US-Richter macht Weg frei für Trumps Kündigungsprogramm

    Vorläufiger Stopp aufgehoben:Trump darf Abfindungsprogramm fortsetzen

    |

    Ein US-Richter genehmigt der Trump-Regierung ihr Programm zur Verschlankung des Personalbestands innerhalb des Bundes. Damit steht womöglich eine große Kündigungswelle an.

    Musk im Weißen Haus
    Elon Musk ist federführend an dem eingeleiteten massiven Personal- und Kostenabbau in den US-Bundesbehörden beteiligt.
    Quelle: dpa

    Ein Bundesrichter in den USA hat den vorläufigen Stopp eines von der neuen Regierung gestarteten Abfindungsprogramms für Bundesbehördenmitarbeiter aufgehoben.
    Bezirksrichter George O'Toole aus dem Bundesstaat Massachusetts hob die erst vergangene Woche von ihm erlassene einstweilige Verfügung am Mittwoch wieder auf.
    Er begründete den Schritt damit, dass die Gewerkschaften rechtlich nicht befugt seien, die Maßnahme anzufechten.
    Der US-Unternehmer und Mitarbeiter der US-Sonderregierung Elon Musk (L), mit seinem Sohn X, und US-Präsident Donald J. Trump (R) sprechen mit den Medien im Oval Office des Weißen Hauses in Washington, DC, USA, 11. Februar 2025
    Drei Wochen nach Amtsantritt stellt Trumps Regierung die Kontrollfunktion der Justiz in Frage. Die Opposition warnt: Die Demokratie sei in Gefahr.12.02.2025 | 2:48 min

    Gewerkschaften: Abfindungsanweisung "erstaunlich willkürlich"

    Der Richter kam zu dem Schluss, dass die Gewerkschaften rechtlich nicht befugt seien, das Programm anzufechten. Die Gewerkschaften argumentierten in ihrer Klage, dass die Abfindungsanweisung der Regierung "erstaunlich willkürlich" sei und gegen das Antidefizienzgesetz verstoße, ein Bundesgesetz, das es den Behörden untersagt, mehr Geld auszugeben als vom Kongress bewilligt.
    Fast alle Angestellten des Bundes hatten im vergangenen Monat eine E-Mail mit dem Angebot erhalten, bei Kündigung alle Bezüge und Leistungen bis zum 30. September weiter zu erhalten. Ihre Aufgaben würden in der Zwischenzeit reduziert oder gestrichen werden.
    Dies setzte viele Mitarbeiter unter Druck, was sowohl die Federation of Government Employees als auch andere Gewerkschaften als unrechtmäßig bezeichneten.
    Protest gegen Trump und Musk in Los Angeles
    Der US-Präsident geht mit der Brechstange gegen zehntausende Bundesbeamte vor, die sein neuer Effizienz-Beauftragter, Tech-Milliardär Musk, "Marxisten" und "Amerika-Hasser" nennt.06.02.2025 | 2:29 min

    65.000 Bedienstete stimmen Abfindungsangebot zu

    Das Angebot wurde an rund zwei Millionen Vollzeit-Bundesbedienstete verschickt, mit Ausnahme derjenigen, die in den Bereichen Einwanderung und nationale Sicherheit arbeiten, sowie der Mitarbeiter des US-Postdienstes.
    Dem Weißen Haus zufolge haben bislang mehr als 65.000 Bundesbedienstete dem Abfindungsangebot zugestimmt.
    Die Anwälte der Gewerkschaften könnten möglicherweise ein Berufungsgericht bitten, das Programm doch noch zu stoppen.
    Schaltgespräch mit Timothy Snyder
    Trump und andere Oligarchen versuchen, den amerikanischen Staat von innen zu vernichten, so Historiker Snyder. Er fordert "kreative Lösungen", um Zeit zu gewinnen.02.02.2025 | 5:15 min
    Eric Hamilton, ein Anwalt des Justizministeriums, bezeichnete den Plan als "humane Ausfahrt" für Bundesbedienstete, die ihr Leben auf die Arbeit aus der Ferne ausgerichtet haben und nicht ins Büro zurückkehren wollten.

    Musk federführend an Personal- und Kostenabbau beteiligt

    US-Präsident Donald Trump hatte den Tech Milliardär Elon Musk mit der Leitung einer neuen Abteilung für staatliche Effizienz (Doge) betraut. In dieser Funktion ist Musk federführend an dem eingeleiteten massiven Personal- und Kostenabbau in den Bundesbehörden beteiligt.
    Kritiker halten Trump und Musk vor, sie wollten über die Entlassungwelle auch politisch missliebige Mitarbeiter in den Behörden und Ministerien loswerden.

    Icon von whatsapp
    Quelle: dpa

    Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: AP, Reuters, AFP

    Mehr zu US-Politik