Weltverfolgungsindex:Lage der Christen in der Türkei verschlechtert
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Getötet, bedroht, vertrieben: Millionen Christen weltweit sind laut dem Weltverfolgungsindex von "Open Doors" Opfer von Verfolgung geworden. Diese Länder sind besonders gefährlich.
Demonstrant gegen Christenverfolgung - 4.476 Christen weltweit wurden laut Weltverfolgungsindex in Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet (Symbolbild)
Quelle: AP
Millionen Christen weltweit sind laut dem neuen Weltverfolgungsindex auch im vergangenen Jahr Opfer von Verfolgung durch Staaten und radikale religiöse Gruppierungen geworden. Wie das den Freikirchen nahe stehende Hilfswerk "Open Doors" am Mittwoch im hessischen Kelkheim mitteilte, waren zwischen Oktober 2023 und September 2024 rund 380 Millionen Christen weltweit wegen ihres Glaubens mindestens in hohem Maße Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Im Jahr zuvor hatte das Hilfswerk von 365 Millionen Betroffenen gesprochen.
Die Lage der Christen in der Türkei hat sich nach Angaben der christlichen Hilfsorganisation "Open Doors" verschlechtert. Unter Präsident Recep Tayyip Erdogan sei religiöser Nationalismus zu einer prägenden Kraft innerhalb der islamischen Gesellschaft geworden, erklärte das Hilfswerk zur Vorstellung des Weltverfolgungsindex 2025. Wer kein Muslim sei oder sich vom Islam abgewandt habe, werde nicht als loyaler Türke betrachtet.
Diskriminierungen nehmen in der Türkei zu
Alle von Verfolgung betroffenen Gruppen von Christen hätten nur begrenzten Zugang zu Arbeitsstellen im öffentlichen Sektor und "werden in der Privatwirtschaft vor allem dann diskriminiert, wenn die Arbeitgeber Verbindungen zur Regierung unterhalten", heißt es im "Länderprofil Türkei". Die Religionszugehörigkeit werde noch immer in den Personalausweisen vermerkt, heutzutage auf einem elektronischen Chip. Daher sei es ein Leichtes, Christen im Bewerbungsprozess zu benachteiligen.
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Insgesamt beobachtet das 1955 gegründete Hilfswerk eine weltweite Zunahme von Gewalt gegen Christen. Verantwortlich dafür seien religiös und politisch motivierte Gruppen sowie autokratische Regime wie etwa in Nordkorea: "Hier verfolgt man Christen seit Jahrzehnten mit brutaler Härte, zuletzt verstärkt mit Unterstützung aus China." In China gerieten Christen immer stärker unter den Druck des offiziell atheistischen Staates mit seinen strikten ideologischen Vorgaben und engmaschiger Überwachung.
4.476 Christen laut Index getötet
In der Negativ-Rangliste finden sich die 50 Länder, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens laut "Open Doors" der stärksten Verfolgung weltweit ausgesetzt sind. Die zehn Länder sind den Angaben zufolge Nordkorea auf dem ersten Platz, gefolgt von Somalia, Jemen, Libyen, Sudan, Eritrea, Nigeria, Pakistan, Iran und Afghanistan. Fast alle diese Länder waren schon in den Vorjahren ganz oben in der Rangfolge zu finden.
Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Ränge 11 und 15. Die Türkei nimmt auf dem Index Rang 45 ein, damit verschlechterte sich ihr Rang um fünf Plätze im Vergleich zum letzten Bericht. Berichtszeitraum des Index ist der 1. Oktober 2023 bis 30. September 2024. Der Weltverfolgungsindex sei "keine bloße Statistik, sondern soll verfolgten Christen dienen, in ihrem Leid wahrgenommen zu werden und Trost und Ermutigung zu erfahren".
Laut Index wurden weltweit 4.476 Christen in Zusammenhang mit der Ausübung ihres Glaubens getötet, im Vorjahresbericht von 2024 waren es 4.998 getötete Christen. Angriffe auf Häuser von Christen hätten von 21.431 (2024) auf 28.368 erneut deutlich zugenommen.
... erscheint 2025 zum 32. Mal.
Wie das christliche Hilfswerk mit Sitz im hessischen Kelkheim erklärt, dokumentiert der Index seit 1993 die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in 50 Ländern. Die Negativ-Rangfolge soll aufzeigen, wo es für Christen am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu bekennen, wo sie getötet oder inhaftiert, von Behörden schikaniert, misshandelt oder dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Der Weltverfolgungsindex basiert den Angaben zufolge auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden.
Zusätzlich werden laut "Open Doors" ortsansässige Forscher und Länderexperten befragt. Der Index soll Verfolgung sichtbar machen und verfolgten Christen eine Stimme geben. Es existiere jedoch keine allgemein anerkannte rechtliche Definition des Begriffes Verfolgung, räumt "Open Doors" ein. Bestimmte Situationen könnten als Verfolgung eingeordnet werden, wenn etwa Personen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verwehrt werde.
Die Methodik des Weltverfolgungsindex folge "eher einer theologischen als einer soziologischen oder juristischen Definition". Nach diesem Ansatz sei Verfolgung definiert als "jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus". Diese weit gefasste Definition beinhalte unter anderem Diskriminierung, Einschüchterung, Ächtung, sexuellen Missbrauch und Gewalt, bis hin zur ethnischen Säuberung und Völkermord.
Quelle: epd
Wie das christliche Hilfswerk mit Sitz im hessischen Kelkheim erklärt, dokumentiert der Index seit 1993 die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in 50 Ländern. Die Negativ-Rangfolge soll aufzeigen, wo es für Christen am gefährlichsten ist, ihren Glauben zu bekennen, wo sie getötet oder inhaftiert, von Behörden schikaniert, misshandelt oder dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Der Weltverfolgungsindex basiert den Angaben zufolge auf der Erhebung von dokumentierten Übergriffen auf Christen und Gemeinden.
Zusätzlich werden laut "Open Doors" ortsansässige Forscher und Länderexperten befragt. Der Index soll Verfolgung sichtbar machen und verfolgten Christen eine Stimme geben. Es existiere jedoch keine allgemein anerkannte rechtliche Definition des Begriffes Verfolgung, räumt "Open Doors" ein. Bestimmte Situationen könnten als Verfolgung eingeordnet werden, wenn etwa Personen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit verwehrt werde.
Die Methodik des Weltverfolgungsindex folge "eher einer theologischen als einer soziologischen oder juristischen Definition". Nach diesem Ansatz sei Verfolgung definiert als "jegliche Art von erlebter Anfeindung aufgrund der Identifikation einer Person mit Christus". Diese weit gefasste Definition beinhalte unter anderem Diskriminierung, Einschüchterung, Ächtung, sexuellen Missbrauch und Gewalt, bis hin zur ethnischen Säuberung und Völkermord.
Quelle: epd
Quelle: epd, KNA
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