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Aktionen in Bayern und Berlin:Bauernproteste: "Enormer Vertrauensverlust"
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Dutzende Versammlungen in Bayern und eine Demo am Bundestag - die Bauern protestieren weiter gegen geplante Kürzungen. An Bundeskanzler Scholz haben sie mehrere Forderungen.
Protestaktionen in Bayern: Hier blockieren Landwirte Autobahnauffahrten.
Quelle: dpa
Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland haben am Mittwoch ihre Proteste gegen die geplanten Subventionskürzungen der Regierung fortgesetzt. Ein Schwerpunkt der Demonstrationen war Bayern: Die Polizei in Niederbayern, Oberfranken, in der Oberpfalz und in Schwaben meldete jeweils dutzende Versammlungen. In Berlin ist am frühen Nachmittag anlässlich der Haushaltsdebatte eine Demonstration vor dem Reichstag geplant.
Der Deutsche Bauernverband forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einem offenen Brief erneut auf, Entlastungen für die Landwirtschaft auf den Weg zu bringen. Dazu müssten etwa eine "tragfähige Lösung" beim Agrardiesel, eine Steuerbefreiung für den Einsatz nicht-fossiler Kraftstoffe, ein Auflagenmoratorium und eine "ernst gemeinte und wirksame Initiative zur Entbürokratisierung" gehören.
Die Bauern haben es satt – sie wollen von ihrer Arbeit leben können. Besonders Milchbauern leiden unter niedrigen Preisen. 23.01.2024 | 6:46 min
Rukwied fordert klares Signal der Politik
Bauernpräsident Joachim Rukwied erklärte:
Um diesen Vertrauensverlust nicht noch weiter zu verstärken, bedürfe es "dringend" eines klaren Signals der Politik, dass Landwirtschaft in Deutschland eine Zukunft haben soll.
Am Montag bis Dienstagmorgen hatten protestierende Bäuerinnen und Bauern Häfen in Norddeutschland blockiert und die A7 am Elbtunnel. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Die Ampel-Parteien wollen die Landwirtschaft strukturell entlasten. Die Abschaffung der Steuervergünstigung für Agrardiesel aber komme, so Finanzminister Lindner.15.01.2024 | 3:33 min
Bauernproteste gegen Kürzungspläne der Regierung
Bereits seit Mitte Dezember protestieren Landwirte regelmäßig im gesamten Bundesgebiet, etwa durch die Blockade von Autobahnauffahrten. Anlass sind die Kürzungspläne der Regierung im Zuge der Haushaltskrise.
Die Regierung ruderte teilweise zurück und strich etwa die geplante Abschaffung von Vorteilen bei der Kfz-Steuer für Agrarbetriebe. Umgesetzt werden soll aber der Wegfall von Subventionen für Agrardiesel - schrittweise bis 2026. Der Bundestag will den Haushalt für 2024 am Freitag beschließen.
Quelle: AFP
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