USA planen Langstreckenwaffen in Deutschland ab 2026

    Stationierung 2026:USA planen Langstreckenwaffen in Deutschland

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    Erstmals seit dem Kalten Krieg wollen die USA wieder Langstreckenwaffen in Deutschland stationieren. Diese könnten dann auch Ziele weit im Inneren von Russland erreichen.

    Archiv: Am 18. August 2019 führte das Verteidigungsministerium auf San Nicolas Island, Kalifornien, einen Flugtest einer konventionell konfigurierten bodengestützten Marschflugkörper durch.
    Die USA wollen Langstreckenraketen wie Tomahawk-Marschflugkörper in Deutschland stationieren. (Archivbild)
    Quelle: imago

    Von 2026 an sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit deutlich mehr als 2.000 Kilometern Reichweite, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen für einen besseren Schutz der Nato-Verbündeten in Europa sorgen. Das gaben das Weiße Haus und die Bundesregierung am Rande des Nato-Gipfels in Washington bekannt.
    Die genannten Systeme hätten eine "deutlich weitere Reichweite als gegenwärtige landgestützte Systeme in Europa", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Sie sollen zunächst zeitweise in Deutschland stationiert werden, später permanent.
    Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Präsident Donald Trump spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung im Trump National Doral Miami, Dienstag, 9. Juli 2024, in Doral, Florida.
    Die Nato könnte bald vor großen Herausforderungen stehen. Als Präsident drohte Trump das Bündnis zu verlassen. Was passiert, wenn er die bevorstehende Präsidentschaftswahl gewinnt?10.07.2024 | 2:42 min

    Beginn der Stationierung weit nach US-Wahl

    Der Beginn der geplanten Stationierung liegt mehr als ein Jahr nach der US-Präsidentenwahl im kommenden November. Die Entscheidung könnte also rückgängig gemacht werden, falls der Republikaner Donald Trump die US-Wahl gewinnt.
    Trump hatte während seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 eine Reduzierung der US-Militärpräsenz in Deutschland eingeleitet, die später unter dem jetzigen Präsidenten Joe Biden gestoppt wurde.
    Elmar Theveßen
    Beim Nato-Gipfel beschäftigen sich die Mitgliedsstaaten mit dem Krieg in der Ukraine, aber auch eine mögliche Trump-Wiederwahl ist Thema. Elmar Theveßen ist vor Ort. 10.07.2024 | 2:01 min

    Pistorius erwartet längerfristige Stationierung

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) rechnet damit, dass die USA auch unter einem möglichen US-Präsidenten Trump an der Stationierung von Marschflugkörpern und anderen weitreichenden Waffen in Deutschland festhalten.

    Wir reden hier über eine durchaus ernstzunehmende Fähigkeitslücke in Europa.

    Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminister (SPD)

    "Deswegen kann mir nicht vorstellen, dass ein anderer Präsident (als Joe Biden) davon abrückt", so Pistorius im Deutschlandfunk.

    Biden verstärkt Verteidigung in Europa

    Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Biden die US-Truppenpräsenz in Deutschland und Europa bereits wieder verstärkt. Biden versichert immer wieder, die USA stünden unumstößlich zu ihren Bündnispflichten in der Militärallianz und würden jeden Zentimeter von Nato-Territorium verteidigen. Trump dagegen hatte während seiner Amtszeit sogar offen mit einem Austritt der USA aus der Nato gedroht.
    Nato-Gipfel
    Beim Nato-Jubiläumsgipfel steht vor allem ein Thema im Mittelpunkt: Der Krieg in der Ukraine und die Bedrohung durch Russland. Wie könnte ein Weg der Ukraine in die Nato aussehen?11.07.2024 | 2:27 min
    Marschflugkörper ("Cruise Missiles") wie etwa auch das deutsche Waffensystem Taurus sind in der Lage, im Tiefflug weit in gegnerisches Gebiet einzudringen und wichtige Ziele wie Bunker oder Radaranlagen zu zerstören. Dabei wird der Tomahawk von Schiffen oder U-Booten eingesetzt, während der Taurus von Flugzeugen aus gestartet wird.
    Waffenlieferung
    Mit Raketen- und Drohnenangriffen terrorisieren die russischen Angreifer die Menschen in der Ukraine. Die hoffen zunehmend verzweifelt auf mehr Waffen der Nato-Partner.10.07.2024 | 1:57 min

    F-16-Kampfjets noch im Sommer in der Ukraine

    Die Entscheidung zur Stationierung der weitreichenden Waffen in Deutschland kam überraschend. Zuvor hatten die Nato-Staaten der Ukraine weitere Unterstützung von insgesamt 40 Milliarden Euro zugesichert. Der Transfer von F-16-Kampfjets sei bereits im Gange, erklärten die USA, die Niederlande und Dänemark. Sie könnten noch im Sommer zum Einsatz kommen.
    Das Bündnis sichert zudem der von Russland angegriffenen Ukraine zu, dass sie auf ihrem Weg in die Nato nicht mehr aufgehalten werden kann. In dem Text für die Abschlusserklärung wird der Pfad zur Mitgliedschaft als unumkehrbar bezeichnet, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
    Lesen Sie mehr zum Krieg in der Ukraine in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Liveblog

    Scholz will Verantwortung gegenüber Nato "gerecht werden"

    Kanzler Olaf Scholz (SPD) stellte der Ukraine weitere Hilfe - darunter auch Patriot-Systeme - in Aussicht und bezeichnete die bisherige Unterstützung für das Land mit Luftverteidigungssystemen als "großen Schritt". "Aus meiner Sicht ist dieser Prozess nicht abgeschlossen", sagte Scholz vor einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
    Scholz sicherte den Verbündeten zu, dass Deutschland seiner Verantwortung als größte europäische Volkswirtschaft auch in schwierigen Zeiten nachkommen werde. "Wir werden, ich werde dieser Verantwortung gerecht werden."
    Quelle: dpa
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