Mögliche Last-Minute-Kandidaten:Wahl: Was, wenn Biden oder Trump ausfallen?
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Biden und Trump sind ältesten Präsidentschaftsanwärter aller Zeiten - einige sehen das mit Sorge. Was wäre, wenn sie unerwartet ausfallen? Diese Kandidaten könnten nachrücken.
Was, wenn Trump oder Biden in letzter Minute ausfallen würden? Es gibt einige Last-Minute-Kandidaten. (Archivbild)
Quelle: Reuters
Das Rennen um das Weiße Haus liefern sich die beiden ältesten Präsidentschaftsanwärter aller Zeiten: Joe Biden ist 81 Jahre alt, Donald Trump ist 77 und wird vor der Wahl noch 78. Umfragen zufolge haben große Teile der Bevölkerung Bedenken wegen des hohen Alters der Kontrahenten - wiederkehrende Versprecher, Aussetzer oder Fauxpas von beiden befeuern das.
Hinzu kommen miese Zustimmungswerte für Biden und gleich vier Strafverfahren bei Trump, die ihn im schlimmsten Fall hinter Gitter bringen könnten.
Was wäre also der Plan B - und wer könnte als Last-Minute-Kandidat einspringen, wenn der US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten oder der Republikaner in letzter Minute ausfallen sollte?
Vor Nominierungsparteitagen: Delegierte könnten frei entscheiden
Biden und Trump haben die internen Vorwahlen ihrer Parteien bereits gewonnen und sich dort die nötigen Delegiertenstimmen für die jeweiligen Nominierungsparteitage im Sommer gesichert. Dort sollen beide offiziell als Präsidentschaftskandidaten gekürt werden. Sollten Biden oder Trump vorher ausfallen, würde der jeweilige Parteitag, der üblicherweise eher eine choreografierte Krönungsmesse ist, zum Austragungsort für ein echtes Abstimmungsdrama.
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Die Delegierten wären dann nicht mehr an den Ausgang der internen Vorwahl in ihrem Bundesstaat gebunden, sondern frei in ihrer Entscheidung. Der Posten wäre offen für alle möglichen Hochkaräter der jeweiligen Partei, und es würden sicher diverse alternative Bewerber öffentlich ihre Ambitionen verkünden.
Die Delegierten würden dann beim Parteitag - vermutlich in diversen Wahlgängen und begleitet von heftigem Kandidaten-Lobbying und einigem Spektakel - den neuen Präsidentschaftskandidaten bestimmen. Der Politikwissenschaftler David Barker von der American University in Washington meint:
Das wäre so ziemlich das Aufregendste, was alle, die US-Politik verfolgen, in ihrem Leben erlebt haben.
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David Barker, American University in Washington
Nach Nominierungsparteitagen: Entscheidung läge bei Parteiführung
Würden Biden oder Trump erst nach den Nominierungsparteitagen ausscheiden, dann wäre die jeweilige Parteiführung am Zug. Das Republican National Committee (RNC) hat knapp 170 Mitglieder, das Democratic National Committee (DNC) mehrere Hundert - mit Vertretern aus allen Bundesstaaten. Es wäre also zwar kein ganz kleiner Vorstandszirkel, dem die Entscheidung zufallen würde. Dennoch könnte es Experten zufolge übel aufstoßen, wenn der Beschluss allein in einer solchen Runde fiele. Dazu sagt Barker:
Das wäre beispiellos, und es würde sicherlich einen populistischen Aufstand auslösen.
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David Barker, American University in Washington
Gerade bei den Republikanern könnten Kritiker anprangern, dass die "Establishment-Elite" der Basis Mitsprache verweigere, argumentiert er. Insofern wäre auch möglich, dass noch mal außer der Reihe ein Parteitag einberufen würde, falls das zeitlich und logistisch noch machbar wäre.
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Mögliche Kandidaten der Demokraten und Republikaner
Das sind mögliche Last-Minute-Kandidaten der Demokraten:
Quelle: Imago
Die Vizepräsidentin wäre eigentlich die natürliche Nachfolgerin für Biden. Angesichts mieser Umfragewerte und einer insgesamt schwachen Performance in ihren bisherigen Amtsjahren hat sie allerdings einen schlechten Stand. Außerdem hätte sie vermutlich Schwierigkeiten, sich durchzusetzen, falls die Personalfrage vor dem Wahltag zu klären wäre.
Quelle: AP
Der Gouverneur des mächtigen Bundesstaates Kalifornien hat sich national einen Namen gemacht und intensiv an seinem politischen Profil gearbeitet, zuletzt unter anderem mit viel beachteten Auslandstrips. Mancher wertete das als eine Art Schattenkampagne für das höchste Amt im Staat.
Quelle: AP
Die Gouverneurin von Michigan gilt schon seit Längerem als aufstrebende Kraft in der Partei. Vor der Wahl 2020 hatte Biden sie als seine Vize in Erwägung gezogen.
Quelle: dpa
Der Gouverneur von Illinois gehört dem progressiven Flügel der Partei an. Er stammt aus einer reichen Unternehmerfamilie und hat ein Milliardenvermögen. In der Partei hat er großen Einfluss, allerdings ist er im Land nur wenig bekannt.
Diese Republikaner könnten nachrücken:
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Auswahl des Vizekandidaten wenig Einfluss auf die eigentliche Wahl hat. Doch in diesem Jahr könnte das anders sein. Wegen des hohen Alters der beiden steht die oder der Vize besonders im Fokus - er oder sie rückt im Falle des Todes nach. Es ist also nicht ganz unwichtig, wer das wird. Trump hat sich allerdings bislang noch nicht entschieden.
Quelle: AFP
Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen lieferte sich bei den internen Vorwahlen ein wochenlanges Duell mit Trump, war jedoch chancenlos und gab sich schließlich geschlagen. Durch den Zweikampf schärfte sie ihr nationales Profil. Eingefleischten Trump-Anhängern ist sie aber verhasst.
Quelle: Reuters
Floridas Gouverneur galt einst als chancenreichster interner Trump-Konkurrent. Bei den Vorwahlen schnitt er schwach ab, könnte sich aber trotzdem noch mal ins Spiel bringen.
Quelle: AFP
Der älteste Sohn von Trump ist sehr eingebunden in die Wahlkampagne seines Vaters. Der Scharfmacher ist an der Trump-Basis beliebt und schon länger im Gespräch dafür, eines Tages das politische Erbe des Vaters anzutreten.
Die US-Wahl steht am 5. November an. Sollte der Wahlgewinner danach sein Amt nicht antreten können, ginge der Posten automatisch an dessen Vize. Das ist in der Verfassung geregelt.
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