BSW in Thüringen: Wolf will zurück zum Markenkern der Partei

    Nach Kritik aus Berlin:Thüringen: Wolf will zurück zu BSW-Markenkern

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    Nach Kritik aus Berlin will sich Thüringens BSW-Landeschefin Katja Wolf stärker auf den Markenkern der Partei konzentrieren: das Bekenntnis zu Diplomatie und Frieden.

    Katja Wolf, BSW-Fraktionschefin in Thüringen, spricht zu Journalisten vor Beginn eines Mitgliedertreffens des BSW-Landesverbands in Thüringen am 02.11.2024
    Gerade hatte sich das BSW in Thüringen in den Sondierungen mit CDU und SPD geeinigt, da schaltete sich die Parteispitze ein. Ein Kräftemessen stellt das BSW auf die Probe.02.11.2024 | 2:09 min
    Nach innerparteilicher Kritik will Thüringens BSW-Landeschefin Katja Wolf in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD die Positionen zu Krieg und Frieden "weiter schärfen". Das kündigte sie nach einem Mitgliedertreffen in Erfurt an, bei dem intern unter anderem über das in der Partei umstrittene Sondierungspapier diskutiert wurde, auf das sich das BSW mit CDU und SPD geeinigt hat.
    Das Thema solle in einem Koalitionspapier selbst "sehr klar" benannt werden, um an der Stelle dem Markenkern des Bündnisses Sahra Wagenknecht - nämlich einem Bekenntnis zu Diplomatie und Frieden - Rechnung zu tragen, so Wolf.
    Schaltgespräch zwsichen Hayali und Haack
    Im Kräftemessen zwischen Thüringer BSW und Parteivorstand zeige sich eine "Machtverschiebung in Richtung Bundesspitze", so ZDF-Korrespondentin Melanie Haack aus Erfurt.02.11.2024 | 2:03 min

    Wolf sieht sich für Koalitionsgespräche gestärkt

    Die Koalitionsgespräche sollen Anfang der Woche beginnen. Nach dem Austausch mit den Mitgliedern sieht sich die zuletzt stark unter Druck geratene Landesvorsitzende dafür gestärkt. Wolf sprach von einer guten Diskussion, die von einem hohen Verantwortungsbewusstsein geprägt gewesen sei. In den Verhandlungen mit CDU und SPD über eine mögliche Regierungsbildung gehe es nun darum, möglichst viele Inhalte des BSW-Wahlprogramms einzubringen.
    Zugleich stellte sie klar, dass die Diskussion über die mühsam errungene Friedenspräambel nicht nochmal aufgemacht werden soll:

    Die Präambel ist insoweit durch.

    Katja Wolf

    SGS Lembcke Gökdemir
    Der Konflikt im BSW war erwartbar, sagt der Politologe Oliver Lembcke.02.11.2024 | 4:37 min

    BSW-Generalsekretär: Stehen als Partei zusammen

    BSW-Generalsekretär Christian Leye sagte, man gehe geschlossen aus dem Treffen in Erfurt. "Klar ist für uns, dass wir als Partei zusammenstehen - auch nach dieser Diskussion." Einigkeit bestehe nach dem Mitgliedertreffen, dass die Koalitionsverhandlungen anlaufen sollten und ein dort ausgehandelter Koalitionsvertrag in außenpolitischen, aber auch in landespolitischen Fragen klarer die Handschrift des BSW tragen solle.
    Wenn ein solcher Koalitionsvertrag dann vorliege, "legen wir uns gemeinsam die Karten und werden gemeinsam als Partei entscheiden, welchen Weg es geht", so Leye.

    Entweder man geht geschlossen in eine Regierung, das wäre gut, oder man geht geschlossen einen anderen Weg, das wäre auch gut.

    Christian Leye, BSW-Generalsekretär

    ZDF-Reporterin Melanie Haack berichtet aus Erfurt.
    Bei den Sondierungsgesprächen in Thüringen steht das Projekt Brombeer-Koalition auf der Kippe. Ein Grund: Sahra Wagenknecht.26.10.2024 | 1:30 min

    BSW-Bundesspitze mischt sich in Thüringen ein

    Die BSW-Spitze um Sahra Wagenknecht hatte zuletzt Bedingungen für die Regierungsbildung in Thüringen formuliert. Der Bundesvorstand forderte in einem auf der Homepage der Partei veröffentlichten Beschluss den Thüringer BSW-Landesverband auf, in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD außenpolitische, aber auch landespolitische Positionen zu konkretisieren. Gelinge dies nicht, solle man in die Opposition gehen, hieß es.
    Das Thüringer BSW hatte sich mit der CDU und SPD auf einen Formel-Kompromiss in der Präambel verständigt, in dem die Unterschiede der Parteien im Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine deutlich wurden. Sahra Wagenknecht selbst hatte das Thüringer Kompromisspapier als Fehler bezeichnet.
    Quelle: dpa

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