Theveßen zu Biden-Debakel: "Katastrophales Krisenmanagement"

    ZDF-Korrespondent zu Biden-Debatte:"Katastrophales Krisenmanagement"

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    Das Weiße Haus dementiert Berichte über einen Rückzug Joe Bidens. Auch der Präsident selbst versucht zu beruhigen. Ein katastrophales Krisenmanagement, findet ZDF-Experte Theveßen.

    Archiv: Weißes Haus in Washington
    Weißes Haus in Washington (Symbolbild)
    Quelle: AP

    Das Weiße Haus hat einen Bericht der "New York Times" zurückgewiesen, der nahe legt, dass US-Präsident Joe Biden über einen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft nachdenkt. Biden werde sich "auf gar keinen Fall" aus dem Rennen zurückziehen, sagte Pressesprecherin Karine Jean-Pierre Journalisten. Die gleiche Botschaft sei "auch direkt vom Wahlkampfteam" gekommen, fügte sie hinzu.
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    Biden versucht Kandidatur zu retten

    Doch der Schaden ist wohl schon angerichtet. Die Dynamik "lässt sich kaum noch stoppen", schätzt der Leiter des ZDF-Auslandsstudios in Washington, Elmar Theveßen.

    Das liegt nicht nur an der desaströsen Debatte, sondern auch am katatrophalen Krisenmanagement von Joe Biden.

    Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent Washington

    "Er hat über Tage diese Zweifel wabern lassen und tut eigentlich erst jetzt, das, was er gleich hätte tun sollen. Er spricht mit allen", erklärt Elmar Theveßen. Zunächst habe Biden die Geldgeber getroffen, dann sein Wahlkampfteam und das Team im Weißen Haus. Danach treffe er die Abgeordneten in Washington und später die demokratischen Gouverneure.
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    Längst läuft eine Diskussion um den Gesundheitszustand von US-Präsident Joe Biden. Im Wahlkampf habe er "die Zweifel zu lange laufen lassen", meint ZDF-Reporter Elmar Theveßen. 03.07.2024 | 2:14 min
    "Er hat ankündigen lassen, dass er in den nächsten Tagen Interviews geben will, um zu zeigen, dass er es noch drauf hat, auch in Spontansituationen.

    Aber ich glaube, Joe Biden weiß sehr genau, dass die Uhr jetzt tickt und dass es sich in ein paar Tagen möglichweise zeigt, dass zu wenig zu spät ist.

    Elmar Theveßen

    Theveßen: Horroszenario von Donald Trump

    "Kamala Harris hätte, glaube ich, eine Chance. Aber nur dann wenn sich die komplette Partei hinter ihr versammelt," sagt Theveßen. Sie sei allerdings "vielen zu links".
    Es gebe aber andere, wie die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, oder den Gouverneur von Maryland, Wes Moore, denen man "größere Chancen einräumt, die Partei zu einen".
    "Das ist eigentlich das Horroszenario von Donald Trump", sagt Theveßen. "Stelle man sich vor, dass tatsächlich hinter einem jüngeren neuen Gespann sich die Partei komplett versammelt und dann Joe Biden nach einer großen historischen Geste gewissermaßen, selber zurückgezogen zu haben, mit diesem neuen Gespann in den Wahlkampf zieht", schildert der USA-Kenner die Lage.

    "New York Times" bezieht sich auf "wichtigen Verbündeten" Bidens

    In dem Bericht der New York Times hatte es geheißen, Biden habe mit einem "wichtigen Verbündeten" über einen möglichen Rückzug gesprochen. Dem Verbündeten zufolge habe der 81-Jährige gesagt, dass er wisse, seine Kandidatur möglicherweise nicht mehr retten zu können, wenn er die Öffentlichkeit in den kommenden Tagen nicht von seiner Eignung als Präsidentschaftskandidat überzeugen könne.
    In der vergangenen Woche hatte Biden bei einer TV-Debatte gegen seinen Herausforderer Donald Trump einen desaströsen Auftritt hingelegt. Mittlerweile wächst der Druck auf den Demokraten auch in den eigenen Reihen. Die bekanntesten Gesichter der Partei halten sich bislang mit harscher Kritik zurück und stehen öffentlich hinter Biden.
    elmar-thevessen
    Nach Joe Bidens schlechtem Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump wächst der Druck auf den US-Präsidenten auch in den eigenen Reihen. "Joe Biden versucht derzeit alles, um wieder Ruhe herzustellen", so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen. 03.07.2024 | 3:18 min
    Quelle: dpa, AFP

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