Bundestagswahl: Union vorne, AfD mit Rekord, FDP & BSW raus
Vorläufiges amtliches Endergebnis:BSW und FDP scheitern an Fünf-Prozent-Hürde
von Kathrin Wolff
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Die Union gewinnt die Bundestagswahl, die AfD legt zu und wird zweitstärkste Kraft. SPD und Grüne büßen Stimmen ein. FDP und BSW fliegen aus dem Bundestag. Die Ergebnisse.
Die Union von Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) kommt laut dem vorläufigen amtlichen Ergebnis auf 28,5 Prozent, gefolgt von der AfD mit 20,8 Prozent.
Das BSW hat den Einzug in den Bundestag verpasst, damit ist eine schwarz-rote Koalition möglich. Gut 13.000 Stimmen haben dem BSW gefehlt. Bei der Linken gab es eine große Party.24.02.2025 | 3:46 min
Das BSW (4,97) und die FDP (4,3 Prozent) scheitern nach Auszählung aller Wahlkreise an der Fünf-Prozent-Hürde, wie auf der Website der Bundeswahlleiterin ersichtlich war. Die anderen Parteien liegen bei 4,58 Prozent.
So lief die Wahl für Union, FDP und AfD23.02.2025 | 3:13 min
Wie sieht die Sitzverteilung im 21. Bundestag aus?
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), der auf 0,2 Prozent kommt, bekommt einen Sitz im Bundestag, da er als Partei der dänischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit ist.
Welche Koalitionen sind möglich?
Die Mehrheit im neuen Bundestag liegt bei 316 Stimmen. Weil FDP und BSW aus dem Bundestag fliegen, wäre eine Koalition aus Union und SPD - bisher als Große Koalition bezeichnet - möglich.
Union und SPD kommen zusammen auf 328 Sitze
Union und AfD kommen zusammen auf 360 Sitze
Union, SPD und Grüne kommen zusammen auf 413 Sitze
Schwarz-Grün hätte hingegen keine Mehrheit. Ein Bündnis mit der AfD haben Union, SPD, Grüne, Linke und FDP ausgeschlossen. Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet.
Rein rechnerisch wäre auch eine "Kenia"-Koalition möglich. Dass ein solches Bündnis aus CDU/CSU, SPD und Grünen tatsächlich zustande kommt, gilt aber als unwahrscheinlich.
So hatte sich etwa CSU-Chef Markus Söder bisher vehement gegen ein Koalition mit den Grünen ausgesprochen - war kurz nach den Hochrechnung aber bereits von seiner absoluten Haltung abgewichen.
So lief die Wahl für SPD, Grüne, Linke und BSW23.02.2025 | 3:16 min
Wie reagieren die Spitzenkandidaten?
23.02.2025 | 0:59 min
Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, hat eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. "Wir suchen nicht die Freiheit und den Frieden auf dem Schoß von Putin", sagte er in der Berliner Runde von ARD und ZDF. Das Wahlergebnis mache die Regierungsbildung "möglicherweise noch schwieriger, als wir es angenommen haben, aber es gibt doch zu einer vernünftigen und zügigen Regierungsbildung gar keine vernünftige Alternative."
23.02.2025 | 4:24 min
AfD-Vorsitzende Alice Weidel fordert eine Mitte-rechts-Regierung und bietet der Union eine Zusammenarbeit an. "In dem Moment, wo Friedrich Merz eine Koalition mit der SPD und/oder den Grünen eingeht, dann begeht er Wahlbetrug. Er hat Forderungen von der AfD kopiert, er ist damit hart in den Wahlkampf gegangen, er wird aber mit den Linken nichts davon umsetzen können", sagte sie im heute-journal.
23.02.2025 | 1:04 min
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht im Fall von Koalitionsgesprächen von Union und SPD nicht als Verhandlungsführer seiner Partei zur Verfügung. "Ich werde, wenn es Gespräche gibt, zum Beispiel zwischen der SPD und der Union, nicht der Verhandlungsführer der SPD sein", sagte er in der Berliner Runde. "Ich habe gesagt, ich bewerbe mich um das Amt des Bundeskanzlers." Das Wahlergebnis für die SPD sei sehr bitter.
23.02.2025 | 0:27 min
Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck befürchtet schwierige Zeiten. "Das ist eine Wahl, an der wir zu knapsen haben werden in Deutschland", sagte er. "Möglicherweise gibt es keine Zwei-Drittel-Mehrheit mehr aus der demokratischen Mitte des Parlaments heraus." Der Regierungsauftrag liege klar bei der Union. Zu einer möglichen Kenia-Koalition mit Union und SPD sagte Habeck: "Wir sind gesprächsbereit."
23.02.2025 | 0:35 min
"Ich habe immer daran geglaubt, dass die Linke wieder reinkommt, aber über acht Prozent ist unvorstellbar toll", sagte van Aken mit Blick auf die Hochrechnungen. Mehr als vier Millionen Menschen hätten die Linke gewählt. "Das bewegt mich richtig." Er erklärte, soziale Einschnitte verhindern zu wollen. "Wir gehen in die Opposition - im Bundestag und auf der Straße."
23.02.2025 | 1:09 min
Das Nicht-Erscheinen von Sahra Wagenknecht bei der Berliner Runde sei kein erstes Anzeichen eines Rückzugs der BSW-Gründerin, sagt ihre Co-Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali. Sollte der Einzug in den Bundestag nicht gelingen, werde man sich in den Parteigremien beraten und die nächsten Schritte einleiten. Aber auch dann habe das BSW "in dem guten Jahr, in dem es uns gibt, etwas geschafft, was so noch keiner Partei" in der Geschichte der Bundesrepublik gelungen sei, sagte Mohamed Ali und verwies auf Erfolge bei der Europawahl und den Landtagswahlen 2024.
23.02.2025 | 1:53 min
FDP-Chef Christian Lindner zieht sich nach der Wahlniederlage zurück. "Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus", schrieb Lindner am späten Sonntagabend im Online-Dienst X. Zuvor hatte er dies in der Berliner Runde für den Fall angekündigt, dass die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Sein Führungsanspruch sei dann erloschen.
Wie hoch ist die Wahlbeteiligung?
Die Wahlbeteiligung ist so hoch wie nie seit der Wiedervereinigung: Sie liegt laut Forschungsgruppe Wahlen bei 83 Prozent - nach 76,4 Prozent im Jahr 2021. Das endgültige Ergebnis liegt noch nicht vor.
Wahlrecht: Was ändert sich, was bleibt?28.11.2024 | 1:08 min
Es gibt keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr. Dadurch wird die Zahl der Bundestagsabgeordneten auf 630 gedeckelt. Die Folge: Wahlkreissieger bekommen nur dann einen Sitz im Bundestag, wenn ihrer Partei nach dem Zweitstimmen-Ergebnis genügend Sitze zur Verfügung stehen.
Wer die meisten Erststimmen gewonnen hat, zeigt diese Grafik, sobald ein Wahlkreis komplett ausgezählt ist. Tippen Sie auf einen Wahlkreis, um die Ergebnisse im Detail zu sehen.
Erststimmen: Ergebnisse in den Wahlkreisen
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Wie wurde in den Bundesländern gewählt? Welche Kandidierenden liegen in den Wahlkreisen vorn? Welche Partei wurde stärkste Kraft? Alle Daten zur Bundestagswahl.
Wie ging die Bundestagswahl 2021 aus?
Vor dreieinhalb Jahren hat die SPD die Bundestagswahl gewonnen. Das damalige Ergebnis (inklusive der Nachwahl in Berlin 2024):
SPD: 25,7 Prozent
CDU/CSU: 24,1 Prozent
Grüne: 14,7 Prozent
FDP: 11,4 Prozent
AfD: 10,4 Prozent
Linke: 4,9 Prozent
Nach der Wahl 2021 ging die SPD eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP ein, Olaf Scholz wurde Bundeskanzler. Weil diese Koalition im November 2024 platzte, wurden vorgezogene Neuwahlen nötig.
Quelle: dpa
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