Der Secret Service sei für Trumps Sicherheit zuständig gewesen, so ZDF-Korrespondent Theveßen. Es sei nicht erklärbar, wie der Schütze trotzdem das Attentat verüben konnte.14.07.2024 | 3:15 min
Donald Trump lobt den Secret
Service für einen "fantastischen Job". Der Ex-Präsident meint damit die Geschwindigkeit und Präzision, mit welcher der Sicherheitsdienst bei dem versuchten Mordanschlag auf ihn den mutmaßlichen Täter erschoss, wie Trump in einem Interview der "New York Post" nach dem Attentat sagte.
Der 78-jährige Präsidentschaftsbewerber der
Republikaner steht mit seinem Lob allerdings weitgehend alleine da, denn der Secret Service sieht sich nach dem Anschlag eher mit massiver Kritik konfrontiert.
Zwei Tage nach dem Attentat soll Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannt werden. Trump selbst wolle in seiner Rede für Einheit werben, sagte er.15.07.2024 | 2:13 min
Secret Service: Kritische Fragen nach dem Trump-Attentat
Vor allem stellen Experten die Frage, wie der mit einem halbautomatischen Gewehr vom Typ AR-15 bewaffnete Täter unbemerkt auf das Fabrikdach in Butler im Bundesstaat Pennsylvania gelangen konnte, von wo aus er am Samstag die Schüsse auf Trump bei dessen Wahlkampf-Auftritt abfeuerte. Trump wurde dadurch leicht am Ohr verletzt.
Das Gebäude, auf dem sich der mutmaßlichen Schütze befand, lag außerhalb der vom Secret Service für Trumps Wahlkampfkundgebung eingerichteten Sicherheitszone. Aber nur rund 135 Meter von der Stelle entfernt, wo das Podest für Trump errichtet wurde. Und von seinem Dach aus bestand ein freier Blick in Richtung des Ex-Präsidenten.
Nach dem Mordversuch an Donald Trump will sich dieser als Versöhner zeigen. Ob das nur eine Wahlkampf-Strategie ist, erklärt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.15.07.2024 | 1:51 min
Ex-Bush-Mitarbeiter: "Ungeheuerliches Sicherheitsversagen"
"Was für eine Zone ist denn das?" fragt Richard Painter, Mitarbeiter des Weißen Hauses unter dem früheren Präsidenten George W. Bush und heute Jura-Professor an der University of Minnesota. Er sieht ein "ungeheuerliches Sicherheitsversagen" und fordert eine detaillierte Untersuchung. Wenn sich ein Dach innerhalb der Reichweite eines Gewehrs bis zu einem Präsidenten oder Präsidentschaftskandidaten befinde, "dann ist es der Secret Service, der auf diesem Dach sein sollte", sagt Painter.
Auch der Oberstaatsanwalt des Landkreises Butler, Richard Goldinger, ist verblüfft, dass der mutmaßliche Schütze auf das Fabrikdach gelangen konnte. Wie Goldinger dem Sender MSNBC sagte, befanden sich sogar Sicherheitskräfte in diesem Fabrikgebäude.
Ex-US-Präsident Trump kündigte in einem Interview an, das Land einen zu wollen. Am Donnerstag soll er auf dem Parteitag der Republikaner als offizieller Kandidat nominiert werden.15.07.2024 | 1:15 min
Augenzeugen machten auf Schützen aufmerksam - wurden ignoriert
Unter Druck bringen den Secret Service auch Berichte von Augenzeugen. Sie sagten, sie hätten den bewaffneten Mann auf dem Dach gesehen und die Sicherheitskräfte darauf hingewiesen. Diese hätten aber nicht reagiert. Ein Beamter der örtlichen Polizei ging den Zeugenhinweisen aber durchaus nach - dies sagte jedenfalls der Polizeichef von Butler County, Michael Slupe.
Der Polizist sei zum Dach hochgestiegen. Der Schütze habe seine Waffe auf den Beamten gerichtet, der sich daraufhin vom Dachrand zu Boden fallen gelassen habe, sagte Slupe der "Washington Post". Der Polizist habe sich zurückgezogen, "weil er nicht getötet werden wollte". Danach habe der Schütze das Feuer in Richtung Trump eröffnet.
Bei dem Attentat auf Donald Trump wurde ein Mann im Publikum getötet. Immer lauter wird gefragt, warum der Secret Service die Schüsse nicht verhindert hat.15.07.2024 | 1:37 min
Kongress wird Untersuchung führen
Die Sicherheitspannen in Butler werden voraussichtlich vom Kongress in Washington untersucht werden. Bereits kurz nach dem Anschlag rief der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Trumps republikanischer Parteikollege Mike Johnson, Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas an. Der für die Sicherheit der Präsidenten, Ex-Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten zuständige Secret Service ist dem Heimatschutzministerium unterstellt.
Er habe dem Minister "einige gezielte Fragen" gestellt, berichtete Johnson im Sender NBC News. Unter anderem habe er gefragt, ob Überwachungsdrohnen eingesetzt worden seien. Drohnen hätten den Schützen auf dem Dach sichten müssen, sagte Johnson. Eine Antwort habe er von dem Minister aber nicht erhalten.
Er kam mit einem blutigen Ohr davon. Wie Ex-US-Präsident Donald Trump den Moment des versuchten Attentats auf ihn erlebte, schilderte er nun in einem Interview.
Quelle: AFP