Zollstreit: EU bietet Deal zu Freihandel an - Trump lehnt ab
Zollkonflikt mit der EU:Trump gegen Abschaffung der Industrie-Zölle
|
Die EU hat Donald Trump die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter auf beiden Seiten vorgeschlagen. Doch der US-Präsident hat den Vorschlag bereits zurückgewiesen.
US-Präsident Trump hat den Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zur Zollpolitik abgelehnt. Diese hatte angeboten, die Zölle bei Industriegütern abzuschaffen.08.04.2025 | 0:26 min
Die EU hat den USA eine Vereinbarung zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter angeboten. Trotz der Zollentscheidungen von US-Präsident Donald Trump sei die Europäische Union bereit zu verhandeln, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Die EU habe die Abschaffung gegenseitiger Zölle "wiederholt" angeboten, etwa im Automobilsektor.
Aber es gab keine angemessene Reaktion auf dieses Angebot.
„
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Trump lehnte den Vorstoß aus Brüssel ab. Auf die Frage, ob der Vorschlag der EU-Kommissionschefin für ihn ausreichend sei, sagte Trump am Montag vor Journalisten: "Nein, ist er nicht." Trump schlug stattdessen vor, die EU-Staaten sollten deutlich mehr Energie aus den USA importieren. Das werde ein Schwerpunkt seiner Bemühungen sein, das Handelsdefizit mit der EU zu beseitigen.
"Schon vor der Ankündigung waren alle bereit, mit den USA zu reden, zu verhandeln", so der geschäftsführende Finanzminister Kukies (SPD). Jetzt würden Gegenmaßnahmen verkündet. 07.04.2025 | 6:20 min
EU bereitet auch Maßnahmen gegen US-Zölle vor
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte nach einem Treffen mit den zuständigen Ministern der Mitgliedsstaaten, Plan A sei es weiterhin, auf Verhandlungen zu setzen, Plan B mit einer entschlossenen Reaktion bleibe aber in der Hinterhand.
Unser Ziel ist es nicht zu eskalieren, sondern zu verhandeln.
„
Maros Sefcovic, EU-Handelskommissar
Sefcovic bestätigte dabei auch, dass er den USA erstmals bereits im Februar einen Freihandelsdeal zu Industriegütern vorgeschlagen hatte. Zugleich machte er deutlich, dass er keine großen Aussichten auf eine schnelle positive Antwort sieht. Man müsse sich im Klaren darüber sein, dass der Austausch mit den USA sowohl Zeit als auch Anstrengung erfordern werde. Derzeit befinde man sich in einem frühen Stadium der Gespräche, da die USA Zölle nicht als taktischen Schritt, sondern als korrigierende Maßnahme betrachteten.
Die Börsen in Asien haben im Sog der Turbulenzen um das globale Zollpaket der Regierung von US-Präsident Donald Trump zum Wochenauftakt massive Verluste verbucht. Der Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio stürzte zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab.07.04.2025 | 2:25 min
EU-Minister uneins über Umgang mit US-Digitalkonzernen
Über Gegenzölle hinaus könnte die EU theoretisch gegen US-Dienstleistungen und digitale Angebote vorgehen, etwa indem sie Patente aussetzt, den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen blockiert oder den Vertrieb bestimmter Produkte verbietet. Solche Schritte gelten als letztes Mittel, sollten die Verhandlungen scheitern.
Die 27 EU-Mitgliedsstaaten sind sich in dieser Frage aber nicht einig. "Das muss vorbereitet werden", sagte der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg. Der französische Handelsminister Laurent Saint-Martin sagte:
Wir dürfen keine Option ausschließen, weder bei Waren noch bei Dienstleistungen.
In der EU seien im Handelsstreit mit Trump "extrem aggressive" Gegenmaßnahmen möglich, so Saint-Martin.
Die EU-Handelsminister beraten in Luxemburg über mögliche Reaktionen auf die von Trump verkündeten US-Zölle. Isabelle Schaefers gibt einen Überblick über mögliche Maßnahmen.07.04.2025 | 1:14 min
Irlands Handelsminister Simon Harris warnte dagegen, ein Vorgehen gegen die US-Digitalkonzerne wäre "eine außerordentliche Eskalation zu einer Zeit, in der wir auf eine Deeskalation hinarbeiten müssen". Irland wäre von einem Handelsstreit um Digitalunternehmen besonders betroffen, weil große Konzerne wie Apple, Google und Meta dort ihren europäischen Sitz haben. Italien und Spanien sprachen sich für eine gemäßigte Antwort aus.
Habeck rief seine EU-Kollegen zur Einigkeit auf. Er warnte davor, national einzelne Vereinbarungen mit Trump auszuhandeln. Das gehe schief, warnte er.
"Alle Instrumente liegen auf dem Tisch", sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Brüssel. Dazu gehöre auch ein mögliches Vorgehen gegen Digitalkonzerne:
Wir müssen sehen, wie die Verhandlungen verlaufen, um dann zu entscheiden, welches Instrument wir einsetzen.
„
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle liegen in der EU neben Zöllen auch Maßnahmen gegen US-Digitalkonzerne auf dem Tisch. Die Europäer „sollten nicht zu massiv überreagieren“, so Wirtschaftswissenschaftler Prof. Jörg Rocholl.07.04.2025 | 3:47 min
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.