Buchenwald-Gedenkstättenleiter nach AfD-Kritik bedroht
Nach Kritik an AfD in Thüringen:Drohung gegen Buchenwald-Gedenkstättenleiter
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Buchenwald-Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner positioniert sich klar gegen die AfD in Thüringen. Nach einem offenen Brief an die Wähler des Landes erhält er Drohungen.
Der Stiftungsdirektor der Gedenkstätte Buchenwald erhält nach AfD-Kritik Drohungen.
Quelle: dpa
Nach Kritik an der AfD und einem Brief an die Wähler in Thüringen hat der Stiftungsdirektor der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens Christian Wagner, Drohungen erhalten. So sei in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora sein Konterfei auf eine Todesmarschstele geklebt worden, schrieb er auf X. Die Stele erinnert an die Opfer der Todesmärsche aus den Lagern.
Er habe außerdem eine E-Mail erhalten, in der eine Frau aus Weimar geschrieben habe, dass er ebenso wie der verstorbene SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Hartung noch eine Strafe für sein Handeln erhalten werde.
Post von Jens-Christian Wagner
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Gedenkstättenleiter wandte sich in Brief an Wähler in Thüringen
Wagner wirft der AfD die Verharmlosung des Nationalsozialismus vor und bezieht immer wieder Stellung gegen deren NS-Bezüge. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Quelle: dpa
Zuletzt hatte der Historiker in einem Brief seine Sorge vor der Wahl in Thüringen am 1. September geäußert. Mit der AfD trete eine Partei an, die das Leiden der Opfer des Nationalsozialismus auch in den thüringischen Konzentrationslagern Buchenwald und Mittelbau-Dora aus der Erinnerung tilgen wolle, schrieb Wagner. Der Brief wurde in einer Auflage von 300.000 Stück an Thüringer über 65 Jahren versandt
Strafanzeige nach Drohungen gestellt
Ein Gedenkstätten-Sprecher sagte, dass die Drohungen vermutlich Reaktionen auf die Postwurf-Sendungen seien. Wegen Wagners Konterfei auf der Todesmarschstele, das aus einem der Briefe ausgeschnitten worden sei, wurde laut dem Sprecher Strafanzeige bei der Polizei in Nordhausen gestellt.
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Göring-Eckardt: Sie wollen Verteidiger der Demokratie mundtot machen
Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) nannte diese Bedrohungen inakzeptabel. Teile der Gesellschaft hätten den Anstand verloren, schrieb die Grünen-Politikerin auf X. "Sie wollen einschüchtern und Verteidiger der Demokratie & der Erinnerungskultur mundtot machen."
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Der Spitzenkandidat der CDU für die Thüringer Landtagswahl, Mario Voigt, nannte es unerträglich, dass Wagner für seine Arbeit derart angefeindet und bedroht werde. Das Gedenken an den mörderischen NS-Staat müsse gerade in einer Zeit, in der wieder Antisemitismus und Menschenhass um sich greife, mehr denn je wachgehalten werden, postete Voigt auf X.
Quelle: ZDF
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