Bürgerschaftswahl in Hamburg:Diese Parteien stehen in Hamburg zur Wahl
16 Parteien und sonstige politische Vereinigungen treten zur Wahl der Bürgerschaft in Hamburg am 2. März an. Ihre Positionen und Ziele im Überblick.
Parteien für die Bürgerschaftswahl in Hamburg
Der Hamburger Hafen soll etwa durch den Ausbau der Landstromversorgung nahezu emissionsfrei werden. Für Hamburg selbst strebt die SPD Klimaneutralität bis spätestens 2045 an. Die Sozialdemokraten setzen zudem auf eine gesteuerte Zuwanderung. Die Zahl der Abschiebungen von Straftätern soll erhöht werden. Gleichzeitig strebt die SPD im Bereich Arbeit eine umfassende Qualifizierung und Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt an - insbesondere auch von ausländischen Fachkräften sowie von Alleinerziehenden und Quereinsteigern.
Die Grünen wollen zudem den Bau von Sozialwohnungen fördern, Indexmieten strenger regulieren und die Verdrängung von Altmietern verhindern. Höhere Investitionen in die Ausbildung von pädagogischen Fachkräften, ein Rechtsanspruch auf sechs Stunden Kinderbetreuung am Tag sowie eine an sozialen Kriterien orientierte technische Ausstattung der Schulen sollen den Bildungsbereich voranbringen. Geht es nach den Grünen, soll Hamburg außerdem zu einer Stadt der kurzen Wege werden, beispielsweise durch eine Förderung von Angeboten für Bildung, Gesundheitsversorgung, Kultur und Einzelhandel in den Stadtteilen. Mehr Fachkräfte wollen die Grünen dadurch gewinnen, indem Ausbildungsplätze attraktiver gemacht werden und der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte erleichtert wird.
Die CDU richtet den Fokus in ihrem Wahlprogramm für Hamburg nicht nur auf das Thema Sicherheit, sondern auch auf die Themen Wirtschaft, Verkehr, Wohnen und Familie. Die Förderung der dualen Berufsausbildung und qualifizierten Zuwanderung sieht sie als Mittel gegen den Fachkräftemangel. Familien mit Kindern sollen durch ein "Hamburg-Geld" bei der Finanzierung einer eigenen Immobilie unterstützt werden. Außerdem soll die kostenlose Kitabetreuung ausgeweitet werden. Schüler, die Mindeststandards im Lesen, Schreiben und Rechnen nicht erfüllen, sollen nach dem Ende der vierten Klasse ein zusätzliches Jahr die Grundschule besuchen. Zudem fordert die CDU, die Leistungen für Asylbewerber zu senken und Sozialleistungen für ausreisepflichtige Ausländer zu streichen. Behördengänge sollen nach dem Willen der CDU vollständig digitalisiert werden. Geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung lehnt die Partei ab.
Die Linke fordert zudem die Einführung eines "Landesmindestlohns für städtische Betriebe" von 15 Euro, einen kostenlosen ÖPNV für alle, acht Stunden Grundbetreuung in der Kita für alle Kinder und eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in Hamburg. Den Bezirken will die Partei im Verhältnis zur Einheitsgemeinde mehr politische Macht geben. Außerdem spricht sie sich gegen das gegliederte Schulsystem und für mehr Tarifbindung bei öffentlichen Aufträgen aus. Ziel ist außerdem ein klimaneutrales Hamburg bis spätestens 2035.
Die Partei fordert steuerliche Entlastungen für Eltern und Maßnahmen gegen den "Gender-Mainstream". Im Bereich Wohnen will die Partei das Wohneigentum für Hamburger Bürger unter anderem durch steuerliche Entlastungen sowie durch ein "Einheimischenmodell" fördern. Im Bereich Bildung setzt die AfD auf Leistung und Disziplin in den Schulen und spricht sich für ein Kopftuchverbot dort sowie in anderen öffentlichen Einrichtungen aus.
Unternehmen will die FDP durch Steuererleichterungen und weniger Bürokratie entlasten. Zudem fordert die Partei erweiterte Sonntagsöffnungen im Einzelhandel. Geht es nach dem Willen der Liberalen, soll Hamburg zum Zentrum für Künstliche Intelligenz in Deutschland werden. Im Bereich Bildung will die FDP unter anderem die Themen Wirtschaft, Umwelt und Berufsorientierung in den schulischen Lehrplänen verankern. Die Liberalen lehnen Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen ab und wollen den Hafen durch eine schnellere Fertigstellung der Köhlbrandbrücke und den Ausbau des Autobahnnetzes besser anbinden. Eine stärkere Nachverdichtung und Aufstockung bestehender Gebäude sowie die kurzzeitige Aussetzung der Grunderwerbsteuer sollen für mehr Wohnraum sorgen.
Im Bereich Bildung setzt sich das BSW mit ihrem Spitzenkandidaten Jochen Brack für einen Fokus auf analoges Lernen und die Regeln der deutschen Sprache in der Grundschule ein. In Kitas und Schulen soll es ein kostenloses Mittagessen geben. Beim Klimaschutz setzt das BSW auf technische Innovationen. Die Privatisierung von Infrastruktur in Bereichen wie Wohnen und Gesundheitsversorgung soll gestoppt und ein Steuersystem, das große Konzerne und reiche Privatpersonen stärker besteuert, eingerichtet werden.
In ihrem Programm für die Bürgerschaftswahl verbindet die Wählervereinigung konservative gesellschaftspolitische Forderungen mit linken Positionen in der Arbeits- und Sozialpolitik. Zu den Forderungen zählen unter anderem ein höherer Mindestlohn, ein kostenloser ÖPNV für Senioren, die Einführung eines Mietendeckels sowie ein höherer Anteil von Sozialwohnungen. DAVA-Hamburg will die Imam-Ali-Moschee wieder als islamisches Gebetshaus eröffnen und den Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden neu verhandeln. Rundfunkgebühren und der Verfassungsschutz sollen abgeschafft werden. Sexuelle Aufklärung sieht DAVA-Hamburg in der Verantwortung der Eltern und nicht in der Schule.
Mit Material von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).