Ärzteverband droht mit längeren Praxisschließungen im Januar
Längere Streiks im Januar :Ärzteverband droht mit Praxisschließungen
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Aus Protest bleiben in dieser Woche zahlreiche Arztpraxen geschlossen. Nun drohen im Januar weitere Streiks - falls es keine Einigung mit Gesundheitsminister Lauterbach gibt.
Tausende Arztpraxen blieben geschlossen – aus Protest gegen die Politik von Gesundheitsminister Lauterbach.
Quelle: dpa/Fabian Sommer
Der Virchowbund der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte hat für das neue Jahr noch längere Praxisschließungen angedroht, falls es keine Annäherung mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach gibt.
Nach der dreitägigen Protestaktion in dieser Woche würden die Ärzte ab dem 2. Januar wieder "wie gewohnt für ihre Patienten da sein", sagte der Vorsitzende Dirk Heinrich der "Rheinischen Post" (Freitag).
Tausende Arztpraxen in Deutschland bleiben zwischen den Jahren geschlossen. Sie protestieren gegen die Gesundheitspolitik von Karl Lauterbach und beklagen überbordende Bürokratie.28.12.2023 | 1:52 min
Ärzteverbände beklagen Überlastung und zu viel Bürokratie
Ärzteverbände hatten für die Zeit zwischen den Jahren dazu aufgerufen, Praxen aus Protest bundesweit geschlossen zu halten. Die noch bis diesen Freitag geplante Aktion ist Teil der Kampagne "Praxis in Not". Zu den Forderungen gehört, für alle Fachgruppen Schluss mit "Budgets" mit Höchstsummen bei den Honoraren zu machen.
"Es geht ja nicht nur um mehr Geld, sondern auch um Bürokratieabbau", sagt Karl Lauterbach. "Viele Facharztgruppen verdienen im internationalen Vergleich ausgezeichnet."28.12.2023 | 4:44 min
Außerdem solle eine aufgehobene Regelung mit Extra-Honorierungen für neue Patienten in Praxen wieder eingeführt werden. Beklagt werden auch Überlastung und zu viel Bürokratie. Der Virchowbund rechnete mit mehreren Zehntausend geschlossenen Praxen. Sie waren dazu aufgerufen, für Vertretung für Notfälle zu sorgen.
Lauterbach weist Forderung nach mehr Geld zurück
Verbandschef Heinrich warf Lauterbach vor, lieber "Neiddebatten" anzuzetteln, "als die Ungerechtigkeiten im aktuellen Vergütungssystem zu beheben". "Niedergelassene Ärzte verdienen nicht so viel, wie der Minister suggeriert", sagte er.
"Die Situation in den Arzt-Praxen verschlimmert sich immer mehr", so Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender vom Virchowbund. Mithilfe von Notdiensten sei trotz des Streiks jeder, der "akut erkrankt ist, auch versorgt."27.12.2023 | 5:05 min
Der Gesundheitsminister hatte angesichts der Proteste bessere Arbeitsbedingungen in Aussicht gestellt, Forderungen nach mehr Geld aber abgewiesen. Der Politiker der SPD sagte im ZDF:
Praxen bräuchten weniger Bürokratie und Geld müsse gerechter verteilt werden. Konkret für den "Krisengipfel" im Januar im Blick stehen bessere Bedingungen vor allem für Hausärzte.