Cybersicherheit in Deutschland:BSI: "Besorgniserregende" Bedrohungslage
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Seit dem Ukraine-Krieg ist das Risiko für Hackerangriffe weiter gestiegen. Die IT-Sicherheitsbehörde BSI fordert besseren Schutz, sieht aber auch positive Entwicklungen.
Die Bedrohungslage durch Cyberangriffe ist nach wie vor besorgniserregend. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik hervor.12.11.2024 | 1:32 min
Das IT-Sicherheitsamt BSI hat vor einer "besorgniserregenden" Bedrohungslage durch Cyberangriffe in Deutschland gewarnt. Besonders gefährdet seien die Bereiche Verteidigung sowie öffentliche Sicherheit und Ordnung, schreibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem Lagebericht.
Die digitale Angriffsfläche nimmt stetig zu, Schwachstellen bieten allzu oft gravierende Eingriffsmöglichkeiten und Angreifer finden immer schneller und geschickter Wege, diese auszunutzen.
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Lagebericht des BSI
"Die IT-Bedrohungslage ist weiterhin angespannt", warnte BSI-Präsidentin Claudia Plattner. Es sei "unabdingbar", dass Kommunen und Unternehmen sich selbst besser schützten.
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Die Angreifer würden "besser und schneller. Wir aber auch – und das ist die gute Nachricht", hob Plattner hervor. "Wir sind in der Lage, den Angriffen effektiv entgegenzutreten." Als Erfolg wertete die BSI-Präsidentin, dass die zahlreichen Wahlen in Deutschland im Jahr 2024 "ohne nennenswerte Cybersicherheitsvorfälle abgelaufen" seien.
Faeser: Ukraine-Krieg als "Zeitenwende für IT-Sicherheit"
Von einer "weiterhin angespannten Cybersicherheitslage" sprach auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bei der Präsentation des Berichts. Auch sie hob hervor, es werde zugleich mehr in Cybersicherheit investiert. Die Resilienz gegen Angriffe nehme zu.
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Mit Blick auf die sich anstehende Bundestagswahl sagte Faeser: "Wir müssen uns gegen Bedrohungen durch Hackerangriffe, Manipulationen und Desinformation besonders wappnen", die von Russland, aber auch von anderen Akteuren ausgingen. Generell sei der russische Angriffskrieges gegen die Ukraine "auch für die IT-Sicherheit in Deutschland eine Zeitenwende".
Schwachstellen bei Windows und Android ausgenutzt
Laut dem BSI-Bericht wurden im Berichtszeitraum von Mitte 2023 bis Mitte 2024 täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt. Das entspricht demnach einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser sei insbesondere auf eine Zunahme von Schadprogramm-Varianten zurückzuführen, die Schwachstellen in 64-Bit-Varianten von Windows ausnutzten.
Auffällig verwundbar gewesen seien im Berichtszeitraum aber auch "Android-Systeme - insbesondere dann, wenn sie mit veralteten Software-Versionen betrieben wurden, für die zum Teil gar keine Updates mehr verfügbar sind".
Seit dem Ukraine-Krieg und dem Angriff der Hamas auf Israel seien "Desinformation, Hacktivismus, Spionage und Sabotage" in Deutschland weiter verbreitet, heißt es in dem Lagebericht. Zudem würden "massenhaft" kleine und mittlere Unternehmen mit Erpressungssoftware angegriffen. Ebenso gebe es Gefahren für Verbraucherinnen und Verbraucher etwa durch Datendiebstahl.
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Erfolge bei internationalen Ermittlungen
Positiv wurde im Bericht bewertet, dass internationale Ermittlerteams erfolgreich gegen mehrere Gruppen vorgingen, die Cyberkriminelle mit sogenannter Ransomware versorgt hatten. Dabei handelt es sich um schädliche Software zu Erpressungszwecken, die beispielsweise Daten verschlüsselt.
140 von 671 Betreibern sogenannter kritischer Infrastruktur hätten in den zurückliegenden zwei Jahren außerdem das Sicherheitsmanagement für ihre Informationssysteme messbar verbessert, lobt das BSI.
Quelle: dpa
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