Guterres: UNRWA ist "Rückgrat humanitärer Hilfe" in Gaza

    "Rückgrat humanitärer Hilfe":Guterres verteidigt Palästinenserhilfswerk

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    UN-Generalsekretär Guterres will das Palästinenserhilfswerk UNRWA trotz Vorwürfen der Hamas-Unterstützung weiterbetreiben. Es sei das "Rückgrat der humanitären Hilfe in Gaza".

    Vorwürfe UNRWA-Mitarbeiter
    Schwere Vorwürfe aus Israel: Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) sollen sich am Überfall auf Israel am 7. Oktober beteiligt haben.29.01.2024 | 2:13 min
    Trotz Terrorvorwürfen will UN-Generalsekretär António Guterres auch weiter am UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) festhalten.

    Keine andere Organisation hat so viele Menschen in Gaza, die bereit sind, bei ihrer Arbeit zu sterben.

    António Guterres, UN-Generalsekretär

    UNRWA sei derzeit das "Rückgrat der humanitären Hilfe in Gaza", betonte der UN-Repräsentant im Interview mit der "Zeit". "Ich wüsste nicht, welche Organisation für sie einspringen könnte - es sei denn, Israel wäre bereit, seine Verantwortung als Besatzungsmacht wahrzunehmen und die humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza selbst zu organisieren."

    UN-Chef sieht Roten Halbmond nicht als Alternative für UNRWA

    Zwar habe der Palästinensische Rote Halbmond noch Mitarbeiter in größerer Zahl vor Ort. Jedoch bezweifele er, "dass Israel oder auch Deutschland dem Palästinensischen Roten Halbmond mehr vertrauen würden als dem UNRWA", so Guterres. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor ein Aus für die Mission des Palästinenserhilfswerks gefordert.
    Die israelische Regierung wirft UNRWA direkte und indirekte Unterstützung der Hamas vor. So sollen Mitarbeiter des Hilfswerks an dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober aktiv beteiligt gewesen sein. Zudem erklärte das israelische Militär am Wochenende, es habe unter dem Hauptquartier von UNRWA ein Tunnelsystem der Hamas entdeckt.
    USA-Korrespondentin Claudia Bates im Gespräch mit Moderator Mitri Sirin.
    Mitarbeiter des UN-Palästinenser-Hilfswerks UNRWA sollen am Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein. Claudia Bates in Washington D.C. mit neuen Details.29.01.2024 | 1:27 min

    Staaten setzen Zahlungen an Palästinenser-Hilfswerk aus

    Guterres kündigte im Interview "null Toleranz im Hinblick auf jegliche Infiltration des UNRWA durch die Hamas" an - die UN hätten die betreffenden Mitarbeiter nach den jüngsten Anschuldigungen sofort entlassen, betonte er. Dennoch brauche es gesicherte Informationen "anstelle von Propaganda, die in die Luft geblasen wird, um die Vorstellung zu verbreiten, alle UNRWA-Mitarbeiter seien korrupt".
    Im Bezug auf die Staaten, die nach den Vorwürfen ihre finanzielle Unterstützung für das Hilfswerk derzeit ausgesetzt haben - darunter Deutschland und die USA - hoffe er, dass die nun auch von den UN betriebene Aufklärungsarbeit diese überzeugen könne, ihre Beiträge wieder zu leisten.

    Guterres: Bin "Opfer von Propaganda geworden"

    Er selbst sei in den vergangenen Wochen "Opfer von Propaganda geworden", sagte Guterres. Er bezog sich damit auf die Reaktionen auf seine umstrittene Äußerung, der beispiellose Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober sei "nicht in einem Vakuum erfolgt".
    "Meine Aussage wurde verzerrt, um den Anschein zu erwecken, ich sei ein Unterstützer der Hamas oder würde die Taten der Hamas rechtfertigen, obwohl ich exakt das Gegenteil gesagt hatte", sagte der UN-Generalsekretär.
    Netanjahu fordert Ende der UNRWA-Mission.
    Israels Ministerpräsident Netanjahu fordert ein Ende der internationalen Unterstützung des Palästinenserhilfswerks der UN.01.02.2024 | 0:25 min

    UN-Generalsekretär fürchtet Verschlimmerung im Gazastreifen

    Die derzeitige humanitäre Krise in Gaza bezeichnete Guterres als beispiellos. "So viele Opfer, eine solche Zerstörung in so kurzer Zeit gab es noch nie. Noch nie wurden 156 unserer eigenen Angestellten bei einer humanitären Operation getötet."
    Einen zeitnahen Ausweg für den Nahost-Konflikt sehe er nicht, erklärte der UN-Generalsekretär. Vielmehr fürchte er eine Verschlimmerung, insbesondere, wenn es zu einer israelischen Militäroffensive nach Rafah im Süden des Gazastreifens kommen sollte.

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