BSW-Gründerin zu Ukraine-Krieg:Wagenknecht: Trumps Angebot an Moskau "seriös"
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BSW-Gründerin Wagenknecht hat US-Präsident Trumps Initiative zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gelobt. Es sei "der große Fehler" Europas gewesen, "immer nur auf Waffen zu setzen".
Sahra Wagenknecht begrüßt Trumps Vorstoß für Verhandlungen im Ukraine-Krieg.
Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka
Sahra Wagenknecht hat die USA für ihre Initiative gelobt, den Krieg in der Ukraine zu beenden. US-Präsident Donald Trump habe ein "seriöses Verhandlungsangebot" gemacht, sagte die BSW-Gründerin im ZDF-Interview.
Als Grund nannte Wagenknecht: weil es ein Angebot ohne Vorbedingungen sei.
Wenn man zur Vorbedingung erklärt, dass die Truppen zurückgezogen werden müssen, dass Putin zunächst mal auf den Knien kriechen muss, dann wird er das nicht tun. Dann verlängert man diesen Krieg.
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Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete
Es sei "der große Fehler" der europäischen Politik gewesen, "immer nur auf Waffen zu setzen". Wagenknecht hätte sich gewünscht, dass die Europäer sehr viel früher eigenständig Friedensinitiativen ergriffen hätten. "Dann wären wir vielleicht jetzt auch am Tisch." Ihr mache es Angst, dass in Europa über massive neue Aufrüstungsprogramme geredet werde, so Wagenknecht.
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Die Politikerin, die Anfang 2024 ihre eigene Partei, das Bündnis Sahra Wagenknecht, gründete, spricht sich schon seit Langem gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Als Präsident Wolodymyr Selenskyj im vergangenen Juni im Bundestag sprach, verließen die Abgeordneten des BSW den Saal.
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Wagenknecht: Trumps Vorschläge für den Gazastreifen "menschenverachtend"
Trotz seines Vorstoßes im Ukraine-Krieg sieht Wagenknecht den US-Präsidenten kritisch. Trump sei "auch kein Friedensengel", so Wagenknecht. Er wolle jetzt diesen "Stellvertreter-Krieg" beenden, um sich auf andere Konflikte konzentrieren zu können. "Das macht unsere Welt insgesamt nicht unbedingt friedlicher."
Seine Vorschläge für den Gazastreifen seien menschenverachtend und bedrohlich. Das ändere aber nichts daran, dass es im Falle des Ukraine-Kriegs keinen anderen Weg gebe, als zu verhandeln und miteinander zu reden, so Wagenknecht. Es sei schon lange klar, "dass die Ukraine zumindest militärisch diese Gebiete nicht zurückerobern kann".
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Gespräche zwischen USA und Russland in Riad
Am Dienstag hatten sich erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs die Außenminister der USA und Russlands und weitere ranghohe Vertreter in Saudi-Arabien zu Gesprächen getroffen. Washington und Moskau vereinbarten in Riad Verhandlungen zur Beilegung ihrer Differenzen und zur schnellen Beendigung des Ukraine-Kriegs.
Neben den Europäern war auch die Ukraine nicht eingeladen, was Selenskyj kritisierte. Trump stellte auch ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Aussicht. Er werde sich "wahrscheinlich" noch vor Ende des Monats mit dem Kreml-Chef treffen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.