Trump hat die Nachrichtenagentur AP nach einem Streit um die Bezeichnung des Golfs von Mexiko vom Weißen Haus ausgeschlossen. Europa wirft er derweil fehlende Meinungsfreiheit vor.15.02.2025 | 1:30 min
Das Weiße Haus verwehrt Reportern von Associated Press (AP) nach Angaben der Nachrichtenagentur, US-Präsident Donald Trump auf einem Flug in der Präsidentenmaschine Air Force One zu begleiten. Hintergrund ist die Weigerung der Nachrichtenagentur, den Golf von Mexiko nach der Umbenennung in den USA "Golf von Amerika" zu nennen. Bereits am Dienstag war ein AP-Reporter bei einer Veranstaltung im Weißen Haus abgewiesen worden.
Die Nachrichtenagentur habe kein geschütztes Recht auf das Privileg des Zugangs zu Räumen wie dem Präsidentenbüro im Weißen Haus und der Regierungsmaschine Air Force One, schrieb Vize-Stabschef Taylor Budowich auf der Plattform X. "Künftig wird dieser Raum nun für die vielen Tausend Reporter geöffnet, die bisher von der Berichterstattung über diese vertraulichen Bereiche der Verwaltung ausgeschlossen waren." Er bezeichnete die AP-Berichterstattung als verantwortungslos und unehrlich.
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AP: Redefreiheit beschnitten
Über Reisen und Auftritte des Präsidenten, die nicht für alle Pressevertreter zugänglich sind, berichtet in der Regel eine kleinere Gruppe von Journalisten. Die Details zu dem nun erfolgten Ausschluss von AP sind noch unklar. Trumps Regierung hatte AP in den vergangenen Tagen nach Angaben des Mediums mehrmals von der Berichterstattung über Veranstaltungen im Weißen Haus ausgeschlossen.
AP-Sprecherin Lauren Easton betonte, dass die Redefreiheit eine Säule der amerikanischen Demokratie und ein zentraler Wert des amerikanischen Volkes sei. "Die Maßnahmen, die ergriffen wurden, um die Berichterstattung von AP über Veranstaltungen des Präsidenten einzuschränken, weil wir uns auf einen geografischen Ort beziehen, beschneiden dieses wichtige Recht, das in der US-Verfassung für alle Amerikaner verankert ist."
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AP selbst schreibt in einem Bericht: Als globale Nachrichtenorganisation müsse AP sicherstellen, dass Ortsnamen und geografische Angaben "für alle Zielgruppen erkennbar sind". Das Weiße Haus habe Associated Press aufgefordert, diese Vorgaben zu ändern - und AP-Journalisten den Zugang zur Berichterstattung bei mehreren Veranstaltungen verwehrt.
Quelle: dpa, AP