Aschaffenburg: Gedenken für Opfer der Messerattacke

    Trauerfeier:Aschaffenburg gedenkt der Opfer des Angriffs

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    Die Messerattacke in Aschaffenburg löste Trauer und Entsetzen aus. Bei der Gedenkfeier warnten die Anwesenden vor Hass, Spaltung und Aufhetzung.

    Kerzen in Gedenken an die Opfer Aschaffenburgs
    Nach dem Messerangriff von Aschaffenburg kocht die Migrationsdebatte weiter hoch. Dort stand heute bei einer Gedenkfeier nicht die Politik im Vordergrund, sondern die Trauer.26.01.2025 | 1:58 min
    Vier Tage nach der Bluttat mit zwei Toten hat Aschaffenburg mit einer Gedenkfeier an die Opfer erinnert. Geistliche und Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD) warnten eindringlich davor, die schreckliche Tat politisch zu instrumentalisieren und zu Hass und gesellschaftlicher Spaltung beizutragen.
    Der Aschaffenburger Imam Zischan Mehmood würdigte den zweifachen Familienvater, der dazwischenging, als der Täter am Mittwoch eine Kindergartengruppe attackierte und diese Zivilcourage mit seinem Leben bezahlte. "Er hat versucht, Menschenleben zu retten und ist damit zum Sinnbild der Menschlichkeit geworden", sagte er. Unsere Aufgabe sei es nun, diese Menschlichkeit zu bewahren - frei von Hass und Spaltung.
    Viele Kerzen, Blumen und Plüschtiere sind im Park Schöntal als Zeichen der Anteilnahme niedergelegt.
    Die Gewalttat in Aschaffenburg wirft wichtige Fragen auf: War sie vermeidbar? Der Täter war als gewalttätig und psychisch krank bekannt. Die Behörden stehen unter Druck.24.01.2025 | 2:02 min

    Aschaffenburgs Oberbürgermeister: viele Fragen, keine Antworten

    "Leider wurde diese Tragödie von manchen Gruppen ausgenutzt, um Hass und Spaltung zu fördern", kritisierte er. "Mitgefühl, Solidarität und Zusammenhalt sind wichtiger denn je, denn um uns herum gibt es viele Spalter und Scharfmacher", sagte Mehmood. "Wir dürfen niemals zulassen, dass Trauer und Schmerz uns nun auseinanderreißen."
    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach in seiner Rede von einem "sinnlosen, brutalen und verstörenden Verbrechen". Die "Folgen und Konsequenzen" müssten "an anderer Stelle diskutiert werden", sagte er und betonte: "Das Gute und das Böse sind keine Frage von Herkunft, Nationalität, Ethnie oder Glauben". Die Tat dürfe nicht zu einer Spaltung der Gesellschaft führen. "Aufhetzung ist die falsche Antwort."
    "Es gibt viele, die in diesen Tagen glauben, Antworten zu haben", sagte Oberbürgermeister Herzing. Aber: "Wir haben keine Antworten."
    Ein Mann stellt eine Kerze zu zahlreichen anderen Kerzen, Blumen und Plüschtieren im Park Schöntal als Zeichen der Anteilnahme. In dem Park waren am 22.01.2025 ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann bei einem Messerangriff getötet sowie weitere Menschen schwer verletzt worden.
    Friedrich Merz will die Migrationspolitik massiv verschärfen. Woher die Stimmen im Bundestag dafür kommen, sei ihm nicht wichtig. Einige sehen die Brandmauer zur AfD fallen.24.01.2025 | 2:52 min

    Söder und Faeser legten Kränze nieder

    Der katholische Würzburger Bischof Franz Jung sprach von "Schmerz und Trauer über das, was am Mittwoch geschehen ist, der evangelische Landesbischof von Bayern, Christian Kopp, von "Angst, Fragen, Verunsicherung, Schock".
    Von 11.45 bis 11.50 Uhr, der Tatzeit am vergangenen Mittwoch, wurde die Trauerfeier unterbrochen, die Glocken aller Aschaffenburger Kirchen läuteten. Zahlreiche Menschen verfolgten den Gottesdienst und die anschließenden Reden auf dem Stiftsplatz auf einer Leinwand. 

    Söder: "Unfassbare Tat"

    Auch Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) nahm an der Trauerfeier teil. Zuvor hatte sie gemeinsam mit Söder den Tatort besucht. In dem Park, in dem ein zweijähriger Junge und ein 41 Jahre alter Mann am Mittwoch erstochen wurden, legten sie Kränze nieder.
    "Es ist unfassbar, dass ein kleines Kind umgebracht wird, das am Morgen unterwegs war an einem lustigen Tag, sich vieles überlegt hat, ein ganzes Leben vor sich hatte, dieses Kind ist tot", sagte Söder. "Ein Mann, der helfen wollte, der Zivilcourage gezeigt hat, der sich eingesetzt hat, ist ebenso gestorben. Eine unfassbare Tat an einem scheinbar friedlichen Ort."
    Markus Wolsiffer
    Nach dem tödlichem Angriff in Aschaffenburg herrsche "ein Gefühl der Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit", sagt ZDF-Reporter Markus Wolsiffer.23.01.2025 | 3:06 min

    Tat löste politische Debatte aus

    Am Mittwoch waren in einem Park in Aschaffenburg ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann durch Messerstiche tödlich verletzt worden. Außerdem erlitten drei Menschen schwere Verletzungen. Die Tat verstärkte die migrationspolitische Debatte in Deutschland, weil ein offenbar psychisch kranker 28-jähriger Afghane, der ausreisepflichtig war, tatverdächtig ist.
    Der Verdächtige befindet sich inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung. Für den zweijährigen Jungen, der bei dem Angriff ums Leben kam, hatte es am Samstag bereits ein Totengebet mit rund 1.000 Besuchern in einer Moschee in Frankfurt gegeben.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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