Zwei Verletzte: UN-Hauptquartier im Libanon beschossen

    Zwei Verletzte:UN-Hauptquartier im Libanon beschossen

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    Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Israel das UN-Hauptquartier im Libanon beschossen. Dabei sollen zwei Blauhelmsoldaten verletzt worden sein.

     Der Stützpunkt der Interimstruppen der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) in Ebel El Saqi, Bezirk Marjeyoun, Südlibanon, 10. Oktober 2024.
    Treffer auf UN-Hauptquartier: Die UN-Beobachter geraten zwischen die Fronten, während die gegenseitigen Angriffe der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz weiter eskalieren. 10.10.2024 | 2:39 min
    Israelische Truppen haben im Libanon nach Darstellung der Vereinten Nationen das Hauptquartier der UN-Mission Unifil beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Sprecher mit.

    Erstmals UN-Soldaten betroffen

    Es sind die ersten Opfer in den Reihen der Blauhelm-Mission seit Beginn von Israels Bodenoffensive im Libanon gegen die proiranische Hisbollah-Miliz vor rund einer Woche. Von der israelischen Armee gab es auf Nachfrage zunächst keine Bestätigung oder Details zu dem Vorfall. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr sagte, nach aktuellen Erkenntnissen seien keine deutschen UN-Soldaten getroffen worden.
    Christian Sievers im Gespräch mit Katrin Eigendorf.
    Nach dem Angriff auf eine UN-Friedenstruppe im Libanon mit Verletzten, weist Israel die Vorwürfe zurück und beteuert die betroffene Region vor der Operation gewarnt zu haben. 10.10.2024 | 1:07 min
    Die UN-Mission überwacht das Grenzgebiet seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch Deutsche. Viele der UN-Truppen stammen unter anderem Indonesien, Italien und Indien.

    Vorfall im Süden des Landes

    Der Beschuss ereignete sich in Nakura im südlichen Grenzgebiet. An der Mittelmeerküste ist es der erste größere Ort im Libanon nahe der Demarkationslinie mit Israel. Die Unifil-Mission hat hier ihr Hauptquartier. Dieses und die Umgebung seien "wiederholt getroffen" worden, erklärte der Unifil-Sprecher. Die beiden UN-Soldaten seien nicht schwer verletzt, nach dem Angriff aber im Krankenhaus.
    Karte: Libanon - Beirut
    Quelle: ZDF

    Ein weiterer israelischer Angriff habe auch den Eingang zu einem Bunker getroffen, in dem UN-Soldaten Schutz gesucht hatten. Dabei seien auch UN-Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt worden.
    Libanon
    Israel bombardiert die Hisbollah im Libanon, Iran schießt Raketen bis nach Tel Aviv – die Welt hält den Atem an. Wie leben die Menschen in der von Konflikten zermürbten Region?09.10.2024 | 6:36 min

    US-Regierung "tief besorgt"

    Die US-Regierung reagierte besorgt. Israel führe Einsätze im Süden des Libanon aus, "um die Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören", sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates am Donnerstag in Washington. "Während dieser Operationen ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie die Sicherheit der UN-Friedenstruppen nicht gefährden."
    Über die Berichte, dass dabei von der UN-Friedenstruppe genutzte Einrichtungen getroffen wurden, sei die US-Regierung "tief besorgt", sagte der Sprecher weiter.

    Kampf gegen die Hisbollah

    Israels Armee hatte vor eine Woche eine Bodenoffensive im Libanon begonnen und kämpft dort nach eigenen Angaben gegen die islamistische Hisbollah. Zugleich steigt die Gefahr möglicher Zusammenstöße mit der libanesischen Armee sowie mit den UN-Soldaten.
    Smoke rises from the site of an Israeli air strike that targeted the southern Lebanese village of Khiam on October 8, 2024.
    Im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz weitet Israel seine Bodenoffensive im Libanon auf den Südwesten des Landes aus. Ziel seien Hisbollah-Stellungen südlich des Litani-Flusses.08.10.2024 | 0:23 min
    Die libanesische Armee ist nicht direkt am Konflikt beteiligt, doch hat auch sie bereits Tote nach Zusammenstößen mit israelischen Truppen gemeldet.

    Irischer Präsident hatte bereits gewarnt

    Irlands Präsident Michael D. Higgins, dessen Land mehr als 300 der UN-Soldaten stellt, hatte das israelische Vorgehen zuvor scharf kritisiert. Israels Armee habe die Friedenstruppen bedroht und wolle sie evakuieren lassen, teilte Higgins vor einigen Tagen mit. Israel fordere sogar, dass die gesamte Unifil-Mission sich aus dem Grenzgebiet entferne.
    Schon vor einigen Tagen hatte sich die UN-Mission "zutiefst besorgt" gezeigt über Aktivitäten des israelischen Militärs "in unmittelbarer Nähe" zu einem ihrer Posten. Sie bezog sich dabei auf einen Angriff nahe Marun ar-Ras im Grenzgebiet weiter östlich von Nakura.

    Nahost-Konflikt
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    Quelle: dpa, AFP

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