Bundeswehr schickt Brigade-Vorkommando nach Litauen
Neue Kampfbrigade im Baltikum:Pistorius verabschiedet Soldaten nach Litauen
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20 Bundeswehr-Soldaten werden die Stationierung einer neuen Kampfbrigade in Litauen vorbereiten. Verteidigungsminister Pistorius hat sie am BER verabschiedet - dies sei "Neuland".
Mit der Verlegung eines Vorkommandos nach Litauen unternimmt die Bundeswehr einen weiteren wesentlichen Schritt zur dauerhaften Stationierung einer Kampfbrigade an der östlichen Außengrenze der Nato.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat am Flughafen Berlin-Brandenburg ein Vorkommando von rund 20 Bundeswehrsoldaten nach Litauen verabschiedet. "Es ist Neuland, das Sie betreten", gab Pistorius den Soldaten mit auf den Weg.
Ich weiß, es ist noch einiges zu tun, auch vor Ort. Die Infrastruktur muss passen, die Kasernen müssen da sein, die Unterkünfte, die Wohnungen.
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Boris Pistorius, Verteidigungsminister
Das Vorkommando soll die Stationierung einer Heeresbrigade in Litauen vorbereiten.
Die Sendung "Was nun, Herr Pistorius?" mit ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten und der stellvertretenden ZDF-Chefredakteurin Anne Gellinek sehen Sie in voller Länge um 19:20 Uhr im ZDF und vorab auf ZDFheute.
Heeresinspekteur Mais: Brigade ist "wichtiges Signal"
Die Soldaten sollten gegen 10 Uhr abfliegen und in Vilnius durch den litauischen Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas begrüßt werden. Mit nach Vilnius fliegt auch der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Alfons Mais. Dieser sprach im ARD-"Morgenmagazin" von einem "ganz wichtigen Signal, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird".
Die Brigade wird eine sehr hohe Priorität haben. Sie wird zu 100 Prozent ausgestattet sein müssen. Sie wird mit dem Besten ausgestattet werden, was wir haben. Und die Aufstellung dieser Brigade erhöht das materielle und personelle Soll des Heeres.
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Alfons Mais, Heeresinspekteur
Es gehe um die Erfüllung von Bündnisverpflichtungen, den Schutz der Nato-Partner an der Ostflanke und die Verteidigung von Frieden und Freiheit. Mais nannte den Start für die Brigade ein "herausragendes Ereignis".
Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein
Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa hat die Bundesregierung zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband nach Litauen zu verlegen. Die Brigade soll laut Fahrplan bis 2027 einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von etwa 4.800 Soldaten sowie rund 200 zivilen Bundeswehrangehörigen, die ihre Familien mitbringen können.
Das Vorkommando solle zum vierten Quartal 2024 auf einen Aufstellungsstab von rund 150 Männern und Frauen anwachsen. Die Brigade des Heeres werde in Litauen mit dem Namen Panzerbrigade 45 neu aufgestellt. Nach offizieller Indienststellung der Brigade 2025 sollen die weiteren Kräfte in dem Jahr mit der Verlegung beginnen, sofern die benötigte Infrastruktur in Litauen vorhanden ist.
Haupteinsatzort nahe der Grenze zu Belarus
Pistorius hatte im Dezember in Vilnius ein Grundsatzdokument für die Stationierung unterzeichnet und von einem "historischen Moment" gesprochen. Haupteinsatzort der Brigade soll der Truppenübungsplatz Rudninkai unweit der Grenze zu Belarus sein. Dort sollen nach litauischen Angaben rund 80 Prozent der Soldaten ihren Dienstort haben. Die übrigen sollen in Rukla im Zentrum des Landes stationiert werden.
Litauische Regierung drängte auf Stationierung
Die litauische Regierung hatte auf die Stationierung gedrängt. Zu deren Vorbereitung war bereits eine spezielle Kommission eingesetzt worden, seit Ende März ist zudem ein Vizeminister im Verteidigungsministerium für die Aufnahme der Brigade zuständig.
Deutschlands Truppenstationierung ist für die Litauer eine gewünschte Rückversicherung der Nato-Beistandsverpflichtung. In Umfragen unterstützt die große Mehrheit der Bevölkerung die dauerhafte Präsenz deutscher Soldaten.
Um eine russische Invasion abzuwehren, befestigen die baltischen Staaten die Nato-Außengrenze mit Hunderten Bunkern und Panzersperren. Kann diese Verteidigung gelingen?
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