Pflege: Das fordern die Parteien in ihren Wahlprogrammen

    Blick in die Wahlprogramme:Das soll sich bei der Pflege ändern

    von Mario Shabaviz
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    Mehr Geld für Pflegende, ein gedeckelter Eigenanteil bei Pflege im Heim oder eine Pflegevollversicherung: Alle großen Parteien wollen Reformen in Sachen Pflege. Ein Überblick.

    Ein Bewohner eines Pflegezentrums geht mit dem Rollator durchs Haus (Archivbild)
    Die Parteien sehen Reformbedarf bei der Pflege - und nennen in ihren Wahlprogrammen Änderungsvorschläge.
    Quelle: dpa

    Die Pflege in Deutschland muss besser werden, da sind sich alle Parteien einig. Alle gehen in ihren Wahlprogrammen auf das Thema ein, AfD oder FDP mit einigen Absätzen eher kurz, SPD und Grüne widmen dem Thema etwa jeweils zwei Seiten - Union (CDU/CSU), BSW und Linke äußern sich auf etwa einer Seite dazu.

    Kernideen der Parteien zur Pflege








    Während die Stärkung der häuslichen Pflege oder die bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf allgemeiner Konsens sind, herrschen über die Mittel und Wege für bessere Pflege verschiedene Ansichten.
    AOK-Pflegereport 2024
    Der AOK-Pflegereport 2024 zeigt, dass die Zahl der Pflegebedürftigen deutlich gestiegen ist. Wie die Pflege der Zukunft aussehen könnte - Dr. Christoph Specht ordnet ein.11.12.2024 | 6:26 min

    Pflege - Parteien werben mit unterschiedlichen Reformen

    An Reformvorschlägen fehlt es dabei nicht, oft sind sie technischer Natur. So etwa das "Befreien der Pflegeanbieter von doppelten Prüfungen ohne Mehrwert" (FDP) oder der sogenannte "Pflegedeckel" der SPD. Er soll den Eigenanteil in stationärer Pflege auf 1.000 Euro begrenzen, für die reine Pflege.
    Bedarf an Pflegekräften in der Altenpflege

    ZDFheute Infografik

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    CDU und Grüne wollen u.a. durch ein flexibles "Pflegebudget" das Kombinieren von Pflegeleistungen, Therapien und Hilfen zur Haushaltsführung erleichtern. Auch die "bessere steuerliche Absetzbarkeit" von Pflegezusatzversicherungen steht im Papier der CDU. Die AfD möchte etwa "Kranken- und Pflegeversicherung zusammenführen", um den Kostenanstieg in beiden Systemen zu bremsen, während das BSW will, dass "die Eigenanteile für Pflegeheimbewohner (…) deutlich sinken".
    Pflegekraft-auf-Flur-im-Pflegeheim
    Gleich mehrere Pflegeheime in Hamburg schließen Ende des Jahres, weil Pflegepersonal fehlt. Hunderte Bewohner und Angehörige sind geschockt. Mehr und mehr Betten stehen leer und Wartelisten werden immer länger.23.11.2024 | 5:19 min

    Parteien im Wahlkampf: Pflege darf kein Armutsrisiko mehr sein

    Dass Pflege ein "Armutsrisiko" sein kann, aber nicht sein dürfe, sehen alle Parteien so. In drei Wahlprogrammen wird diese Gefahr auch genau so benannt, darunter bei der CDU und dem BSW. Aber auch alle anderen wollen, dass Pflege bezahlbar bleibt, im Kern solidarisch aufgestellt sowie zukunftssicher.

    Rund 4,89 Millionen Pflegebedürftige werden derzeit im häuslichen bzw. familiären Umfeld gepflegt. Das sind rund 86 Prozent aller Pflegebedürftigen. In stationärer Pflege sind etwa 800.000 Menschen untergebracht. Der Eigenanteil bei Pflege im Heim lag 2024 im bundesweiten Durchschnitt bei 2.871 Euro.

    Doch während etwa die Christdemokraten und die Liberalen "mehr Anreize für private Pflegevorsorge" (FDP) bzw. deren steuerliche Besserstellung (CDU) als nötig erachten, um Finanzierungslücken der Pflege im Alter zu schließen, haben Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht auch einen grundsätzlichen Systemwechsel bei der Pflegeversicherung im Programm. Eine Pflegevollversicherung oder auch (Pflege-)"Bürgerversicherung".
    "Alle zahlen ein, Beiträge werden auf alle Einkommen erhoben", heißt es dazu im Papier der Linken. Noch weiter geht das BSW und fordert "eine Pflegevollversicherung, die überwiegend aus Steuermitteln" finanziert werden solle.
    "Atemlos durch jede Schicht - Alltag bei Pflegekräften": Mandy steht am Bett eines Babys.
    Die Situation von Pflegekräften ist bekannt: wenig Geld, große Arbeitsbelastung. Nur wenige halten das durch. Vanessa, Michael und Mandy wollen trotzdem keinen anderen Beruf.24.01.2023 | 28:42 min

    Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige

    Für alle pflegerisch Tätigen, ob von Berufs wegen oder in der Familie, soll sich die Wertschätzung künftig auch in besserer Bezahlung, weniger finanziellen Lasten oder durch andere Unterstützung bemerkbar machen. "Die häusliche Pflege deutlich höher finanziell honorieren", hat sich dafür die AfD ins Programm geschrieben. Eher allgemein bleibt auch die CDU, die den "Angehörigen den Rücken stärken" und "die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärken" will.
    Pflegetraining für Angehörige
    In der Uniklinik Aachen werden Angehörige auf die häusliche Pflege vorbereitet.14.03.2023 | 4:48 min
    Wer die eigene Arbeitszeit für die Pflege reduziert, solle nach den Grünen dafür "in Form eines zeitlich begrenzten Ausgleichs der entgangenen Einkünfte" entschädigt werden, Genaueres findet sich aber auch nicht. Die Linke will beim Auftreten des ersten Pflegefalls in der Familie "sechs Wochen Freistellung bei vollem arbeitgeberfinanziertem Lohnausgleich". Zudem will sie die Lohnlücke von im Schnitt 300 Euro zwischen Alten- und Krankenpflege schließen.

    Stimmung in Deutschland
    :Bundestagswahl: So steht es in den Umfragen

    Welche Partei führt in den Umfragen zur Bundestagswahl? Wen hätten die Deutschen am liebsten als Kanzler? Welche Koalitionen wären möglich? Die wichtigsten Zahlen im Überblick.
    von Robert Meyer
    Ein Diagramm von den Verteilungen der Parteien in den Umfragen. Im Hintergrund weht vor dem Bundestag eine Deutschland-Fahne
    Die SPD hat unter anderem vor, dass "Pflegebedürftige und ihre pflegenden Angehörigen (…) bei der Vergabe von sozialem Wohnraum aufgrund der besonderen Raumvoraussetzungen für die Pflege bevorzugt" werden.

    Menschenwürdige Pflege allen wichtig

    Im großen Ziel sind sich alle einig: Pflege soll für die, die sie betrifft und für die diejenigen, die sie leisten, menschenwürdig, leistbar und verlässlich sein. Und auch weiter eine in großen Teilen solidarische Aufgabe.

    Migrations-Anträge
    :Merz pocht auf Zustimmung von SPD und Grünen

    CDU-Chef Merz bleibt bei seiner Forderung nach einer härteren Migrationspolitik - und fordert SPD und Grüne auf, den Unionsanträgen zuzustimmen. Alle News im Wahlkampf-Ticker.
    Friedrich Merz (CDU) gibt eine Pressestatement zu der Messerattacke in Aschaffenburg
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