Dinosaurier des Jahres: Negativumweltpreis für Berlin
"Dinosaurier des Jahres":Negativumweltpreis für Berliner Baugesetz
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Mit einem "Schneller-Bauen-Gesetz" will Berlin der Wohnungsnot begegnen. Für den Nabu ist es der "Dinosaurier des Jahres", weil es die ökologische Stadtentwicklung vernachlässigt.
Die Wohnungsnot in Berlin ist groß - mit einem Schneller-Bauen-Gesetz geht die Hauptstadt aber nach Ansicht des Nabu den falschen Weg.
Quelle: imago/photothek.de
Der Naturschutzbund Deutschland zeichnet das Berliner "Schneller-Bauen-Gesetz" mit einem Negativumweltpreis aus. Der Berliner Senat erhalte den diesjährigen "Dinosaurier des Jahres 2024", teilte der Nabu mit. Das Gesetz stehe symbolisch für eine Politik, die eine dringend notwendige ökologische und soziale Stadtentwicklung zugunsten vermeintlich schnellerer Bauvorhaben opfere, kritisierte die Umweltschutzorganisation.
Gesetz soll Wohnungsnot mildern
Das Landesparlament hatte Anfang Dezember mit den Stimmen von CDU und SPD das Gesetz verabschiedet. Es soll Prozesse vereinfachen und effektiver gestalten. Hintergrund ist die anhaltende Wohnungsnot und das Tempo beim Neubau. "Bauen wird schneller, kostengünstiger und planbarer", hatte Bausenator Christian Gaebler (SPD) gesagt.
Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur nicht zur Auszeichnung mit dem Negativpreis äußern.
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Nabu kritisiert Eingriffe in Natur
Das Gesetz setze an den falschen Stellen an, kritisierte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger. Grünflächen seien kein Luxus, sondern angesichts der Klimakrise und deren Auswirkungen auch in Berlin unverzichtbar.
Unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus werden Regelungen gestrichen, die für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und die Lebensqualität in den Städten unverzichtbar sind.
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Jörg-Andreas Krüger, Nabu-Präsident
Der Berliner Senat habe ein Gesetz formuliert, dass Eingriffe in geschützte Naturräume erlaube, gleichzeitig würden die Beteiligungsrechte der Bezirke massiv beschnitten, kritisierte der Nabu. Grünflächen seien dadurch akut bedroht. Die Vorsitzende des Nabu Berlin, Melanie von Orlow, forderte, Berlin müsse stattdessen auf bereits versiegelten Flächen bauen.
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Preis für "rückschrittliches" Engagement beim Naturschutz
Seit 1993 zeichnete der Nabu mit dem "Dinosaurier des Jahres" Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, "die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben". Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte "als Umweltsauerei des Jahres" ausgezeichnet.
Quelle: dpa
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