Supreme Court Urteil: Trump darf mit Kriegsgesetz abschieben
Entscheidung des Supreme Court:Trump darf weiter mit Kriegsgesetz abschieben
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Trumps Regierung hat ein Gesetz von 1798 genutzt, um angebliche Kartellmitglieder in ein Gefängnis nach El Salvador zu überstellen. Der Supreme Court macht dazu eine Ansage.
Donald Trump treibt seit seinem Amtsantritt einen harten Kurs in der US-Migrationspolitik voran.
Quelle: AP
US-Präsident Donald Trump darf mutmaßliche ausländische Kartellmitglieder auf Grundlage eines umstrittenen Kriegsgesetzes aus dem 18. Jahrhundert wieder abschieben. Das entschied das Oberste Gericht der USA.
Die Kläger seien in Texas inhaftiert gewesen und hätten deshalb dort und nicht in der Hauptstadt Washington D.C. klagen sollen, urteilten die Richter.
Der Supreme Court kippte damit eine Entscheidung des Richters James E. Boasberg, der in dem "Alien Enemies Act" von 1798 keine ausreichende rechtliche Grundlage für die Abschiebungen gesehen und angeordnet hatte, sie zu stoppen.
Den Schutzstatus von mehr als 600.000 Venezolanern in den USA hatte Trump im Januar aufgehoben. Hunderte wurden anschließend abgeschoben. Ein Bundesrichter stellte sich dagegen.01.04.2025 | 2:38 min
200 Venezolaner nach El Salvador abgeschoben
Die "Washington Post" schrieb, das Urteil mit 5 zu 4 Stimmen sei nicht auf die rechtliche Grundlage der Klage eingegangen. Es lasse die Möglichkeit offen, dass die Migranten ihren Fall in Texas erneut einreichen können.
Richter Brett Kavanaugh betonte in seiner Begründung, dass sich die Richter einig gewesen seien, dass die Migranten eine gerichtliche Überprüfung erhalten sollten. Sie seien aber geteilter Meinung darüber, wo der Fall verhandelt werden sollte.
Hintergrund ist die Abschiebung von mehr als 200 Venezolanern nach El Salvador im März.
Die Trump-Regierung hat Hunderte mutmaßliche Mitglieder einer venezolanischen Drogenbande nach El Salvador abgeschoben - obwohl ein US-Richter die Aktion verboten hatte.17.03.2025 | 2:46 min
Trump spricht von großem Tag
Die Trump-Regierung feierte das Urteil. Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social:
Ein großer Tag für die Gerechtigkeit in Amerika!
„
Donald Trump, US-Präsident
Der Oberste Gerichtshof habe die Rechtsstaatlichkeit gestärkt, indem er dem Präsidenten ermöglicht habe, die Grenzen zu sichern und das Land zu schützen.
Vize-Präsident J.D. Vance schrieb, das Urteil zeige, dass ein äußerst linksgerichteter Richter in Washington nicht die Einwanderungsgesetze von Präsident Trump aufheben könne.
Vance auf X
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Die US-Regierung gab damals an, dass es sich bei den Abgeschobenen um Mitglieder der kriminellen Organisation Tren de Aragua handele. Die venezolanische Regierung wies das zurück.
Der Tren de Aragua ist eine venezolanische Bande, die in Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Menschenhandel verwickelt ist.
Trump erklärte die Gang zu einer ausländischen Terrororganisation. Er argumentiert, dass Tren de Aragua "feindliche Handlungen" und "irreguläre Kriegsführung" gegen das US-Territorium ausübe.
El Salvador hat den USA angeboten, Häftlinge gegen eine Gebühr in ihren Gefängnissen aufzunehmen. Ein neues Hochsicherheitsgefängnis soll so offenbar rentabel gemacht werden. 04.02.2025 | 0:26 min
Gesetz aus dem Jahr 1798 als Grundlage für Abschiebungen
Zur Rechtfertigung der Abschiebung nach El Salvador beruft sich die Trump-Regierung hauptsächlich auf ein umstrittenes und kaum genutztes Gesetz aus dem Jahr 1798: Der "Alien Enemies Act" (Gesetz über ausländische Feinde) erlaubt es dem Präsidenten, Menschen in Kriegszeiten oder bei einer Invasion aus "feindlichen Nationen" ohne reguläres Verfahren inhaftieren und abschieben zu lassen.
Das Gesetz wurde etwa während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs angewandt, etwa zur Internierung von Deutschen oder Japanern. Im Raum stand nun die Frage, ob dieses Gesetz außerhalb eines erklärten Krieges oder gegen andere Parteien als eine Nation angewendet werden kann.
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