Anschlag auf Asylunterkunft vereitelt - Deutscher verhaftet

    Sprengstoff gefunden:Anschlag auf Asylunterkunft vereitelt

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    Ermittler haben offenbar einen Anschlag auf eine Asylunterkunft bei Dresden vereitelt. Bei einem Deutschen wurden Waffen sichergestellt, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

    Symbolbild: Ein Polizeifahrzeug
    Nach anonymen Hinweisen konnten Ermittler offenbar einen Anschlag auf eine Unterkunft für Asylbewerber vereiteln. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Sächsische Ermittler haben offenbar einen Anschlag auf ein Wohnheim für Asylsuchende in Brandenburg verhindert. Nach einem anonymen Hinweis seien zwei Immobilien im Kreis Meißen durchsucht worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden informierte. Bei den Durchsuchungen sei Sprengstoff in Form von zwei Kugelbomben gefunden worden, außerdem Schlagringe, Einhandmesser, Munition sowie Schreckschuss- und Softairwaffen.
    Nach Erkenntnissen der Ermittler soll sich ein 21 Jahre alter Deutscher damit für einen Anschlag auf eine Asylunterkunft in Senftenberg ausgestattet haben.  Ein Richter habe Haftbefehl gegen ihn erlassen, erklärt die Staatsanwaltschaft.
    Durch die Explosion einer mutmaßlichen Kugelbombe sind zahlreiche Fensterscheiben in der Vorbergstraße im Stadtteil Schöneberg zu Bruch gegangen.
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    Rechtsextremer Hintergrund noch unklar

    Den Angaben nach hatte das Landeskriminalamt einen Tag zuvor einen anonymen Hinweis zu dem Anschlagsplan erhalten. Noch am selben Tag waren zwei Immobilien im Landkreis Meißen durchsucht und dabei unter anderem zwei Kugelbomben sichergestellt worden. Nach jetzigem Stand werde von einem Einzeltäter ausgegangen, hieß es.
    Inwieweit der Beschuldigte in die rechtsextreme Szene verstrickt ist, könne noch nicht gesagt werden, so Staatsanwalt Patrick Pintaske. Das sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Gleiches gelte für die genaue Sprengkraft der Kugelbomben. Dabei handle es sich um industriell hergestellte Pyrotechnik der Kategorie F4, hieß es.

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    :Mehr rechtsextreme Straftaten

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    Kein Hinweis auf Zusammenhang mit Dresden-Gedenktag

    Bei den Durchsuchungen wurden die Experten für die Bekämpfung rechtsextremistischer Straftaten vom Spezialeinsatzkommando SEK, Kräften des mobilen Einsatzkommandos und einer Gruppe zur Sicherung und Entschärfung von Spreng- und Brandvorrichtungen unterstützt. Auch Beamte der Bereitschaftspolizei und der Polizei in Brandenburg kamen zum Einsatz.
    Laut Generalstaatsanwaltschaft gibt es bisher keine Hinweise, dass die geplante Gewalttat in Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag des Bombenangriffs auf Dresden in dieser Woche steht.
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    Minister loben Arbeit der Ermittler

    "Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, den Verfolgungsdruck auf die rechtsextreme Szene weiter hoch zu halten", konstatierte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU). Er sprach den beteiligten Spezialkräften aus Sachsen und Brandenburg seine Anerkennung aus.
    Sachsens Justizministerin Constanze Geiert (CDU) sprach von einem großen Erfolg der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Rechtsextremismus. Damit habe großer Schaden verhindert werden können.

    Dieser Ermittlungserfolg verdeutlicht, dass unser Rechtsstaat effektiv und zuverlässig unsere freiheitliche Gesellschaft vor Bedrohungen schützt.

    Constanze Geiert (CDU), Justizministerin Sachsen

    Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) zeigte sich erleichtert. "In diesem Fall konnte durch eine erfolgreiche Arbeit der Sicherheitsbehörden offenbar rechtzeitig Schlimmeres verhütet werden", teilte Lange auf Anfrage mit. "Das ist eine gute Nachricht, die uns heute aus Dresden erreicht." Sie dankte den beteiligten Behörden in Sachsen.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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