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Vance-Aussage über Kinderlose:Haley kritisiert Trump-Vize: "Nicht hilfreich"
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Kurz vor dem TV-Duell wird Kritik am Trump-Team laut - aus den eigenen Reihen. Die Aussage vom Trump-Vize Vance zu Kinderlosen sei "nicht hilfreich", sagte Nikki Haley.
Nikki Haley, ehemalige Botschafterin der Vereinigten Staaten bei den Vereinten Nationen
Quelle: AP
Die einstige republikanische US-Präsidentschaftsbewerberin Nikki Haley hat abwertende Kommentare des Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance über kinderlose Frauen kritisiert. Die 52-Jährige sagte über die Aussagen ihres Parteikollegen:
"Wissen Sie, wenn Sie über Dinge reden wollen, bleiben Sie bei den politischen Inhalten. Die Amerikaner sind klug. Sie brauchen nicht all diesen anderen Lärm, der sie ablenkt."
Vance wetterte gegen "kinderlose Katzen-Frauen"
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte Vance Mitte Juli als seinen Vize vorgestellt. Nur wenig später geriet der Politiker und Autor wegen seiner sexistischen Aussagen über kinderlose Frauen in die Kritik. In einem Interview 2021 hatte der dreifache Vater führende demokratische Politikerinnen als "kinderlose Katzen-Frauen" bezeichnet. Später beklagte Vance, er sei missverstanden worden.
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Es war nicht seine einzige Äußerung des Senators in diese Richtung. Vance forderte einst auch, dass Kinderlose in einer Demokratie weniger zu sagen haben und mehr Steuern zahlen sollten. Auch im Wahlkampf äußerte er sich weiter abschätzig über Kinderlose.
Auch wenn Haley öffentlich ausgeschlossen hatte, Vizekandidatin an Trumps Seite werden zu wollen, gab es Berichte, wonach die Ex-Gouverneurin von South Carolina mit dem Posten geliebäugelt hatte. Trump machte jedoch klar, dass er Haley für diese Rolle nicht in Erwägung zieht.
Der Weg zur Präsidentschaftswahl
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Haley und Trump im Vorwahlkampf erbitterte Gegner
Haley sprach in dem TV-Interview auch über ihre Unterstützung für Trump. Die Republikanerin hatte im Vorwahlkampf Trumps geistige Eignung für das Präsidentenamt infrage gestellt. Trump wiederum überzog die Tochter indischer Einwanderer mit rassistischen Kommentaren.
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Dennoch stellte sich die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen auf dem Parteitag der Republikaner im Juli offensiv hinter ihren einstigen Chef - und vollzog eine politische Kehrtwende. Trump scheint an weiterer Wahlkampfhilfe seiner einstigen Kontrahentin aber nicht allzu viel Interesse zu haben.
"Er weiß, dass ich bereit bin", sagte Haley auf die Frage, ob sie für Trump Wahlkampfveranstaltungen abhalten werde. Haley sagte im Interview weiter: "Bisher gab es noch keine Anfrage. Aber wissen Sie, sollte er fragen, bin ich gerne bereit, ihm zu helfen." Sie sei zwar nicht mit Trumps politischem Stil einverstanden, stehe aber hinter den politischen Zielen.
Die Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl
Kamala Harris ist seit 2021 Vizepräsidentin der USA. Sie bewarb sich 2020 bei den Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur, hat sich aber noch vor den Vorwahlen aus dem Rennen zurückgezogen. Gewinner Joe Biden nominierte sie dann aber als seine Stellvertreterin. In dieser Rolle konnte sie aber politisch kaum punkten. In den vergangenen Jahren war sie eine führende Stimme beim Kampf für das Recht auf Abtreibung und setzte sich gegen Waffengewalt ein.
Donald Trump war von 2017 bis 2021 bereits US-Präsident, verlor aber 2020 die Wahl gegen den jetzigen Amtsinhaber Joe Biden. Dieses Mal tritt der Republikaner gemeinsam mit dem Senator J.D. Vance an. Ende Mai sprach eine Jury Donald Trump in allen Anklagepunkten des Schweigegeld-Prozesses schuldig - es laufen weitere Strafverfahren, unter anderem wegen des Sturms auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Bei einem Attentat Mitte Juli auf einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania wurde er am Ohr verletzt. Er tritt erneut mit dem Versprechen "America first" ("Amerika zuerst") an.
Ex-US-Vizepräsident Cheney unterstützt Harris
Indes hat die Demokratin Harris einen weiteren prominenten US-Republikaner als Unterstützer gewonnen: den ehemaligen republikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney. Er sagte am Freitag (Ortszeit)
Der für seine erzkonservative Haltung bekannte Cheney verwies vor allem auf die Rolle Trumps beim Sturm auf das Kapitol. Trump habe versucht, "die letzte Wahl mit Lügen und Gewalt zu stehlen, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten", erklärte Cheney und fügte an: "Ihm darf niemals wieder die Macht anvertraut werden."
Cheney, der von 2001 bis 2009 Stellvertreter von US-Präsident George W. Bush war, sagte, er selbst werde bei der Präsidentschaftswahl im November für Harris stimmen - und so "das Land über die Parteizugehörigkeit stellen".
Umfrage vor TV-Duell: Enges Rennen zwischen Trump und Harris
Die Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt. Der 78-jährige Trump tritt zum dritten Mal an. Kurz vor dem mit Spannung erwarteten TV-Duell am Dienstagabend Ortszeit (Mittwoch 3.00 Uhr deutscher Zeit) zwischen Trump und Harris liegen die beiden US-Präsidentschaftskandidaten in Umfragen weiter ungefähr gleichauf.
In einer von der "New York Times" in Auftrag gegebenen Umfrage unter wahrscheinlichen Wählerinnen und Wählern liegt die Unterstützung für Trump bei rund 48 Prozent, Harris kommt auf rund 47 Prozent.
Dashboard US-Wahl 2024 Harris vs. Trump
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Quelle: dpa, AFP
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