mit Video
Regierung meldet 19 Tote:Tschad: Angriff auf Präsidentenpalast abgewehrt
|
In dem zentralafrikanischen Land Tschad wurde nach Angaben der Regierung ein "Destabilisierungsversuch" vereitelt. Die Angreifer sollen Kämpfer der Miliz Boko Haram gewesen sein.
Augenzeugen berichteten von Schüssen in der Nähe des Präsidentenpalastes (Archivbild)
Quelle: AFP
Schwer bewaffnete Angreifer haben am Mittwoch den Präsidentenpalast im Tschad attackiert. Die Gruppe sei schnell von der Präsidentengarde überwältigt worden, hieß es aus Sicherheitskreisen.
"Die Situation ist vollständig unter Kontrolle", versuchte der tschadische Außenminister und Regierungssprecher Abderaman Koulamallah in einem auf Facebook veröffentlichen Video zu besänftigen. Der "Destabilisierungsversuch" sei abgewehrt worden.
Regierung spricht von 19 Toten
Koulamallah führte aus, dass es insgesamt 24 Angreifer gegeben habe. 18 von ihnen seien getötet und die übrigen sechs verletzt worden. Auf Regierungsseite gab es demnach einen Toten und drei Verletzte.
Auf seiner Reise durch Niger wird Filmemacher Reza Pakravan immer wieder mit Spuren des Terrors von Boko Haram konfrontiert. Die Menschen leben in Angst vor Gewalt und Entführungen.12.01.2024 | 29:29 min
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hatten zuvor Schüsse in der Nähe des Präsidentenpalastes gehört. Alle Zufahrtsstraßen zum Amtssitz des Präsidenten wurden blockiert und auf den Straßen der Hauptstadt N'Djamena waren Panzer zu sehen.
Angreifer sollen der Miliz Boko Haram angehört haben
Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass es sich bei den Angreifern um Kämpfer der Dschihadistenmiliz Boko Haram gehandelt habe, die in der Region rund um den Tschadsee von der Armee bekämpft wird.
Der Angriff ereignete sich wenige Stunden nach dem Besuch des chinesischen Außenministers Wang Yi in N'Djamena. Er war unter anderem von Staatschef Mahamad Idriss Déby Itno empfangen worden.
Vor zehn Jahren wurden hunderte Mädchen aus einer Schule im Dorf Chibok im Norden Nigerias von den Boko Haram entführt. In der Region sind Entführungen an der Tagesordnung.13.04.2024 | 2:41 min
Land ist von politischen Krisen geprägt
2021 hatte Déby im Tschad die Macht übernommen, nachdem sein Vater Idriss Deby Itno - er regierte das Land 30 Jahre lang - im Kampf gegen Rebellen getötet worden war. Der Sohn gewann im vergangenen Jahr eine Präsidentschaftswahl, die Beobachter nicht als glaubwürdig einstuften.
Ende Dezember 2024 kam es zu einer Parlamentswahl, die den Tschad in Richtung einer Demokratie führen sollte. Die Opposition erklärte aber auch diese Wahl für unglaubwürdig und boykottierte sie. Die Beteiligung war gering, ein Ergebnis lag bis Mittwoch nicht vor.
Quelle: ZDF
Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Quelle: AFP, Reuters, AP
Thema
Mehr Nachrichten aus der Region
Präsidentschaftswahl im Tschad:Junta-Chef Déby Itno zum Sieger erklärt
Wahlergebnis umstritten:Mindestens 21 Tote bei Protesten in Mosambik
mit Video