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Anordnung der Regierung:US-Diversitätsprogramme: Entlassungen beginnen
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Förderung von Frauen und Minderheiten in den USA wird nicht mehr staatlich unterstützt: Die neue Regierung hat Entlassungen von Angestellten in Diversitätsprogrammen angeordnet.
Pride-Flaggen flattern im Wind am Stonewall National Monument in New York (Archivbild)
Quelle: dpa
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat die Bundesbehörden angewiesen, mit der Entlassung von Angestellten in Diversitätsprogrammen zur Förderung von Minderheiten und Frauen zu beginnen. Die Leiter aller Abteilungen sollten "Maßnahmen" ergreifen, um Büros und Arbeitsplätze, die sich mit Diversitätsprogrammen und Umweltgerechtigkeit befassen, "innerhalb von 60 Tagen" im gesetzlich zulässigen Umfang aufzulösen, hieß es am Freitag in einem Schreiben der Bundesbehörde für Personalverwaltung.
Angestellte bereits im Zwangsurlaub
Die betroffenen Angestellten waren schon am Mittwoch in den Zwangsurlaub geschickt worden. Die sogenannten DEI- oder DEIA-Programme ("diversity, equity, inclusion und accessibility") zur Vielfalt, Teilhabe, Inklusion und Barrierefreiheit würden "die Amerikaner nach Ethnien spalten, Steuergelder verschwenden und zu beschämender Diskriminierung führen", hatte die Behörde erklärt. Konkret wurden sämtliche Behördenleiter angewiesen, bis Mittwochabend entsprechende Schulungen abzusagen, damit verbundene Auftragnehmer zu kündigen und Websites und Social-Media-Konten mit entsprechender Werbung zu löschen.
Neu schien in dem Schreiben von Freitag allerdings der Bezug auf Umweltgerechtigkeit: Die US-Umweltbehörde EPA definiert den Begriff als "die gerechte Behandlung und sinnvolle Einbeziehung aller Menschen, unabhängig von Einkommen, Ethnie, Hautfarbe, nationaler Herkunft, Stammeszugehörigkeit oder Behinderung, in die Entscheidungsfindung der Behörden und andere Bundesaktivitäten, die die menschliche Gesundheit und die Umwelt betreffen".
US-Präsident Trump will das Recht auf Staatsbürgerschaft bei Geburt einschränken. Ein US-Gericht hat das Vorhaben gestoppt. Zuvor haben zahlreiche Bundesstaaten Klage eingereicht. 24.01.2025 | 0:26 min
Auch US-Konzerne fahren Maßnahmen für Chancengleichheit zurück
Diversitätsprogramme sollen insbesondere an US-Hochschulen für Vielfalt unter Studenten und Dozenten sorgen. Auch zahlreiche große Unternehmen in den USA haben solche Programme initiiert, insbesondere vor dem Hintergund des Erstarkens der Black-Lives-Matter-Bewegung im Sommer 2020. Zuletzt haben aber verschiedene US-Konzerne Maßnahmen für Chancengleichheit und Diversität zurückgefahren, darunter etwa der Facebook-Konzern Meta und McDonalds.
Konservative Politiker kritisieren solche Programme schon seit geraumer Zeit und argumentieren unter anderem, diese würden Spaltungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen nicht überwinden, sondern verstärken. Trump argumentiert, die Programme würden weiße Menschen diskriminieren, vor allem Männer.
Quelle: dpa
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Quelle: AFP, dpa
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Katharina Schuster, Washington D.C.