinsame Abstimmen von CDU/CSU, AfD, FDP und BSW bei den Anträgen über Asylrechtsverschärfungen im Bundestag in dieser Woche.
Am Nachmittag blockierten Aktivisten mehrmals die Demonstrationsroute der "Querdenker", der Demo-Zug wurde immer wieder gestoppt. Polizisten räumten die Blockaden und setzten dabei nach Augenzeugenberichten auch Schlagstöcke ein. Mehrere Menschen wurden dabei nach Angaben des Bündnisses gegen Rechts verletzt. Die Polizei berichtete, Einsatzkräfte würden mit Pyrotechnik, Flaschen sowie Eiern beworfen. Eine Reiterstaffel der Polizei war im Einsatz.
In Hildesheim hatte ebenfalls das "Bündnis gegen Rechts" zu der Demonstration aufgerufen. Der Zusammenschluss unterschiedlicher Gruppen, Gewerkschaften, Vereine, Parteien und Kirchengemeinden wollte nach eigenen Aussagen vor der Bundestagswahl ein Zeichen gegen rechte Tendenzen in der Politik setzen.
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Neu-Isenburg: 9.000 protestieren gegen AfD-Veranstaltung
In der südhessischen Stadt Neu-Isenburg protestierten derweil weit mehr Menschen als zunächst angenommen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD. Die Beamten sprachen von rund 9.000 Demonstrierenden.
Am Nachmittag versuchten Teilnehmer nach Angaben einer Polizeisprecherin, zwei Polizeifahrzeuge in Brand zu setzen, dabei sei eines der Fahrzeuge beschädigt worden. Es seien Rauchtöpfe gezündet worden, eine Person sei vorläufig festgenommen worden. An einer Sitzblockade an einer Zufahrt zu der Veranstaltungshalle beteiligten sich zudem rund 30 bis 40 Personen. Bereits zuvor hatten mehrere Personen eine Absperrung durchbrochen und Einsatzkräfte angegriffen. Ein Polizist und ein Teilnehmer der Demonstration seien verletzt worden, sagte die Sprecherin.
Angesichts der großen Teilnehmerzahl gab die Polizei zusätzliche Flächen für die Versammlungen frei. Die Protestierenden trugen Plakate und Transparente mit Aufschriften wie "Braune Flaschen gehören in den Glascontainer, nicht in den Bundestag" und "Gegen den Rechtsruck! Kein Platz für Faschismus!" bei sich.
Protest gegen Kongress der AfD-Jugend
An Protesten gegen den Bundeskongress der bisherigen AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" im thüringischen Apolda beteiligten sich nach Veranstalterangaben mehrere Tausend Menschen. Die Initiatoren berichteten am Nachmittag von mehr als 3.000 Teilnehmenden. Die Polizei sprach von bis zu 1.500 Demonstrationsteilnehmern.
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Zu den Protesten aufgerufen hatten das Aktionsbündnis "widersetzen" und das Netzwerk Buntes Weimarer Land. Anlass war der Bundeskongress der "Junge Alternative" (JA) in der Apoldaer Stadthalle mit 250 Teilnehmern, bei der sich die Jugendorganisation auflöste. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften aus ganz Thüringen im Einsatz. Mit den Protesten sollte laut Veranstaltern ein starkes Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Demokratie gesetzt werden.
Quelle: dpa
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