Bundeskabinett beschließt Plan zum Wiederaufbau der Ukraine
Bundeskabinett:Plan zum Wiederaufbau der Ukraine beschlossen
|
Das Bundeskabinett hat einen 15-Punkte-Plan zum Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Ukraine beschlossen. Vorbild soll die KfW sein.
Trümmer eines ukrainischen Kraftwerks: Schätzungen zufolge sind in der Ukraine Schäden von rund 428 Milliarden Euro entstanden.
Quelle: Reuters
Das Bundeskabinett hat einen 15-Punkte-Plan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Ukraine beschlossen. Perspektivisch gehe es um eine Förderinstitution nach dem Vorbild der deutschen KfW, teilten das Entwicklungsministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mit.
Im Zentrum des Maßnahmenpakets stehen finanzielle Zuschüsse und Zinsverbilligungen für kleine und mittlere Unternehmen in der Ukraine sowie Investitionsgarantien für deutsche Unternehmen.
Präsident Selenskyj warnt vor einer Niederlage seines Landes. Ohne die Unterstützung der USA werde die Ukraine den Krieg verlieren, so Selenskyj bei einer Videokonferenz. 08.04.2024 | 0:19 min
Schulze sieht KfW als Vorbild
Deutschland müsse "alle Möglichkeiten nutzen, der ukrainischen Wirtschaft in dieser schweren Zeit zu helfen" und ihr eine Perspektive eröffnen, betonte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Günstige Finanzierung für kleine und mittlere ukrainische Unternehmen sei einer der wirksamsten Hebel für den Wiederaufbau, ergänzte Svenja Schulze.
Diese Erfahrung könne Deutschland auch in den Wiederaufbau der Ukraine einbringen. "Wir sind bereits mit der ukrainischen Regierung über eine solche Förderinstitution im Gespräch."
In der Ukraine sind durch russische Angriffe Wohnungen und Infrastruktur zerstört. Die EU hatte schon im Juni 2023 über den Wiederaufbau beraten.29.06.2023 | 2:29 min
Ampel will kleine und mittlere Unternehmen fördern
Die Förderprogramme der Bundesregierung richteten sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen, wie die Ministerien mitteilten. Ein zentrales Instrument sei der ukrainische Business Development Fund (BDF), der Unternehmen unterstütze. "Seit Anfang 2022 konnten so rund 40.000 Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen auf dem Markt bestehen, Arbeitsplätze sichern und sich an die neuen Bedingungen im Krieg anpassen", wie es weiter hieß.
So habe der BDF zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe dabei unterstützt, Felder von Minen zu räumen, um Ackerbau wieder möglich zu machen. Das Entwicklungsministerium hatte auf Schätzungen der Weltbank verwiesen, wonach die Kosten des Wiederaufbaus nach derzeitigem Stand rund 486 Milliarden Dollar (448 Milliarden Euro) betragen dürften.
Diese Summe könne nicht aus öffentlichen Haushaltsmitteln allein aufgebracht werden, erklärte das Ministerium. An dem Maßnahmenpaket beteiligt sind auch das Bundeskanzleramt, das Auswärtige Amt sowie die Ministerien für Wirtschaft und für Finanzen.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.