CDU bekennt: Merz-Daten bei Cyber-Angriff abgeflossen

    CDU bekennt:Merz-Daten bei Cyber-Angriff abgeflossen

    |

    Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz war vom Cyber-Angriff auf seine Partei direkt betroffen. Das teilt die CDU mit. Das LKA Nordrhein-Westfalen ermittelt.

    Friedrich Merz, hält eine Rede auf der Wahlkampfabschlusskundgebung von CDU und CSU zur Europawahl in München, Deutschland, am 07.06.2024.
    Friedrich Merz' Daten sind laut CDU vom Cyber-Angriff betroffen
    Quelle: epa

    Von dem schwerwiegenden Cyber-Angriff auf das Netzwerk der CDU waren nach Parteiangaben auch Daten des Vorsitzenden Friedrich Merz betroffen. Die CDU sei im Zuge der Ermittlungen darüber informiert worden, dass dabei "Daten aus einem Kalender des Parteivorsitzenden abgeflossen sind", sagte eine CDU-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa.
    Nähere Angaben wurden mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht gemacht. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen sowie die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen hätten dazu Ermittlungen aufgenommen, sagte die Sprecherin weiter. Hintergrund ist, dass die IT-Tochter der Bundespartei in Nordrhein-Westfalen sitzt.
    Nazan Gökdemir im Gespräch mit Alexander Roßnagel
    Cyberangriffe von staatlich gelenkten Stellen wie Nachrichtendiensten aus dem Ausland nehmen zu, so die Einschätzung des hessischen Datenschutzbeauftragten, Alexander Roßnagel. 13.05.2024 | 3:37 min

    Cyber-Angriff auf CDU: hochprofessionelle Angriffe

    Die Cyber-Attacke auf die CDU war Anfang des Monats bekannt geworden. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen daraufhin Ermittlungen auf. Als Vorsichtsmaßnahme war die IT-Infrastruktur der Partei in Teilen vom Netz genommen und isoliert worden. Betroffen war nach früheren Angaben unter anderem auch die zentrale Mitglieder-Datei.
    Merz hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls Anfang Juni gesagt, es sei der schwerste Angriff auf eine IT-Struktur, den jemals eine politische Partei in Deutschland erlebt habe. Es handle sich um massive und hoch professionelle Angriffe. "Dagegen müssen wir uns mit allem, was uns zur Verfügung steht, zur Wehr setzen", sagte der CDU-Chef. Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer gab es wegen der laufenden Ermittlungen zunächst keine Auskünfte.
    Nach Cyber-Angriff - russischer Geschäftsträger einbestellt
    Anfang 2023 waren E-Mail-Konten der SPD Ziel einer Cyber-Attacke. Die Bundesregierung macht staatliche russische Hacker dafür verantwortlich – und bestellt einen Diplomaten ein.03.05.2024 | 2:53 min

    Bundesregierung: Russischer Hacker-Angriff auf SPD

    Auch die SPD war im vergangenen Jahr Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Damals wurden E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt. Die Bundesregierung macht für diesen Angriff eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich. Das Auswärtige Amt bestellte Anfang Mai einen hochrangigen russischen Diplomaten ein und rief den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für eine Woche zu Konsultationen nach Berlin zurück.
    Quelle: dpa

    Mehr News von der CDU