Russischer Angriffskrieg: "Wunder", dass Ukraine standhält
Russischer Angriffskrieg:Hofreiter: "Wunder", dass Ukraine standhält
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Ukraine-Präsident Selenskyj wirbt in den USA um neue Militärhilfen für sein Land. Grünen-Politiker Hofreiter sieht Europa in der Pflicht - und fordert mehr Waffenlieferungen.
Deutschland leiste noch immer deutlich zu wenig Hilfen für die Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland, sagt Anton Hofreiter (Grünen) im ZDF-Interview.12.12.2023 | 5:15 min
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Anton Hofreiter ...
... zu den Machtverhältnissen zwischen Russland und der Ukraine
Hofreiter kritisiert die aus seiner Sicht mangelnde Unterstützung westlicher Staaten. "Bei uns funktioniert die Munitionsproduktion nicht, die Unterstützung der Ukraine nicht ausreichend", sagt Hofreiter.
Dagegen habe es Russland "relativ unbemerkt" geschafft, "die Kriegswirtschaft richtig in Gang zu bringen". Über ein Drittel des russischen Haushalts werde inzwischen in die Waffenproduktion investiert - dabei könne Moskau auf die Hilfe Chinas und Nordkoreas zurückgreifen.
... über die US-Militärhilfen an Kiew
Mit Blick auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten und Selenskyj hoffe Hofreiter, dass Joe Biden "noch eine ganze Reihe von Munitions- und Waffenlieferungen freigibt". Es seien nicht nur die Republikaner, sondern auch die Demokraten, die die US-Unterstützungen zunehmend hinterfragten.
"Wenn man in Washington ist, dann sagen die einem relativ offen: 'Das ist ein Krieg in Europa, kümmert Ihr Euch Europäer mal darum - warum müssen wir als USA immer alle Probleme auf der Welt und auch noch in Europa lösen?' Und damit haben sie einen Punkt." Gerade Deutschland mache als wichtiges europäisches Land zu wenig, sagt Hofreiter.
... zu Deutschlands Rolle bei der westlichen Unterstützung für Kiew
Deutschland sei zwar hinter den USA der zweitgrößte finanzielle Unterstützer der Ukraine, doch es gehe nicht darum, "wo wir auf dem Treppchen stehen". Vielmehr gehe es um die Frage: "Langt es, um letztendlich dafür zu sorgen, dass Russland diesen Krieg verliert? Und da langt es bei Weitem nicht", sagt Hofreiter.
Auch wenn viel mehr geliefert worden sei, als Hofreiter anfangs zu hoffen gewagt habe, reiche das am Ende nicht. "Solange Russland der Überzeugung ist, diesen Krieg zu gewinnen, wird es immer weiter machen. Und es besteht auch die Gefahr, dass es dann weitere Länder angreift."
Deshalb stellt der Grünen-Politiker folgende Forderungen auf: "Taurus liefern, Munitionsproduktion ausweiten, mehr Panzer liefern, den Druck auf Russland erhöhen." Vor allem Taurus-Lieferungen seien eine mögliche Sofortmaßnahme.
... über Viktor Orbans angedrohtes Veto für EU-Ukraine-Hilfen
Er hoffe, dass Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban kein Veto gegen weitere EU-Hilfen für die Ukraine einlegt. Doch Hofreiter teilt deutlich gegen Orban aus: Dieser sei "im Grunde ein korrupter Krimineller", der mit einem Veto eingefrorene EU-Gelder freipressen wolle - und auch "unter gewissen Drucksituationen aus Russland" stehe. Unter Orban habe sich Ungarn weg von einer Demokratie entfernt.
Daher fordert Anton Hofreiter einen "härteren Umgang" mit Orban. Es sei ein Irrtum, dass die EU auf Ungarns Regierungschef angewiesen sei. Bei anderen Projekten wie "NextGenerationEU" habe man gesehen, dass dieser durch Druck zum Einlenken gebracht werden könne. Allerdings gehe die EU-Kommission zu milde mit Orban um.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.