Polizei: Attacke auf jüdischen Studenten wohl gezielte Tat
Attacke auf jüdischen Studenten:Polizei geht von gezieltem Angriff aus
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Nachdem ein jüdischer Student der FU Berlin krankenhausreif geschlagen wurde, stufen die Behörden den Fall als antisemitische Tat ein. Die Ermittlungen gehen weiter.
Teilnehmer der propalästinensischen Kundgebung stehen mit Palästinenser-Tüchern und Flaggen vor der Mensa der Freien Universität (FU) Berlin.
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wurde der 30-jährige Lahav Shapira als Stellvertreter einer bestimmten Personengruppe wegen ihrer zugeschriebenen politischen Haltung, Einstellung oder Engagements angegriffen. Der Vorfall werde daher der Hasskriminalität zugeordnet.
Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung
Shapira war am Wochenende mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus gekommen. Ein 23 Jahre alter propalästinensischer Kommilitone soll ihn im Ausgehviertel in Berlin-Mitte krankenhausreif geschlagen haben.
Der Attacke soll eine kurze verbale Interaktion vorausgegangen sein, so dass die körperliche Auseinandersetzung für den Geschädigten tatsächlich unvermittelt gewesen sein soll, so der Sprecher. Die Polizei hatte anfangs von einem eskalierten Streit zwischen den beiden Studenten gesprochen.
Nach dem mutmaßlichen Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität Berlin fordert der Zentralrat der Juden von der Hochschule, den Täter zu exmatrikulieren.07.02.2024 | 2:32 min
Demonstration am Donnerstag
Der Fall schlägt hohe Wellen. Von mehreren Seiten war eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten gefordert worden. Laut FU ist dies in Berlin aus rechtlichen Gründen in solchen Fällen aber nicht möglich.
Regierungschef Kai Wegner (CDU) hatte dazu am Mittwoch erklärt, die Hochschulen brauchten Instrumente, damit sie konsequent und schnell handeln könnten.
Zunächst waren der Polizei "keine nennenswerten Zwischenfälle" bekannt. Im Verlauf beobachtete eine dpa-Reporterin eine zunehmend aufgeheizte Stimmung.
An der FU nehmen seit Wochen antisemitische Ausschreitungen zu. Jüdische Studierende fordern den Rücktritt der Uni-Leitung - die hat nun reagiert und "Maßnahmen" angekündigt.