Ampel-Kompromiss beim Wehretat:Grüne wollen Verteidigungshaushalt aufbessern
|
Grünen-Politiker Sebastian Schäfer rechnet mit Nachbesserungen bei den Verteidigungsausgaben. Verteidigungsminister Pistorius hatte den Kompromiss für den Wehretat kritisiert.
In der Diskussion über den Wehretat hat der Grünen-Haushaltspolitiker Sebastian Schäfer nach dem Haushaltskompromiss Änderungen bei den Verteidigungsausgaben angekündigt. Zwar sei der Kompromiss der Ampel-Spitzen eine "ordentliche Arbeitsgrundlage für die Haushaltsverhandlungen im Parlament", sagte Schäfer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Wie immer wird es aber zahlreiche und auch wesentliche Änderungen geben.
Sebastian Schäfer, Grünen-Politiker
Gerade in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gebe es "große Notwendigkeiten, die wir im parlamentarischen Verfahren berücksichtigen werden", fuhr der Politiker der Grünen fort.
FDP-Verteidigungsexperte zu Nachbesserungen bereit
Der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, Alexander Müller, betonte zwar die Rekordausgaben der Ampel-Koalition für die Bundeswehr - zeigte sich aber zu weiteren Umschichtungen zugunsten des Verteidigungsetats bereit.
Die Investitionen in die Bundeswehr sind aktuell so hoch wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.
Alexander Müller, FDP-Politiker
Gegenüber den RND-Zeitungen betonte Müller: "Im Zuge der Zeitenwende werden wir allerdings in den kommenden Jahren fortlaufend entscheiden müssen, welche Ausgaben der Staat leisten soll und welche nicht." Dabei werde die Sicherheit für die FDP "immer höchste Priorität haben".
Pistorius nennt Haushaltskompromiss für Wehretat "ärgerlich"
Der Kompromiss der Ampel-Spitzen für den Staatshaushalt des kommenden Jahres sieht einen kleineren Verteidigungsetat vor, als von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gefordert. Dieser hatte einen Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet, der Kompromiss sieht lediglich rund 53 Milliarden Euro vor. Bis zum Jahr 2028 soll der Wehretat dann aber auf rund 80 Milliarden Euro anwachsen.
Pistorius bezeichnete den Haushaltskompromiss für den Wehretat am Sonntag als "ärgerlich". Bestimmte Dinge könne er dann nicht "in der Geschwindigkeit anstoßen", wie es "Zeitenwende und Bedrohungslage erforderlich machen".
Quelle: AFP, Reuters
Thema
Mehr zum Thema Haushalt
mit Video
Bundeswehrverband:Ampel-Etat: Truppe "größtenteils schockiert"
Analyse
Milliardenloch im neuen Haushalt:Bundeswehr wird Putin "keine Probleme machen"
von Nils Metzger
mit Video
Jugendverbände gegen die Ampel:"Sie kürzen unsere Zukunft weg!"
von Julia Vonier