Kreml bestreitet Attacke auf AKW:Kiew meldet russischen Angriff auf Tschernobyl
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Das frühere AKW Tschernobyl ist laut Kiew bei einem russischen Angriff beschädigt worden. Ein Feuer sei gelöscht worden, so Präsident Selenskyj. Der Kreml bestreitet die Attacke.
Vor 39 Jahren ereignete sich der GAU in Tschernobyl. Jetzt wurde die Schutzhülle des Kraftwerks von einer Drohne beschädigt. Die Ukraine macht Russland verantwortlich.14.02.2025 | 1:33 min
Eine russische Drohne hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Schutzhülle um das vor fast 40 Jahren havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl beschädigt. Ein Feuer sei gelöscht worden, die Strahlenbelastung sei nicht erhöht, schrieb Selenskyj bei Telegram. Die Schäden seien aber bedeutend.
Es gibt ein Land in der Welt, das solche Objekte attackieren kann, dass die Territorien von Atomkraftwerken besetzt und Kampfhandlungen führt, ohne überhaupt über die Konsequenzen nachzudenken - und das ist das heutige Russland.
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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
Der Präsident bezeichnete den Vorfall als "eine terroristsiche Bedrohung für die ganze Welt".
Post von Präsident Selenskyj auf X
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Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA bestätigte den Vorfall. In der Nacht gegen 1:50 Uhr Ortszeit (0:50 Uhr MEZ) hätten die dort stationierten internationalen Atombeobachter eine Explosion am Sarkophag um den havarierten Reaktor vier gehört.
Der beschädigte Sarkophag des Kernkraftwerks Tschernobyl
Quelle: AP
Sie seien dann darüber informiert worden, dass eine Drohne die Überdachung des AKW getroffen habe, heißt es in einer Mitteilung der IAEA.
Der Generaldirektor der IAEA, Rafael Grossi, sprach von kleineren Schäden am Meiler. "Wir haben einen Angriff gesehen, bei dem es sich im Grunde um eine Drohne mit einer konventionellen Sprengladung handelte, die das Dach des Sicherheitsbehälters, den Sarkophag traf, der die angeschlagene Einheit dort bedeckt. Glücklicherweise gab es keine bedeutenden strukturellen Schäden, und es ist keine Strahlung nach außen gedrungen", sagte Grossi im Gespräch mit RTL und ntv am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC).
Zu den Hintergründen des Angriffs auf das AKW konnte Grossi nur spekulieren. "Sie haben dort nukleares Material. Ich nehme an, dass es ein Versuch ist, Panik zu erzeugen, vielleicht durch die Möglichkeit einer Freisetzung von Radioaktivität in die Atmosphäre."
Kreml bestreitet Angriff auf Tschernobyl
Der Kreml hat einen russischen Angriff auf das AKW hingegen dementiert. Er kenne zwar nicht die genauen Umstände. "Ich weiß aber eins: Es kann nicht sein, dass Schläge gegen irgendwelche Objekte der atomaren Infrastruktur oder der Infrastruktur der Atomenergie geführt werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Daher seien alle solchen Anschuldigungen falsch. "Das russische Militär tut so etwas nicht."
Reaktoren eines Atomkraftwerkes halten Erdbeben, leichten Beschuss und Abstürzen kleinerer Flugzeuge stand. Größte Gefahr: Versagen der Kühlung. Blick in einen 3D-Reaktor. 08.04.2024 | 0:45 min
Historischer Reaktorunfall von Tschernobyl
Im damals sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl explodierte am 26. April 1986 ein Reaktor. Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl gilt als weltweit schwerster Reaktorunfall. Wegen der Strahlung musste nicht nur das Kraftwerk stillgelegt, sondern auch anliegende Ortschaften evakuiert werden.
Bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten erlitten Tausende Menschen schwere Strahlenschäden. Über dem ersten Schutzschild wurde mit internationaler Hilfe ab 2010 ein neuer Sarkophag gebaut, der offiziell 2019 eingeweiht wurde. 2022 kurz nach Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs besetzten Russlands Truppen das Gelände des AKW. Sie mussten sich aber später wieder zurückziehen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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