Nahost-Konflikt: Deutsche Unifil-Korvette wehrt Drohne ab
UN-Mission vor dem Libanon:Deutsche Unifil-Korvette wehrt Drohne ab
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Blauhelmsoldaten sind zuletzt wiederholt im Libanon unter Beschuss geraten. Nun wehrte ein als Teil der UN-Mission Unifil eingesetztes deutsches Marineschiff eine Drohne ab.
Das deutsche Marineschiff "Ludwigshafen am Rhein" ist Teil der Unifil-Mission vor dem Libanon.
Quelle: dpa
Die als Teil der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste eingesetzte deutsche Korvette "Ludwigshafen am Rhein" hat eine anfliegende Drohne abgewehrt. Der nicht identifizierbare, unbemannte Flugkörper sei mit einem Abwehrsystem des Kriegsschiffes kontrolliert zum Absturz gebracht worden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr.
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bestätigte den Abschuss einer Drohne. Er könne aber weder bestätigen noch dementieren im Augenblick, ob es eine Explosion gegeben habe. Auch zur Herkunft der Drohne könne er noch nichts sagen.
Vor der libanesischen Küste hat eine deutsche Korvette bei einer UN-Mission eine Drohne bekämpft und abgewehrt. Dazu Diana Zimmermann aus dem ZDF-Hauptstadtstudio. 17.10.2024 | 1:37 min
Abgefangene Drohne soll untersucht werden
Der unbemannte Flugkörper wurde nach dpa-Informationen nordwestlich von Nakura und deutlich entfernt von der Küste im Nächstbereich des Schiffes bekämpft. Die Drohne wurde demnach geborgen - zumindest Teile davon - und soll untersucht werden.
In dem Konflikt leidet vor allem die Zivilgesellschaft auf beiden Seiten. Besonders im Libanon tun sich jetzt immer mehr Risse auf. 15.10.2024 | 2:58 min
Die israelische Botschaft dankte Deutschland nach dem Vorfall auf der Plattform X. "Alle Achtung Deutschland: Die deutsche Korvette 'Ludwigshafen am Rhein' hat heute eine Hisbollah-Drohne abgefangen", schrieb die israelische Botschaft. Der Post wurde später gelöscht.
Die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Diana Zimmermann, sagte zu dem Dank der israelischen Botschaft:
Das ist etwas merkwürdig, denn es widerspricht der Darstellung der Bundeswehr.
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Diana Zimmermann, Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios
Nach Darstellung der Bundeswehr sei die Drohne im Eigeninteresse unschädlich gemacht worden, also eine Form der Selbstverteidigung. Wenn der Abschuss der Drohne zur Unterstützung Israels stattgefunden haben sollte, so wie der Post es nahelegt, wäre das nicht vom Mandat der Bundeswehr bei dieser UN-Mission gedeckt.
Die US-Regierung verlangt von Israel, die UN-Blauhelme im Libanon besser zu schützen. Zuvor war ein Stützpunkt der UN-Friedensmission beschossen worden.17.10.2024 | 0:20 min
Blauhelme geraten immer öfter unter Beschuss
Im eskalierenden Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon ist die dortige UN-Friedenstruppe verstärkt zwischen die Fronten geraten.
Am Mittwoch hatte ein israelischer Panzer nach Angaben der UN-Mission in der Nähe von Kfar Kila im Süden des Landes einen Unifil-Wachturm beschossen. Dabei seien der Turm beschädigt und zwei Kameras zerstört worden. Weiter hieß es in der Erklärung, es habe sich um "direkte und offensichtlich absichtliche Schüsse" gehandelt.
Im Kampf gegen die Hisbollah im Libanon hat Israel offenbar erneut einen Stützpunkt der UN-Friedensmission beschossen. Die Versorgungslage in Gaza ist zudem weiterhin katastrophal.17.10.2024 | 0:25 min
Die israelische Armee erklärte, die UN-Blauhelme seien "kein Ziel" für das Militär. Die israelischen Streitkräfte würden im Süden des Libanon Einsätze gegen die "Terrororganisation Hisbollah ausführen", erklärte die Armee.
Unifil-Infrastruktur und -Kräfte sind kein Ziel und jeder unregelmäßige Vorfall wird gründlich untersucht.
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Mitteilung der israelischen Armee
Im Libanon geraten UN-Soldaten vermehrt unter Beschuss.14.10.2024 | 2:05 min
Bundeswehr sieht zunehmende Gefahr für Friedenstruppe
Derzeit stellt die Bundeswehr für die Maritime Truppe der Unifil-Mission die Korvette mit etwa 60 Besatzungsmitgliedern und zudem 40 Soldatinnen und Soldaten im Camp des UN-Hauptquartiers in Nakura.
Wegen der Angriffe auf Posten der UN-Blauhelme im Südlibanon geht die Bundeswehr von größerer Gefahr für ihre Männer und Frauen in der Friedenstruppe aus. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos erklärte jüngst:
Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird.
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Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr
Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst etwa 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Die Bundeswehr ist an dem maritimen Einsatzverband der Unifil beteiligt, der Waffenschmuggel auf dem Seeweg unterbinden soll.
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Anfang des Jahres 2025 konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. News und Hintergründe im Liveblog.
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