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Protestwelle gegen Rechtsextreme:Tausende bei Anti-AfD-Demos in Ostdeutschland
von Tobias Bluhm
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Im Osten Deutschlands regt sich Widerstand gegen Rechtsextremismus und die AfD. Tausende gingen in der vergangenen Woche auf die Straße, darunter in Stralsund, Jena und Potsdam.
An diesem Wochenende finden in vielen deutschen Städten wieder Demos gegen Rechtsextremismus statt. Allein in Hamburg gingen heute 50.000 Menschen auf die Straße.19.01.2024 | 1:50 min
Seit nunmehr einer Woche regt sich auch im Osten Deutschlands starker Protest gegen Rechtsextremismus und die AfD.
Bereits am Dienstag hatte großer Zuspruch die Organisatoren einer Veranstaltung gegen Rechts in Schwerin überrascht. Angemeldet zu der Kundegebung waren eigentlich nur 150 Personen. Am Ende kamen 1.200.
Weitere 1.600 Menschen demonstrierten unter der Woche in Rostock. Und am Freitagabend kamen unter dem Motto "Bunt statt Braun" abermals Tausende in Stralsund zusammen. Organisiert wurde die Veranstaltung von einem Bündnis aus Grünen, SPD, deren Jugendorganisation Jusos und dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB.
Zahlreiche Demos nach Geheimtreffen von Rechtsextremen
"Es lief sehr gut! Ich bin stolz auf die Masse, die wir hier mobilisieren konnten", sagt Tobias Ewert. Der Jusos-Vorsitzende im Kreis Vorpommern-Rügen hatte die Veranstaltung maßgeblich mitorganisiert. "Für dieses Thema kann man gar nicht genug einstehen."
Den Demonstrationen vorausgegangen war die Enthüllung eines Geheimtreffens, bei dem unter anderem AfD-Politiker über massenhafte Verdrängungen aus Deutschland diskutiert haben sollen. Auch Mitglieder der rechtsextremen "Identitären Bewegung" nahmen einem Bericht des Netzwerks Correctiv zufolge an dem Treffen teil.
Schweigende Mehrheit "sollte ein Zeichen setzen"
In Mecklenburg-Vorpommern zählt die AfD zu den stärksten politischen Kräften. Im Schweriner Landtag ist sie derzeit hinter der SPD die zweitstärkste Kraft, liegt in Umfragen jedoch seit Monaten deutlich vor den Sozialdemokraten.
Der Stralsunder Bürgerschaftsabgeordnete Stefan Bedau (Grüne) findet nach der Teilnahme von AfD-Politikern am Geheimtreffen: "In ganz Deutschland sollte ein Zeichen gesetzt werden: Wir sind mehr als die, die hetzen, ausgrenzen und hassen."
Im Bundestag weist die AfD Angriffe wegen des Potsdamer Geheimtreffens zurück. Bundesinnenministerin Faeser sagt, nichts davon dürfe man dulden. Indes halten Demos gegen Rechts an.18.01.2024 | 1:35 min
Ost-Erzbischöfe warnen vor AfD
Die Stralsunder Demonstration stellt sich in eine Reihe zahlreicher Proteste in ostdeutschen Städten. Am Sonntag waren 10.000 Menschen in Potsdam zusammengekommen, darunter auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). In Leipzig, Jena und Magdeburg demonstrierten unter der Woche ebenfalls hunderte Menschen.
Abseits der Demonstrationen riefen am Freitag zudem die katholischen Erzbischöfe von Magdeburg, Erfurt, Dresden-Meißen und Görlitz gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus Berlin und Hamburg in einem offenen Brief dazu auf, nicht die AfD zu wählen: "Eine Schnittmenge zwischen Christentum und AfD existiert nicht", hieß es darin.
Die katholischen Bischöfe in Ostdeutschland rufen in einem offenen Brief dazu auf, nicht die AfD zu wählen. Die Positionen extremer Parteien könnten nicht akzeptiert werden. 19.01.2024 | 0:21 min
Weitere Demonstrationen am Wochenende geplant
In den kommenden Tagen sind weitere Proteste angekündigt: Am Samstag sind Kundgebungen unter anderem in Halle und Magdeburg geplant, in Cottbus ist eine Demonstration am Sonntag angemeldet.
Cottbus gilt als Hochburg des Rechtsextremismus in Brandenburg. Das dortige Motto reiht sich in jenes der anderen Ost-Demonstrationen ein: "für Vielfalt, Weltoffenheit und gegen die extreme Rechte".
Der Politikwissenschaftler Albrecht von Lucke befasst sich schon seit Langem mit der AfD und erklärt im Interview, unsere Demokratie ist in einer globalen Bewährungsphase.19.01.2024 | 5:09 min
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