Jüngster Abgeordneter im Bundestag: Linken-Politiker Hoß
Interview
Luke Hoß mit 23 im Bundestag:Jüngster Abgeordneter: Überrascht vom Einzug
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Luke Hoß von der Linken ist mit 23 Jahren der Jüngste im neuen Bundestag - und immer noch überrascht vom eigenen Einzug. Sein Gehalt will er deckeln, politisch die AfD bekämpfen.
"Ich finde, dass Politiker spüren sollten, ob die Miete oder die Butter teurer geworden ist", sagt Luke Hoß im ZDFheute-Interview.27.03.2025 | 0:54 min
ZDFheute: Sie sind mit 23 Jahren der jüngste Abgeordnete im neuen Bundestag. Warum haben Sie kandidiert? Was hat Sie motiviert, in die Politik zu gehen?
Luke Hoß: Ich habe gemerkt, dass sich ganz viele Menschen nicht mehr für Politik interessieren und wollte das von Anfang an anders machen. Deshalb habe ich mich aufstellen lassen, und dafür wurde ich am Ende auch gewählt.
Ich werde sehr viel im Wahlkreis sein, mit den Menschen im Gespräch sein, sehr viel zuhören und nicht die ganze Zeit nur selbst reden.
Außerdem will ich mein Gehalt auf 2.500 Euro begrenzen und den Rest an meine Partei, soziale Initiativen und Menschen in Not spenden.
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Luke Hoß, Linke
Quelle: dpa
Luke Hoß, Linke, ist mit 23 Jahren der jüngste Abgeordnete des neuen Bundestags. Er vertritt den Wahlkreis Passau in Bayern, wo er bislang Jura studiert hat. Der gebürtige Stuttgarter ist seit 2023 Mitglied der Linken, 2024 wurde er Kreisvorsitzender seiner Partei in Passau.
ZDFheute: Sie sind erst seit 2023 Mitglied der Linken und keine zwei Jahre später Mitglied des Bundestags. War der Einzug für Sie überraschend?
Hoß: Die Umfragen haben, gerade was Bayern betrifft, bis zuletzt nicht mitgezogen mit dem Bundestrend. Ich dachte, es wird für uns eine Zitterpartie bis 4 Uhr nachts. Aber um 18 Uhr am Wahlabend wussten wir schon Bescheid, dass es gereicht hat. Das war schon eine kleine Überraschung.
ZDFheute: Vor einigen Monaten dümpelte die Linke noch bei etwa drei Prozent. Jetzt ist die Partei sicher im Parlament und stärkste Kraft bei den unter 25-Jährigen. Wie erklären Sie sich den Erfolg - besonders bei den Jungen?
Grafik: Bundestagwahl 2025 - Junge Wähler
Quelle: ZDF/ Forschungsgruppe Wahlen
Hoß: Wir haben im Wahlkampf sehr viel richtig gemacht. Wir haben die Themen nach vorne gestellt, die uns die Menschen an den Haustüren gesagt haben. Das ist der bundesweite Mietendeckel gewesen und, dass die Preise viel zu teuer sind.
Ich erwarte, dass das Parlament diese Themen jetzt ernst nimmt und auch die Menschen mitnimmt, die seit Jahren im Stich gelassen werden.
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Luke Hoß, Linke
ZDFheute: Und wie sehen Sie Ihre Rolle als jüngster Abgeordneter?
Hoß: Ich finde, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, dass ich der Jüngste bin, sondern darauf, dass wir als Fraktion gemeinsam die Themen bearbeiten, die die ganze Zeit heruntergefallen sind. Dazu zählt auch der bundesweite Mietendeckel.
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ZDFheute: Die AfD hat ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl verdoppelt und ist jetzt zweitstärkste Fraktion im Bundestag. Wie sehen Sie das Erstarken der AfD?
Hoß: Es wird sehr herausfordernd werden, mit einer noch stärkeren AfD im Bundestag. Auch für mich persönlich.
Wir als Parlamentarierer müssen dafür sorgen, dass die AfD in vier Jahren nicht noch stärker ist, sondern dass wir dem jetzt endlich entgegenwirken.
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Luke Hoß, Linke
ZDFheute: Wenn die Union künftig die Schuldenbremse reformieren oder das Grundgesetz ändern will, ist sie auf die Linke angewiesen. Die CDU hat aber einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Linken. Wie gehen Sie damit um?
Hoß: Wir haben ja als Linke auch das Angebot an die Union gemacht, über die Abschaffung der Schuldenbremse zu reden. Wir sehen den Ball deshalb klar bei der Union. Der Unvereinbarkeitsbeschluss gilt von Seiten der Union und den müssen sie jetzt erstmal angehen.
Das Interview führte Lina Schmidt
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