US-Präsident Trump streicht den Kindern von Joe Biden den Schutz durch den Secret Service. Auch die Rechtmäßigkeit der Begnadigungen seines Vorgängers stellt er infrage.
Trump nimmt Bidens Familie und politische Verbündete ins Visier.
Quelle: AFP
US-Präsident Donald Trump entzieht dem Sohn und der Tochter seines Vorgängers Joe Biden den Personenschutz. "Hunter Biden wird seit geraumer Zeit vom Secret Service beschützt, der vom Steuerzahler der Vereinigten Staaten bezahlt wird", schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Dieser Schutz werde dem 55-Jährigen "mit sofortiger Wirkung" entzogen, so Trump. Weiter schrieb Trump:
Zurzeit macht er [Hunter Biden] ausgerechnet in Südafrika Urlaub, wo die Menschenrechte der Menschen stark in Frage gestellt werden
„
Donald Trump
Auch die 43 Jahre alte Tochter, Ashley Biden, erhalte fortan keinen Schutz mehr durch den Secret Service.
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Kein automatischer Schutz für erwachsene Kinder
Der Secret Service ist für den Schutz ranghoher Politiker zuständig und kümmert sich nicht nur um die Sicherheit aktiver Mandatsträger, sondern auch um frühere Amtsinhaber oder deren Angehörige.
Trump hatte nach seinem Amtsantritt verschiedenen Personen den Schutz entzogen - etwa seinem ehemaligen Außenminister Mike Pompeo oder seinem Ex-Berater John Bolton.
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US-Medien zufolge hatte Biden vor dem Auszug aus dem Weißen Haus den Schutz für seine beiden Kinder bis zum Sommer angeordnet. Ex-Präsidenten und deren Partnern steht er automatisch lebenslang zu, den Kindern nur bis zum 16. Lebensjahr.
Auch Trump hatte nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus 2021 angeordnet, dass seine vier erwachsenen Kinder weitere Monate vom Secret Service geschützt werden.
Trump droht von Biden Begnadigten mit Untersuchungen
In einer weiteren Onlinemitteilung drohte Trump politischen Gegnern, die von Vorgänger Biden begnadigt wurden, mit juristischer Verfolgung. Die Betroffenen müssten mit "Untersuchungen auf höchster Ebene" rechnen, schrieb der Republikaner auf Truth Social.
Besonders im Visier habe er Mitglieder des Untersuchungsausschusses zur Erstürmung des Kapitols, die der Demokrat Biden kurz vor dem Ende seiner Amtszeit vorsorglich begnadigt hatte.
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Trump zweifelt an Gültigkeit von Bidens Begnadigungen
Trump stellt die Gültigkeit der Begnadigungen infrage und greift dabei eine in rechten Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie auf. Sie seien "nichtig", da sie mit einer Unterschriftenmaschine unterzeichnet worden seien. Trump behauptete, Biden habe die Dokumente weder selbst unterschrieben noch davon gewusst.
Seine Sprecherin Karoline Leavitt legte später nach. Sie gab an, Biden sei "geistig eingeschränkt" gewesen und seine Unterschrift möglicherweise "illegal" eingesetzt worden. Trump hingegen gab zu, dass er auch eine Unterschriftenmaschine benutze - allerdings nur für "unwichtige Papiere".
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Nutzung von Autopen ist gängige Praxis
Ob Biden für die Begnadigungen tatsächlich einen sogenannten Autopen nutzte, ist unklar. Ein solcher Vorgang wäre jedoch nicht ungewöhnlich. Wie mehrere US-Medien berichteten, verwendeten auch frühere Präsidenten die mechanische Signaturhilfe für Begnadigungen und andere Dokumente.
Die "New York Times" und das Onlineportal "The Hill" wiesen zudem darauf hin, dass es keine verfassungsrechtliche Grundlage gebe, um Begnadigungen eines Vorgängers rückgängig zu machen.
Biden begnadigte etwa etliche Menschen, die wegen nicht gewalttätiger Drogendelikte verurteilt worden waren, aber auch mehrere Familienmitglieder - darunter seinen Sohn Hunter - sowie politische Gegner Trumps. Dieser hatte seinen Widersachern - oder denen, die er als solche betrachtet - im Wahlkampf Rache geschworen.
Quelle: dpa
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