Unicef: Extreme Hitze bedroht Millionen Kinder weltweit

    Unicef schlägt Alarm:Extreme Hitze bedroht Millionen Kinder

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    Laut Unicef erleben 466 Millionen Kinder weltweit heute doppelt so viele extrem heiße Tage wie ihre Großeltern. Der Klimawandel trifft besonders junge Generationen hart.

    Zwei junge Mädchen ziehen Wasserbehälter auf dem Rückweg zu ihren Hütten in Kenia
    Vor allem Kinder in afrikanischen Ländern sind Unicef zufolge extrem heißen Tagen ausgesetzt.
    Quelle: dpa

    Weltweit sind mehr als 460 Millionen Kinder besonders vom Klimawandel betroffen. Jedes fünfte Kind lebe in Regionen mit mindestens doppelt so vielen extrem heißen Tagen wie in den 1960er Jahren, teilte das Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch in New York mit.

    Die heißesten Sommertage scheinen jetzt normal zu sein.

    Catherine Russell, Unicef-Exekutivdirektorin

    Unicef hat den Angaben zufolge die 1960er Jahre mit dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2024 verglichen und warnt vor der Geschwindigkeit und dem Ausmaß, mit dem extrem heiße Tage zunehmen. Leben und Gesundheit von Kindern seien weltweit durch Hitze gefährdet.
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    Kinder in Afrika am stärksten von extremer Hitze betroffen

    Laut Unicef kommt es an extrem heißen Tagen zu Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius. Weltweit seien Kinder in afrikanischen Ländern den meisten extrem heißen Tagen ausgesetzt, dort habe die Zahl der heißen Tage auch am stärksten zugenommen.
    Alleine in West- und Zentralafrika erlebten heute 123 Millionen Kinder - oder 39 Prozent - durchschnittlich in einem Drittel des Jahres Temperaturen von über 35 Grad Celsius. In Mali, im Niger, im Senegal sowie im Sudan sei sogar mehr als die Hälfte der Kinder betroffen.
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    Weitere 48 Millionen Kinder in Lateinamerika und der Karibik leben der Studie des UN-Kinderhilfswerks zufolge in Gegenden mit mehr als doppelt so vielen Hitzetagen wie in den 1960er Jahren. Laut Unicef dienten aggregierte Temperaturdaten als Grundlage für die Studie.

    Hitze beeinträchtigt psychische Entwicklung von Kindern

    "Die extreme Hitze nimmt zu und beeinträchtigt die Gesundheit, das Wohlbefinden und den Alltag der Kinder", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. Stress durch äußerst hohe Temperaturen würden mit Komplikationen bei der Schwangerschaft in Verbindung gebracht, erhöhe aber auch das Risiko für Hitzschlag oder Sonnenstich.
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    Zudem gebe es Belege dafür, dass sich Hitze auch auf die neurologische Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern auswirke.
    Russell rief die Regierenden zum schnellen Handeln auf. Die Staats- und Regierungschefs, die in den kommenden Monaten neue nationale Klimaschutzpläne im Rahmen des Pariser Abkommens vorlegen müssen, könnten "dies mit dem Ehrgeiz und dem Wissen tun, dass die Kinder von heute und zukünftige Generationen in der Welt leben müssen, die sie hinterlassen".

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP, epd

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