In Israel sind viele mit der Politik unzufrieden. Tausende Menschen demonstrierten gegen die Regierung Netanjahus und fordern konkrete Pläne, um die Geiseln zurückzubringen.21.01.2024 | 1:29 min
Im Gazakrieg wachsen die internationalen Appelle an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, sich nicht einer Zweistaatenlösung zu verweigern. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, die "Weigerung, eine Zweistaatenlösung für Israelis und Palästinenser zu akzeptieren, und die Verweigerung des Rechts auf Staatlichkeit für das palästinensische Volk sind inakzeptabel". Auch die
USA und
Frankreich drängen Netanjahu zu einer Zweistaatenlösung, während es in Israel Proteste gegen den Regierungschef gibt.
Guterres sagte beim Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten in Uganda, das Recht der Palästinenser, ihren eigenen Staat aufzubauen, müsse "von allen anerkannt werden". Eine ablehnende Haltung würde "einen Konflikt, der zu einer großen Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit geworden ist, auf unbestimmte Zeit verlängern".
Westen drängt auf Zweistaatenlösung - Netanjahu widerspricht
"Die Palästinenser haben das Recht auf Souveränität und auf einen Staat", erklärte auch Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné im Kurzbotschaftendienst
X, früher Twitter. Frankreich werde sich weiter dafür einsetzen, dieses "Ziel" zu erreichen.
Stephane Sejournes Post auf X
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Netanjahu hat sich zuletzt mehrfach gegen eine palästinensische Souveränität ausgesprochen. In einem Telefonat mit US-Präsident
Joe Biden sagte Netanjahu am Freitag nach Angaben seines Büros, Israel müsse sicherstellen, "dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr darstellen wird". Das "widerspricht der Forderung nach palästinensischer Souveränität".
Im Gazastreifen hat Israel laut eigenen Angaben erneut mehr als ein Dutzend Kämpfer der Hamas getötet. In Hebron habe man zudem die Häuser zweier militanter Palästinenser zerstört.21.01.2024 | 0:23 min
Israel soll zunächst Gazas Sicherheit verantworten
Die Zweistaatenlösung sieht einen unabhängigen, mit Israel koexistierenden Palästinenserstaat vor. Netanjahu hat wiederholt gesagt, dass Israel nach dem Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7. Oktober über längere Zeit eine
Sicherheitsverantwortung über den Gazastreifen übernehmen muss, um künftige Angriffe zu verhindern.
Orte im Gazastreifen
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Netanjahu sagte zuletzt, sein Land werde künftig die Sicherheitskontrolle über "alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan" haben müssen, was der Vorstellung von einer palästinensischen Souveränität entgegenstehe.
Hamas-Chef spricht mit türkischem Minister
Bei einem Besuch in der
Türkei sprach der politische Anführer der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, mit Außenminister Hakan Fidan über einen baldigen Waffenstillstand sowie eine Zweistaatenlösung "für einen dauerhaften Frieden". Fidan hatte sich in der Vergangenheit immer wieder positiv über diese Lösung ausgesprochen.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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Biden glaubt weiter an Zweistaatenlösung
Die USA, ein wichtiger Verbündeter Israels, setzen sich weiter für eine Zweistaatenlösung ein. Biden sagte Netanjahu bei dem Telefonat nach Angaben des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dass er eine palästinensische Eigenstaatlichkeit weiter unterstütze. "Der Präsident glaubt immer noch an das Versprechen und die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung", sagte Kirby. Biden sei sich bewusst, dass dies "viel harte Arbeit erfordert".
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach sich dafür aus, eine Zweitstaatenlösung "von außen aufzuerlegen", um den "Frieden zu bringen". Um eine Zweistaatenlösung zu verhindern, habe Israel selbst "die Hamas erschaffen", warf Borrell in einer Rede an der Universität der spanischen Stadt Valladolid Israel vor. "Die Hamas wurde von der israelischen Regierung finanziert, um die Palästinensische Autonomiebehörde der Fatah zu schwächen", sagte Borrell.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: AFP