Erste große Rede seit Januar: Biden kritisiert Trump-Politik

"Land war noch nie so gespalten":Erste Rede seit Januar - wie Biden Trump angreift

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Joe Biden hat in seiner ersten großen Rede seit dem Machtwechsel klare Worte gegen Trump. Die neue Regierung habe Schaden und Zerstörung angerichtet, kritisiert der Ex-Präsident.

Der ehemalige US-Präsident Biden hält seine erste öffentliche Rede nach dem Ende seiner Amtszeit auf einer Konferenz in Chicago.
Der ehemalige US-Präsident Biden hat bei seiner ersten öffentlichen Rede nach dem Ende seiner Amtszeit Donald Trump kritisiert. Die neue Regierung habe viel Schaden angerichtet.16.04.2025 | 0:26 min
Der frühere amerikanische Präsident Joe Biden hat in seiner ersten größeren Rede seit der Amtseinführung von Donald Trump vor einer tiefen Spaltung des Landes gewarnt.

Wir können so nicht weitermachen, so gespalten wie wir sind.

Joe Biden, ehemaliger US-Präsident

Er sei schon lange dabei, sagte der 82 Jahre alte Demokrat bei einer Konferenz in Chicago. "Es (das Land) war noch nie so gespalten", erklärte er in Bezug auf die Anhänger Trumps und der Demokraten.
Biden sprach meist mit sehr leiser Stimme, hob sie aber manchmal an, etwa zu dem Aufruf am Schluss: "Es gibt nichts, was Amerika nicht schaffen kann, wenn wir es gemeinsam tun."
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Biden kritisiert Kürzungen im Sozialsystem

Bei der Konferenz ging es um das Sozialversicherungssystem. Biden kritisierte die Kürzungen der neuen Regierung in diesem Bereich. In weniger als 100 Tagen habe die Regierung viel Schaden angerichtet, so viel zerstört. "Es ist geradezu atemberaubend", sagte Biden.

Sie greifen die Sozialversicherung mit der Axt an und entlassen 7.000 Beamte, darunter auch die erfahrensten.

Joe Biden, ehemaliger US-Präsident

Die Regierung wolle die Sozialversicherung zerstören, die sie teilweise mit einem Ponzi-System vergleiche, sagte Biden - also einem Betrugssystem, das zunächst als solides Geschäftsmodell auftritt. "Wovon zum Teufel reden die? Die Menschen haben diese Leistungen verdient."
Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt reagierte auf Bidens Rede. "Präsident Trump ist sich absolut sicher, dass er die Sozialversicherungsleistungen für gesetzestreue, steuerzahlende amerikanische Bürger und Senioren, die in dieses Programm eingezahlt haben, schützen wird", sagte sie zu Journalisten. "Er wird dieses Programm immer schützen."
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Einige Demokraten äußerten Bedenken gegen Bidens Rede

Am Schluss der Rede ging Biden mit langsamen Schritten vom Podium eine Treppe runter und sprach kurz mit Zuhörern in der ersten Reihe.
Einige Demokraten hatten Bedenken gegen Bidens Auftritt geäußert. Der Sender CNN hatte berichtet, viele führende Demokraten und auch ehemalige enge Mitarbeiter hatten gehofft, dass Biden einfach still seine Rente genieße und sich nicht öffentlich äußere.
Biden war im vergangenen Juli nach einem misslungenen Auftritt bei einem TV-Duell aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ausgestiegen.
Schon zuvor war der Demokrat wegen seines Alters und Zweifeln an seiner mentalen Fitness in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten. Seine Stellvertreterin Kamala Harris hatte übernommen, war aber Trump bei der Wahl unterlegen.

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Quelle: dpa, AFP, Reuters

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