DDR, Deutsche Einheit und AfD:Unternehmer: Wende war "wahnsinnige Befreiung"
von Anne Stadtfeld
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Sabine von Köppen und Mathias Lohraff leiten ein Kabeltrommel-Werk in Schwerin. Für sie war die Wende eine Befreiung. Dass viele im Osten AfD wählten, macht sie fassungslos.
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Seit 155 Jahren werden im Familienbetrieb der August Hildebrandt GmbH in Schwerin Holzkabeltrommeln hergestellt. Die DDR- und Wende-Zeit sei eine wechselvolle gewesen, stellen die Geschäftsführer Sabine von Köppen und ihr Bruder Mathias Lohraff fest:
Ihr Vater, der bis dahin Eigentümer war, sei Betriebsleiter geworden. "Weil er sich geweigert hatte in die SED einzutreten", so Sabine von Köppen, "ist er entlassen worden". Nach der Wende die Chance: "Wir waren eines der ersten Unternehmen, die reprivatisiert worden sind." Für die Familie sei die Wende "eine wahnsinnige Befreiung" gewesen.
Ihr Vater kam in seinen Betrieb zurück und "traf auf die Leute, die ihn entlassen hatten". Eine schwere Situation, aber die Familie gab nicht auf.
Das Unternehmen hat mittlerweile 220 Mitarbeiter, neun Standorte in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Tunesien, ist in seiner Branche Marktführer in Europa mit einem Jahresumsatz von 90 Millionen Euro.
Neue Investititonen für die Energiewende
Gerade investiert der Betrieb 10 Millionen Euro für einen weiteren Standort in Schwerin. Dort werden riesige Stahlkabeltrommeln hergestellt, zum Beispiel für Daten-, Solar- oder Hochspannungskabel, alles nötig für die Energiewende.
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Auch Nachhaltigkeit liege dem Unternehmen am Herzen. In Zusammenarbeit mit dem größten deutschen Netzbetreiber bauten sie ein Mehrwegsystem von Stahltrommeln auf, so die Geschäftsführer.
Expansion: Westdeutsche zunächst skeptisch
Lohraff, der den Betrieb vor 20 Jahren mit seiner Schwester übernommen hat erinnert sich: Der volkseigene Betrieb der DDR hatte viel Schrott hinterlassen. Der Maschinenpark sei marode gewesen. Sie hätten ganz klein angefangen und dann Stück für Stück alles entwickelt.
Dann folgte die Expansion nach Westdeutschland. Standorte in Hannover und Mönchengladbach sind zum Beispiel übernommen und aufgebaut worden. Die Geschwister finden:
Viele Westdeutsche hätten sie mit "Unglauben" beäugt, so Sabine von Köppen. Es hätte zunächst viele Diskussionen gegeben, aber "wir hatten sehr viele Fürsprecher."
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Allerdings sehen sie auch,
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Anne Stadtfeld ist Reporterin im ZDF-Studio Mecklenburg-Vorpommern.