Ukrainischer Soldat startet eine Drohne. Archivbild.
Quelle: dpa
Im Süden
Russlands sind durch nächtliche ukrainische Drohnenangriffe mehrere Treibstofflager in Grenznähe in Brand gesetzt worden. Der russische Telegram-Kanal Mash verbreitete Videos, die solche Feuer im Gebiet Rostow zeigen sollen.
Zuvor hatte das ukrainische Militär mitgeteilt, es habe in der Nacht in der russischen Grenzregion gezielt ein Munitionsdepot angegriffen. Zudem seien mehrere Öl- und Treibstofflager in den russischen Grenzregionen Belgorod, Kursk und Rostow attackiert worden.
Die aktuell umkämpften und angegriffenen Gebiete im Ukraine-Krieg.
Quelle: ZDF
Russische Behörden bestätigen ukrainische Angriffe
Rostows Gouverneur, Wassili Golubjew, bestätigte auf Telegram Angriffe auf die Kreise Kamensk und Morosowsk, in denen mehrere Objekte beschädigt worden seien. Auch den Mash-Berichten zufolge galten die Angriffe dem russischen Luftwaffenstützpunkt Morosowsk. Auch der Stützpunkt Millerowo in der Region sei angegriffen worden.
Russische Behörden bestätigten auch, dass bei einem Drohnenangriff im Bezirk Kamenski in der Region Rostow ein Treibstofftank Feuer gefangen habe. Ein Brand in einem Öldepot in der Region Belgorod sei rasch gelöscht worden. Niemand sei verletzt worden.
Russland rückt im Donbass weiter vor und setzt die ukrainischen Truppen zunehmend unter Druck. Ein Blick mit Oberst Reisner auf die Lage an der Front. 25.07.2024 | 34:02 min
Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht zum Samstag seien 75 ukrainische Drohnen über den grenznahen Regionen abgefangen worden. Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Die Zahl deutet auf einen größeren Angriff mit Drohnenschwärmen hin.
Drohnen als Kiews wichtigste Waffe gegen Russlands Angriffe
Die
Ukraine berichtete ihrerseits von nächtlichen russischen Luftangriffen mit 29 Shahed-Drohnen iranischer Bauart. Davon seien 24 Drohnen abgeschossen worden, teilte die Luftwaffe in Kiew mit. Auch zwei S-300-Flugabwehrraketen und zwei Ch-31-Raketen seien abgefangen worden. Im westukrainischen Gebiet Winnyzja sei ein Infrastrukturobjekt getroffen worden, berichtet die Regionalverwaltung.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen eine großangelegte russische Invasion. Dabei gelten die mittlerweile in großen Schwärmen
eingesetzten Drohnen für die Ukraine als die wichtigste Waffe mit höherer Reichweite.
Die ukrainische Armee unter Druck. Deshalb setzen die Streitkräfte auf sogenannte FPV-Drohnen, die russische Stellungen zerstören.10.04.2024 | 16:49 min
London: Moskau kann taktische Erfolge nicht nutzen
Das britische Verteidigungsministerium rechnet angesichts der russischen Angriffe in der Ukraine mit andauernd hohen Verlusten. Grund seien die fortgesetzten Offensiven auf breiter Front zwischen Charkiw im Nordosten und Robotyne im Süden.
Im
nordostukrainischen Gebiet Charkiw hätten die Russen ihre Positionen gefestigt, so London weiter. Deshalb hätten sich die russischen Verluste leicht reduziert. Dennoch seien die vergangenen drei Monate die verlustreichsten seit Kriegsbeginn gewesen, hieß es unter Berufung auf Angaben des ukrainischen Generalstabs. Auch diese Zahlen können nicht unabhängig überprüft werden.
Menschen, die aus ihren Heimatdörfern nahe der Frontlinie geflohen sind, bekommen in Charkiw Unterstützung.29.07.2024 | 2:10 min
Eine effektive ukrainische Verteidigung und mangelnde Ausbildung der russischen Kräfte hätten im Gebiet Charkiw dazu geführt, dass die Angreifer taktische Erfolge nicht ausnutzen könnten, teilte das Ministerium weiter mit.
Selenskyj: Schutz vor Lenkbomben aus Russland
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj hat Russland die Ukraine allein in dieser Woche mit mehr als 600 Lenkbomben attackiert. "Die russischen Luftstreitkräfte müssen mit allen wirksamen Mitteln überall, wo sie sich befinden, zerstört werden", teilt Selenskyj dazu auf einer Online-Plattform mit.
Kein Waffenstillstand, solange ukrainisches Gebiet besetzt ist: Selenskyj hat Forderungen nach einem schnellen Kriegsende zurückgewiesen. Er nennt drei Voraussetzungen für Frieden.
Daher sei es auch durchaus gerecht, russische Militärflugplätze anzugreifen. Dies sei nötig für die Sicherheit der Ukraine. Das ukrainische Militär hatte zuvor mitgeteilt, es habe auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Morosowsk ein Munitionsdepot getroffen, in dem unter anderem Lenkbomben gelagert gewesen seien.
Erst am Mittwoch hatte die Ukraine nach eigenen Angaben einen der bislang größten russischen Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn abgewehrt. Dabei seien alle 89 Drohnen sowie eine CH-59-Rakete abgeschossen worden.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, Reuters, AP