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Die Woche im Ukraine-Krieg:Awdijiwka fällt, russisches Schiff versenkt
von Christian Mölling, András Rácz
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Die Ukraine gibt die Verteidigung von Awdijiwka auf und versenkt ein russisches Kriegsschiff. Russland setzt seine Luftangriffe fort. Was diese Woche im Ukraine-Krieg passiert ist.
Rückzug aus Awdijiwka: Die Ukraine zieht sich aus der Stadt zurück.
Quelle: picture alliance / Anadolu
Russland nimmt Awdijiwka ein: Am frühen Morgen des 17. Februar gab der ukrainische Oberbefehlshaber, General Oleksandr Syrskyi bekannt, dass sich die ukrainischen Streitkräfte aus Awdijiwka zurückziehen und damit die Verteidigung der Stadt aufgeben. Der General betonte, dass es wichtig sei, das Leben der Soldaten zu schützen, um keine Einkreisung zu riskieren. Die russischen Streitkräfte haben bereits Bildmaterial veröffentlicht, das ihre Kontrolle über große Teile der Stadt, einschließlich des Zentrums, bestätigt.
Die letzten Tage in Awdijiwka waren für die Verteidiger äußerst schwierig. Neben dem Mangel an Artilleriemunition funktionierte auch die Luftabwehr nicht richtig, da es an Raketen fehlte. Dies ermöglichte es den Russen, die Luftüberlegenheit über Awdijiwka zu erlangen.
Die ukrainische Armee hat sich aus Awdijiwka vorerst zurückgezogen.17.02.2024 | 1:34 min
So setzte die russische Luftwaffe in den letzten Tagen der Belagerung Hunderte von Gleitbomben gegen die Stadt ein und machte die Verteidigungsanlagen unhaltbar. Außerdem konnten sie ihre vorrückenden Truppen aus der Luft unterstützen.
Informationsschlacht um Einnahme Awdijiwkas
Zum Zeitpunkt der Ankündigung von Syrskyi war der Rückzug de facto weitgehend abgeschlossen. Nach dem bisher kaum vorhandenen Bildmaterial ist den ukrainischen Truppen ein weitgehend geordneter Rückzug gelungen. Es gibt keine Informationen über größere Gruppen ukrainischer Kämpfer, die eingekesselt oder getötet worden wären.
Trotz dieser russischen Behauptungen über einen katastrophalen, ungeordneten Rückzug veröffentlichen die russischen Kanäle keine Bilder von größeren Gruppen getöteter oder gefangen genommener Ukrainer. Stattdessen verbreiten und verstärken sie die gleichen wenigen Aufnahmen, die insgesamt nur eine Handvoll Gefangener zeigen.
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Ukraine zieht sich auf nächste Verteidigungslinie zurück
Die Ukrainer ziehen sich auf die nächste Verteidigungslinie westlich der Stadt zurück, die entlang der Linie Berdytschiw -Semeniwka-Horliwka-Tonenke verläuft. Das nahegelegene Dorf Lastotschkine, das im Westen an Awdijiwka angrenzt, wird wahrscheinlich kampflos aufgegeben: Die Ruinen der Siedlung sind nicht zu verteidigen, da die Höhenlage und die Industrieanlagen am westlichen Stadtrand von Awdijiwka eine ungehinderte Feuerkontrolle über sie ermöglichen.
Quelle: DGAP
... leitet das Programm "Europas Zukunft" für die Bertelsmann Stiftung in Berlin. Er forscht und publiziert seit über 20 Jahren zu den Themenkomplexen Sicherheit und Verteidigung, Rüstung und Technologie, Stabilisierung und Krisenmanagement. Für ZDFheute analysiert er regelmäßig die militärischen Entwicklungen im Ukraine-Konflikt.
Quelle: DGAP
... ist Associate Fellow im Programm Sicherheit und Verteidigung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin. Er forscht und publiziert zu Streitkräften in Osteuropa und Russland und hybrider Kriegsführung.
Russische Luftangriffe und ukrainische Munitionsknappheit
Russland setzte währenddessen seine Drohnen- und Raketenangriffe auf das gesamte Gebiet der Ukraine fort. Am 10. Februar trafen Drohnen eine Tankstelle in Charkiw, was zu einem Großbrand führte, der eine ganze Straße verwüstete. Mindestens sieben Menschen kamen in den Flammen ums Leben. Weitere rund 50 Einwohner verloren ihre Häuser.
Die ukrainische Luftverteidigung ist gegen Raketen und Marschflugkörper immer noch unzureichend geschützt, da ein Mangel an modernen Luftabwehrraketen herrscht.
Auch die Artilleriemunition der ukrainischen Streitkräfte ist nach wie vor äußerst knapp. Russland ist in bestimmten Abschnitten der Frontlinie bei der Anzahl der abgefeuerten Granaten fünf bis zehn Mal überlegen.
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Ukrainische Langstreckenangriffe
Die Ukraine setzte ihre Langstrecken-Drohnenangriffe auf russische Ölinfrastrukturziele fort. Am 9. und 10. Februar wurden Raffinerien und Lagerhäuser in den Regionen Krasnodar und Kursk getroffen. Kiew greift offenbar immer wieder sehr weit voneinander entfernte Gebiete an, um Russland zu zwingen, seine Luftabwehr weiter auszubauen.
Beim Besuch des ukrainischen Präsidenten in Berlin unterzeichneten Selenskyj und Bundeskanzler Scholz eine Sicherheitsvereinbarung.16.02.2024 | 2:50 min
Russisches Landungsschiff versenkt
Am 14. Februar haben ukrainische Marinedrohnen ein weiteres großes russisches Militärschiff, die "Caesar Kunikow", ein großes Landungsschiff der Ropucha-Klasse, getroffen und versenkt. Das Schiff wurde von unbemannten ukrainischen Überwasserdrohnen des Typs Magura-V5 getroffen. Dies ist bereits das zweite russische Kriegsschiff, das nachweislich durch Magura-Drohnen versenkt wurde: Das erste war die Iwanowetz, eine Raketenkorvette der Tarantul-Klasse, die bereits am 3. Februar versenkt wurde.
Offenbar weisen die neuen Magura-V5-Drohnen der Ukraine einige technische Besonderheiten auf, die es Russland extrem schwer machen, sie aufzuspüren. Obwohl nicht bekannt ist, wie viele Maguras die Ukraine besitzt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Angriffe auf russische Kriegsschiffe weitergehen werden.
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches Kriegsschiff vor der Halbinsel Krim zerstört.14.02.2024 | 0:23 min
Deutschland kündigt Umsetzung eines neuen Hilfspaketes an
Am 16. Februar, am Vorabend der Münchner Sicherheitskonferenz, kündigte Deutschland ein weiteres militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Wert von mehr als 1,1 Mrd. EUR an. Das Paket umfasst unter anderem 18 Panzerhaubitzen 2.000, weitere 18 brandneue Haubitzen des Typs RCH-155 (die in den kommenden drei Jahren nach und nach geliefert werden sollen), 120.000 Granaten für 122-mm-Artillerie sowie 100 Raketen für Iris-T.
Dies ist offensichtlich Teil des bereits angekündigten deutschen Engagements in Höhe von sieben Milliarden Euro für die Sicherheit und Verteidigung der Ukraine, das für dieses Jahr geplant ist. Auch Spanien und Litauen haben neue Militärhilfepakete angeboten.
Präsident Selenskyj warnt vor Putin und verlangt vom Westen, Munition und Waffen mit großer Reichweite zu liefern.17.02.2024 | 3:03 min
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