Buyx zu Bauernprotesten: Unterstützung prinzipiell gut
Interview
Ethikrat zu Bauernprotesten:Buyx: "Protest ist was ganz Wichtiges"
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Die Bauernproteste seien teils "sehr ruppig" gewesen, sagt Ethikrat-Vorsitzende Buyx. Verständnis für Proteste sei prinzipiell gut. Sorge mache ihr die Gefahr von Unterwanderung.
Proteste seien "etwas ganz Wichtiges", so Prof. Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat. Allerdings sei das Problem, "dass unsere öffentlichen Debatten teilweise sehr ruppig" geführt würden.12.01.2024 | 4:59 min
Eine Woche Bauernproteste in Deutschland: An vielen Orten haben Landwirte mit Protesten und Blockaden auf die geplanten Kürzungen reagiert. Wie das neue ZDF-Politbarometer zeigt, haben 68 Prozent der Befragten Verständnis für die Proteste.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen.
Ethikrat-Vorsitzende: "Wilde Mischung" bei Bauernprotesten
"Das war ja schon eine wilde Mischung", sagte Buyx auf die Frage, ob die Bauernproteste in ihrer Ausgestaltung verhältnismäßig gewesen seien. Man könne das nicht über einen Kamm scheren. Bauernpräsident Rukwied hatte sich wiederholt von Rechten bei den Bauernprotesten abgegrenzt.
Buyx sagte, sie wünsche sich ein respektvolleres Miteinander bei den aktuellen Protesten. "Letztendlich sitzen wir in diesem Boot einer Gesellschaft doch alle gemeinsam", sagt die Medizinethikerin von der Technischen Universität München.
Wut und Empörung sind nachvollziehbar, aber sie sind eben auch nicht das, was helfen wird.
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Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat
Die Landwirte produzierten "ganz wichtige Dinge für unser aller Leben", sagte Buyx. Daher sei es nachvollziehbar, dass es für diese Gruppe in der Bevölkerung mehr Verständnis gebe als etwa für die streikenden GDL-Lokführer bei der Deutschen Bahn.
Buyx mahnt respektvolles Miteinander an
Sozialwissenschaftler würden auf eine "steigende Agressivität" besonders gegenüber staatlichen, offiziellen Stellen hinweisen, so Buyx: "Also da gibt es wirklich einen Unmut". Zum einen gehe es derzeit vielen Menschen in Zeiten von Kriegen und Inflation schlechter, zum anderen würden öffentlich Debatten zurzeit "sehr ruppig und sehr emotional" geführt werden.
Es ist prinzipiell gut, dass es in der Bevölkerung so viel Unterstützung gibt, weil eben Protest was ganz Wichtiges ist. Ich würde mir schon wünschen, dass der Ton und auch die Art und Weise wie so ein Protest läuft, einfach ein bisschen stärker im respektvollen Miteinander bleibt.
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Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat
Sowohl staatliche Stellen als auch Medien seien aufgefordert, zu einer "gewissen Mäßigung" beizutragen, statt Emotionen weiter aufzupeitschen. Letztlich trage aber jeder Einzelne in der Bevölkerung Verantwortung dafür, "dass unsere Demokratie stabil und stark bleibt und dass wir uns nicht zerfetzen im Streit", betonte die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.
Buyx: Ampel-Koalition mit einer Krise nach der anderen
Zur Unzufriedenheit vieler Menschen im Land mit der Ampel-Koalition sagte Buyx, Politik müsse schon eine klare Linie und eine Handlungsfähigkeit zeigen und Lösungen erarbeiten.
"Das ist momentan eine Zeit, in der eine Regierung eine Krise nach der Anderen hat und die Herausforderung ist, zu zeigen, dass man nicht mehr nur reagiert, sondern dass man das gestaltet", so Buyx. Derzeit sei es so, dass viele Menschen genervt seien vom Streit innerhalb der Koalititon.
Also sich da nochmal zusammenzuraufen, eine Klarheit, eine Ernsthaftigkeit zu demonstrieren, dass man es anpackt und dass man dann auch durchzieht, ich glaube das wäre hilfreich.
Zum Abschluss ihrer Aktionswoche haben die Landwirte heute zu einer Großdemonstration in Berlin aufgerufen. Aktuelle News zu den Bauernprotesten im Liveblog.
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