Kiesewetter nennt Deckelung der Ukraine-Hilfe "fatal"
Militärhilfe für Ukraine:Kiesewetter: Deckelung der Kiew-Hilfe "fatal"
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Die geplante Deckelung der Ukraine-Hilfen stößt auf Kritik. Sie sei "fatal", sagte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter im ZDF. Dem Kanzler warf er "gebrochene Versprechen" vor.
CDU-Außen- und Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter über die geplante Deckelung der Hilfszahlungen der Bundesregierung für die Ukraine.19.08.2024 | 6:10 min
Das Vorgehen der Ampel-Koalition bei der weiteren Finanzierung der Ukraine-Hilfen stößt auf Kritik. Der CDU-Außen- und Verteidigungspolitiker Roderich Kiesewetter bezeichnete die geplante Deckelung als "fatal". Es sei "in unserem Sicherheitsinteresse, dass die Ukraine besteht und ihre Grenzen wiederherstellt, weil sich sonst der Krieg ausweitet", sagte er im ZDF-Morgenmagazin.
Und das stellt der Finanzminister mit dem Kanzleramt jetzt zur Disposition. Das ist fatal - ein Zeichen an Putin nach dem Motto 'Der Westen knickt ein'.
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Roderich Kiesewetter, CDU-Außen- und Verteidigungspolitiker
Das Vorgehen sei laut Kiesewetter auch ein Zeichen in die USA, "dass die Europäer unter der Führungsmacht Deutschland nicht bereit sind, mehr Verantwortung für die Ukraine zu übernehmen - warum sollten das dann die Amerikaner machen?".
Kiesewetter: "Unsere Sicherheit steht auf dem Spiel"
Kiesewetter forderte die Bundestagsabgeordneten dazu auf, sich stärker in die Haushaltsdebatte einzubringen. "Es kann nur ein ganz eindringlicher Appell an die Regierung gehen, dass es unsere Sicherheit ist, die in der Ukraine auf dem Spiel steht."
Die Regierungskoalition scheint im Haushaltsstreit endlich einen Kompromiss gefunden zu haben. Allerdings geht dieser aktuell vor allem zulasten der Hilfe für die Ukraine.19.08.2024 | 2:34 min
Es sei kein Almosen, der Ukraine zu helfen, sondern Sicherheitsinteressen, die auf dem Spiel stehen, so Kiesewetter, und dies müsse die Regierung "endlich einpreisen".
Der Kanzler hat versprochen, die Ukraine so lange zu unterstützen wie nötig - und das tut er jetzt nicht, das ist ein gebrochenes Versprechen.
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Roderich Kiesewetter, CDU-Außen- und Verteidigungspolitiker
Regierung weist Darstellung zurück
Die Bundesregierung hat die Darstellungen zurückgewiesen.. "Wir setzen die Hilfe fort, solange es nötig ist", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin. Richtig sei vielmehr, "dass sich an unserem Engagement und unserer Entschlossenheit nichts ändert", sagte dazu Büchner.
Spekulationen, die Regierung wolle vor den Landtagswahlen in Ostdeutschland ein Signal senden, wonach die Hilfszahlungen an die Ukraine begrenzt würden, nannte der Regierungssprecher "infam". Es sei eine Unterstellung zu behaupten, die Ukraine solle "wegen irgendwelcher innenpolitischer Aspekte" weniger Unterstützung erhalten.
Auch SPD-Politiker Roth kritisiert Vorgehen der Ampel
Das Vorgehen stieß aber auch innerhalb der Koalition auf Kritik. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses des Auswärtigen, der Sozialdemokrat Michael Roth, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Es ist ein fatales Signal der Bundesregierung in Richtung Ukraine, wenn in den künftigen Haushalten des Bundes keine weiteren Mittel für neue Militärhilfen eingeplant werden."
Die Debatte über die künftige Finanzierung der Militärhilfen wirke "wie ein verkappter Rückzug Deutschlands aus der Verantwortung", kritisierte Roth.
Wir können unsere Sicherheit nicht von Haushaltszwängen abhängig machen.
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Michael Roth, Außenausschuss-Vorsitzender
Seit mehreren Wochen stößt die ukrainische Armee immer weiter auf russischem Territorium vor. Unser Reporter hat einen Truppenteil bis an die russische Grenze begleitet.19.08.2024 | 2:25 min
Brief von Finanzminister Lindner
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuvor in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) geschrieben, "neue Maßnahmen" dürften nur eingegangen werden, wenn in den Haushaltsplänen für dieses und die kommenden Jahre "eine Finanzierung gesichert ist". Zudem: "Bitte stellen Sie sicher, dass die Obergrenzen eingehalten werden." Der Brief liegt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und der dpa vor.
Die Bundesregierung hat bisher keine klare Antwort auf die Frage der künftigen Ukraine-Unterstützung. Das sorgt auch für Kritik in den eigenen Reihen der Regierungsparteien.19.08.2024 | 1:42 min
Nach entsprechenden Berichten erklärte allerdings am Samstag das Finanzministerium, dass es weiter gesprächsbereit sei. Bedarfe müssten aber konkret gemeldet und nachvollziehbar sein - bislang liege keine Meldung vor. Grundsätzlich setzt die Bundesregierung darauf, dass die Ukraine künftig stärker mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen unterstützt werden kann.
Was Deutschland bereitstellt
Im laufenden Jahr stellt Deutschland für die militärische Unterstützung der Ukraine knapp 7,5 Milliarden Euro bereit, für 2025 sieht die Regierung 4 Milliarden Euro vor. Das Problem ist, dass laut Medienberichten das Geld bereits weitgehend verplant ist.
Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:
Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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