AfD-Politiker in Mannheim mit Messer attackiert

    Wahlplakate beschädigt:AfD-Politiker in Mannheim mit Messer verletzt

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    Der Mannheimer AfD-Politiker Heinrich Koch ist mit einem Messer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter hatte zuvor Wahlplakate beschädigt. Nach dem Vorfall äußerte sich Koch.

    Messerangriff auf AfD-Politiker in Mannheim
    In Mannheim ist ein AfD-Politiker laut Polizei verletzt worden, als er einen 25-Jährigen stellte, der Wahlplakate entfernte. ZDFheute live berichtet, was dazu bislang bekannt ist.05.06.2024 | 15:39 min
    In Mannheim ist laut Polizeiangaben ein Kandidat der AfD für die Kommunalwahl, Heinrich Koch, am späten Dienstagabend mit einem Messer verletzt worden. Der Tätverdächtige wurde festgenommen. Er soll zuvor mehrere Wahlplakate beschädigt und entwendet haben. Der AfD-Politiker hatte dies gesehen und den Verdächtigen verfolgt. Daraufhin soll der 25-jährige Tatverdächtige den Politiker mit einem Cuttermesser verletzt haben, so die Polizei.

    Abgeordneter wollte Plakat-Dieb stellen

    Der Kommunalpolitiker sei leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, berichtete ZDF-Reporter Anton Jany. Nach der Entlassung äußerte sich der Abgeordnete nun zu dem Vorfall. Er habe gesehen, wie in einer Gruppe jemand mit AfD-Plakaten unterwegs gewesen sei. Diesen habe er "stellen" wollen.
    AfD Mannheim
    In Mannheim wurden Wahlplakate der AfD beschädigt.
    Quelle: ZDF

    Er habe auf seinem Handy eine Videoaufnahme angeschaltet - "auch als Eigensicherung". Zunächst habe er nicht erkannt, dass der junge Mann mit den Plakaten ein Messer in der Hand habe, sich dann aber geschützt und weggedreht. Seine Schnittverletzungen am Ohr und am Bauch habe er zunächst nicht wahrgenommen, er sei dem flüchtenden Verdächtigen nochmals hinterhergelaufen.

    Das habe ich nicht gemerkt im Adrenalinrausch, ich wollte ihn stellen.

    Heinrich Koch, AfD-Kommunalpolitiker

    Dann sei aber die Polizei schnell vor Ort gewesen. Koch gab an, er sei als ehemaliger Fallschirmjäger Oberstleutnant der Reserve und habe eine Ausbildung im Nahkampf.

    Tatverdächtiger wohl psychisch krank

    Bei dem Tatverdächtigen gibt es laut Polizei Hinweise auf eine psychische Erkrankung, weshalb er in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert wurde. Laut aktuellem Ermittlungsstand der Polizei gebe es keine konkreten Hinweise darauf, dass der Tatverdächtige bei dem Angriff erkannt hatte, dass es sich bei dem Geschädigten um einen Politiker der AfD handelte.
    Anton Jany zu verletztem AfD-Politiker
    Nach der Festnahme eines 25-jährigen Tatverdächtigen schließe die Polizei Islamismus als Motiv aus, so ZDF-Reporter Anton Jany. Es gebe Hinweise auf eine psychische Erkrankung. 05.06.2024 | 2:53 min
    Der Vorfall hatte sich am Abend um 22:45 Uhr ereignet. Mehrere Politiker äußerten sich am Mittwoch dazu. "Wir sind erschrocken und bestürzt", sagte etwa der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.

    Politiker verurteilen solche Angriffe

    Der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht verurteilte den Angriff. "Diese feige Tat ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen", teilte der CDU-Politiker mit.

    Wer Wahlbewerber attackiert, stellt unsere freien, gleichen, allgemeinen, unmittelbaren und geheimen Wahlen infrage - und damit die Basis unserer Demokratie.

    Christian Specht (CDU), Mannheimer Oberbürgermeister

    Der niederträchtige Vorfall reihe sich ein in eine Serie von Angriffen auf Wahlkampfhelferinnen und -helfer, Politikerinnen und Politiker, die aktuell in ganz Deutschland zu beobachten sei. "Der Hass und die Gewaltbereitschaft, die sich in unserer Gesellschaft derzeit Bahn brechen, sind unerträglich."
    Auch Innenministerin Nancy Faeser äußerte sich kritisch auf X (vormals Twitter).

    Post von Nancy Faeser

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    Thüringens CDU-Chef Mario Voigt hat den Vorfall ebenfalls verurteilt. "Angriffe und Attacken als Mittel der politischen Auseinandersetzung sind absolut inakzeptabel! Egal gegen wen, egal von wem", schrieb Voigt auf X. Wer Politiker angreife, greife damit auch die Demokratie an. "Wir werden das nicht hinnehmen."
    Bundestag
    Nach der Messerattacke in Mannheim reagiert Scholz in seiner Regierungserklärung zur Sicherheitslage. Straftäter sollen auch nach Afghanistan und Syrien abgeschoben werden. 06.06.2024 | 0:26 min
    In Mannheim hatte am Freitag ein Mann mehrere Menschen am Marktplatz angegriffen. Dabei starb ein Polizist. Diese Messerattacke war den Behörden zufolge mutmaßlich aus einem religiösen Motiv begangen worden.
    Quelle: dpa, ZDF
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