USA: Trump-Dynastie übernimmt Republikaner

    Schwiegertochter wird Co-Chefin:Trump-Dynastie übernimmt die Republikaner

    von S. Steinfeld und A. Kleiser , Washington D.C.
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    Donald Trump zementiert seine Macht über die Republikaner und tauscht gleich mal den Vorstand aus. Vorsitzender wird ein Wahlleugner, Co-Vorsitzende wird Schwiegertochter Lara.

    Lara Trump steht auf der Bühne am 24.02.2024 in Columbia.
    Lara Trump ist von dem Dachverband der US-Republikaner Republican National Committee (RNC) zur Co-Vorsitzenden gewählt worden.
    Quelle: AFP

    Ohne Gegenkandidaten und Gegenstimmen wurde der Vorsitz der Republikaner ausgetauscht, genau wie von Ex-Präsident Donald Trump vorgeschlagen. Sein Verbündeter Michael Whatley ist als neuer Vorsitzender und seine Schwiegertochter Lara Trump als Co-Vorsitzende vom Republican National Committee (RNC) gewählt worden. Letztere hatte angekündigt - wenn möglich - Parteigelder dafür einzusetzen, Trumps Prozesskosten zu bezahlen.

    Es geht um Gut gegen Böse.

    Lara Trump, Co-Vorsitzende des RNC nach ihrer Wahl

    Michael Whatley, Chef der Republikaner in North Carolina, hat sich hinter Trumps widerlegte Behauptungen gestellt, wonach es bei der Wahl 2020 Betrug gegeben habe. Er wird Nachfolger von Ronna McDaniel, die bei Anhängern der Trump-Bewegung in Ungnade gefallen war.

    Das RNC wird Hand in Hand mit der Kampagne von Präsident Trump arbeiten.

    Michael Whatley, RNC-Vorsitzender nach seiner Wahl

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    Trumps Macht über die Partei

    Trump und seine MAGA-Bewegung zementieren damit ihre Macht über die republikanische Partei. Sie können nun das RNC komplett für ihren Wahlkampf nutzen.
    Politik-Professor William Hall von der Webster-Universität in Missouri macht die Tragweite dieser Wahl gegenüber ZDFheute deutlich:

    Es ist wirklich traurig, dass die amerikanische politische Partei, die früher als 'Grand Old Party' (GOP) bekannt war, nun wahrscheinlich am Aussterben ist.

    William Hall, Webster-Universität, Missouri

    Es sei eine Illusion einiger Republikaner, Donald Trump innerhalb der Partei noch in Zaum halten zu können, sagt die Politikwissenschaftlerin Leah Rigueur gegenüber CNN. Es sei nun Trumps Partei und "jetzt bringt er alles so in Stellung, dass man ihn nicht mehr kontrollieren kann."
    GlobalPolitiX: Angst vor Trump
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    Trumps Pläne für die Republikaner

    Mit Lara Trump und Michael Whatley stehen zwei sehr enge Trump-Verbündete an der Spitze des RNC. Sie bestimmen nun über
    • die Koordinierung der Wahlkampfstrategie,
    • das Sammeln von Spenden und
    • die Ausrichtung des Nominierungsparteitags.
    In ihren Reden geben beide an, alles dafür zu tun, dass Trump im November die US-Präsidentschaftswahlen gewinne.

    Alles, was nicht unmittelbar Donald Trump dient, wird unter Lara Trump wahrscheinlich auf die lange Bank geschoben werden. Das ist ein düsteres Signal für die einstige 'Grand Old Party'.

    William Hall, Webster Universität, Missouri

    Bereits vor ihrer Wahl zur Co-Vorsitzenden äußerte Lara Trump sich über ihre Pläne in der Partei. So sprach sie sich dafür aus, Parteigelder zur Tilgung von Trumps Rechtskosten zu verwenden. Ob das funktionieren wird, ist noch Teil einer Debatte innerhalb der Partei.
    Außerdem will sie die republikanische Basis von der Briefwahl überzeugen, auch da hat sie noch einen weiten Weg vor sich.
    Was halten die Befragten von Trump?

    ZDFheute Infografik

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    Warum McDaniel gehen musste

    Steve Bannon, Trumps ehemaliger Berater, sagte schon vier Tage vor Ronna McDaniels offiziellem Rücktritt ins ZDF-Mikrofon: "Wir haben geholfen, Ronna McDaniel in der Republikanischen Partei zu stürzen." Er macht keinen Hehl aus seinem Einfluss und er macht deutlich: Hinter Trump steht eine Bewegung.
    Zuvor hatte es monatelang Kritik aus den eigenen Reihen gegeben. McDaniels Kritiker warfen ihr vor, in der Vergangenheit nicht genügend Geld für die Partei eingetrieben zu haben, und machten sie für den Ausgang der Zwischenwahlen im Jahr 2022 verantwortlich. Trump seinerseits soll sie wiederholt gedrängt haben, die TV-Debatten der Republikaner in den Vorwahlen abzusagen. Diesem hatte sie sich widersetzt. Lob für ihre Arbeit gab es auch. Kevin McCarthy, ehemaliger Sprecher des Repräsentantenhauses, bezeichnete sie als "starke Führungspersönlichkeit".
    Nikki Haley, ehemalige Gouverneurin von South Carolina und Kandidatin für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2024, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in Texas.
    Die letzte parteiinterne Konkurrentin von Donald Trump ist ausgestiegen. So steht wohl eine Wiederholung des Duells "Trump gegen Biden" bei der Präsidentschaftswahl fest.06.03.2024 | 1:29 min

    Der alte Kern der Partei bleibt stumm

    Nikki Haley beschrieb kurz vor ihrem Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur, die Republikanische Partei sitze in einem "Schiff mit einem Loch". Die Parteifamilie müsse sich entscheiden, "entweder mit dem Schiff unterzugehen" oder zu erkennen, "dass wir das Rettungsboot nehmen und uns in eine neue Richtung bewegen müssen."
    Trumps Dominanz in den Vorwahlen, das Scheitern des Kompromisses um die Ukraine-Hilfe im US-Kongress, der Rücktritt des Sprechers im Senat, McConnell, und nun die Wahl der neuen Vorsitzenden haben klar gemacht: Die Partei will nicht ins Rettungsboot.

    ... ist Jahrgang 1982 und hat einen Bachelorabschluss in Kommunikationswissenschaft an der North Carolina State University. Seit 2014 ist sie mit Eric Trump verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder.

    Lara Trump hatte noch kein politisches Amt, ist in der US-Politik jedoch keine Unbekannte. Sie ist seit 2016 Beraterin in Trumps Wahlkampfteam, sie sammelt in seinem Namen Spenden, hält Reden und organisiert "Women for Trump". Sie war einige Zeit Kommentatorin bei Fox News und hostet seit 2022 unabhängig ihre eigene Online-Show "The Right View" auf YouTube. Zusammen mit ihrem Mann Eric kämpft sie leidenschaftlich für Trumps Wiederwahl.
    "Sie ist in der Trump-Welt allmählich aufgestiegen, und der Präsident schätzt sie. Sie als neuer Co-Chair zeigt Trumps Wunsch, Loyalisten in der Partei zu haben", sagt Doug Heye, ein ehemaliger Sprecher des RNC gegenüber ZDFheute.

    Jeder mag es, Loyalisten um sich zu haben. Trump bringt das nur auf ein ganz neues Level.

    Doug Heye, Ex-Sprecher RNC

    Quelle: Mit Material von AP/Reuters

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