Patientenschützer Brysch schließt sich den Forderungen nach einer Aufarbeitung der Corona-Politik an. Besonders wichtig sei der Fokus auf die Pflegebedürftigen in Pflegeheimen.
Während der Corona-Pandemie galten strikte Besuchsverbote in Kliniken und Pflegeheimen. Archivbild
Quelle: Reuters
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine Aufarbeitung der Corona-Politik. Dabei solle ein besonderer Schwerpunkt auf Pflegeheime und Pflegebedürftige gelegt werden, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Das höchste Opfer des Politikversagens brachten die Pflegebedürftigen.
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Eugen Brysch, Deutsche Stiftung Patientenschutz
Zuvor hatten Spitzenpolitiker der großen Koalition Fehler während der Pandemie eingeräumt - vor allem mit Blick auf die Kinder.
Brysch: Corona-Impfpflicht für Pflegepersonal ein Fehler
Die Politik habe damals alle Lebensbereiche regeln wollen und dadurch "das Wichtige aus den Augen verloren", so Brysch:
Der Grundschutz fehlte, ein überzeugendes Testregime gab es nie und zusätzliche Hilfskräfte sowie Ausweichquartiere waren nicht mal angedacht.
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Eugen Brysch, Patientenschützer
Aus heutiger Sicht sei auch die Impfpflicht für das Pflege- und Gesundheitspersonal ein Fehler gewesen, sagte der Stiftungsvorstand: "Die einrichtungsbezogene Zwangsimpfung hat dem Berufsklima geschadet, ohne das Virus zu stoppen", so Brysch. "Doch bis heute fehlt hier eine Aufarbeitung."
Union und SPD: Fehler während Pandemie eingeräumt
Gegenüber dem "Spiegel" hatten Unions- und SPD-Politiker Fehler der schwarz-roten Corona-Politik eingeräumt, darunter der heutige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der damalige Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
Seehofers Vorwurd, Pflegeheime seien die "Brutstätten für das Virus" gewesen, wies Brysch wies zurück. Gegenüber dem RND betonte er:
Pflegeheime waren die Brennpunkte und nicht die Brutstätten des Virus.
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Eugen Brysch, Deutsche Stiftung Patientenschutz
Forderung nach Enquete-Kommission "Pandemie"
Lauterbach hatte im Magazin es als größten Fehler bezeichnet, dass "wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas zu spät angefangen haben".
So hatten die Politiker im Nachhinein etwa Schulschließungen, Ausgangssperren und auch die Debatten über eine Impfpflicht als falsch bezeichnet. Seehofer hatte sich der FDP-Forderung nach einer Enquete-Kommission "Pandemie" im Bundestag angeschlossen. SPD- und Grünen-Fraktion lehnten das auf Anfrage des Redaktionsnetzwerkes am Freitag ab.
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