"Ungeheuerliches Sicherheitsversagen" des Secret Service?

    Kritik am Secret Service:"Ungeheuerliches Sicherheitsversagen"

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    Donald Trump und auch Joe Biden bedanken sich für den schnellen Einsatz des Secret Service nach dem Attentat auf den Republikaner. Doch die Kritik wächst, viele Fragen sind offen.

    SGS Elmar Thevessen „Ein eklatantes Versagen des Secret Service“
    Der Secret Service sei für Trumps Sicherheit zuständig gewesen, so ZDF-Korrespondent Theveßen. Es sei nicht erklärbar, wie der Schütze trotzdem das Attentat verüben konnte.14.07.2024 | 3:15 min
    Donald Trump lobt den Secret Service für einen "fantastischen Job". Der Ex-Präsident meint damit die Geschwindigkeit und Präzision, mit welcher der Sicherheitsdienst bei dem versuchten Mordanschlag auf ihn den mutmaßlichen Täter erschoss, wie Trump in einem Interview der "New York Post" nach dem Attentat sagte.
    Der 78-jährige Präsidentschaftsbewerber der Republikaner steht mit seinem Lob allerdings weitgehend alleine da, denn der Secret Service sieht sich nach dem Anschlag eher mit massiver Kritik konfrontiert.
    Schilder mit dem Namen Trump werden verteilt
    Zwei Tage nach dem Attentat soll Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ernannt werden. Trump selbst wolle in seiner Rede für Einheit werben, sagte er.15.07.2024 | 2:13 min

    Secret Service: Kritische Fragen nach dem Trump-Attentat

    Vor allem stellen Experten die Frage, wie der mit einem halbautomatischen Gewehr vom Typ AR-15 bewaffnete Täter unbemerkt auf das Fabrikdach in Butler im Bundesstaat Pennsylvania gelangen konnte, von wo aus er am Samstag die Schüsse auf Trump bei dessen Wahlkampf-Auftritt abfeuerte. Trump wurde dadurch leicht am Ohr verletzt.
    Die Infokarte zeigt den Ort des Attentats auf Donald Trump in Butler, Pennsylvania.
    Das Gebäude, auf dem sich der mutmaßlichen Schütze befand, lag außerhalb der vom Secret Service für Trumps Wahlkampfkundgebung eingerichteten Sicherheitszone. Aber nur rund 135 Meter von der Stelle entfernt, wo das Podest für Trump errichtet wurde. Und von seinem Dach aus bestand ein freier Blick in Richtung des Ex-Präsidenten.
    ZDF-Korrespondentin Claudia Bates aus Milwaukee
    Nach dem Mordversuch an Donald Trump will sich dieser als Versöhner zeigen. Ob das nur eine Wahlkampf-Strategie ist, erklärt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.15.07.2024 | 1:51 min

    Ex-Bush-Mitarbeiter: "Ungeheuerliches Sicherheitsversagen"

    "Was für eine Zone ist denn das?" fragt Richard Painter, Mitarbeiter des Weißen Hauses unter dem früheren Präsidenten George W. Bush und heute Jura-Professor an der University of Minnesota. Er sieht ein "ungeheuerliches Sicherheitsversagen" und fordert eine detaillierte Untersuchung. Wenn sich ein Dach innerhalb der Reichweite eines Gewehrs bis zu einem Präsidenten oder Präsidentschaftskandidaten befinde, "dann ist es der Secret Service, der auf diesem Dach sein sollte", sagt Painter.
    Auch der Oberstaatsanwalt des Landkreises Butler, Richard Goldinger, ist verblüfft, dass der mutmaßliche Schütze auf das Fabrikdach gelangen konnte. Wie Goldinger dem Sender MSNBC sagte, befanden sich sogar Sicherheitskräfte in diesem Fabrikgebäude.
    USA, Milwaukee: Menschen unterschreiben eine "Gute Besserung"-Karte für den ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump nach dem Attentat auf ihn bei einer Gebetswache für Amerika auf dem Zeidler Union Square, einen Tag vor der Eröffnung der Republican National Convention im nahe gelegenen Fiserv Forum.
    Ex-US-Präsident Trump kündigte in einem Interview an, das Land einen zu wollen. Am Donnerstag soll er auf dem Parteitag der Republikaner als offizieller Kandidat nominiert werden.15.07.2024 | 1:15 min

    Augenzeugen machten auf Schützen aufmerksam - wurden ignoriert

    Unter Druck bringen den Secret Service auch Berichte von Augenzeugen. Sie sagten, sie hätten den bewaffneten Mann auf dem Dach gesehen und die Sicherheitskräfte darauf hingewiesen. Diese hätten aber nicht reagiert. Ein Beamter der örtlichen Polizei ging den Zeugenhinweisen aber durchaus nach - dies sagte jedenfalls der Polizeichef von Butler County, Michael Slupe.
    Der Polizist sei zum Dach hochgestiegen. Der Schütze habe seine Waffe auf den Beamten gerichtet, der sich daraufhin vom Dachrand zu Boden fallen gelassen habe, sagte Slupe der "Washington Post". Der Polizist habe sich zurückgezogen, "weil er nicht getötet werden wollte". Danach habe der Schütze das Feuer in Richtung Trump eröffnet.
    Eine Frau kauft eine Ausgabe der britischen Zeitung «Mail on Sunday» in einem Zeitungskiosk
    Bei dem Attentat auf Donald Trump wurde ein Mann im Publikum getötet. Immer lauter wird gefragt, warum der Secret Service die Schüsse nicht verhindert hat.15.07.2024 | 1:37 min

    Kongress wird Untersuchung führen

    Die Sicherheitspannen in Butler werden voraussichtlich vom Kongress in Washington untersucht werden. Bereits kurz nach dem Anschlag rief der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Trumps republikanischer Parteikollege Mike Johnson, Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas an. Der für die Sicherheit der Präsidenten, Ex-Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten zuständige Secret Service ist dem Heimatschutzministerium unterstellt.
    Er habe dem Minister "einige gezielte Fragen" gestellt, berichtete Johnson im Sender NBC News. Unter anderem habe er gefragt, ob Überwachungsdrohnen eingesetzt worden seien. Drohnen hätten den Schützen auf dem Dach sichten müssen, sagte Johnson. Eine Antwort habe er von dem Minister aber nicht erhalten.

    Interview nach Attentat
    :Trump: "Ich sollte tot sein"

    Er kam mit einem blutigen Ohr davon. Wie Ex-US-Präsident Donald Trump den Moment des versuchten Attentats auf ihn erlebte, schilderte er nun in einem Interview.
    Donald Trump erhebt die Faust vor einer US-Flagge
    mit Video
    Quelle: AFP

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