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Nachfolger von F-22 und F-35:Trump vergibt Kampfjet-Auftrag an Boeing
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US-Präsident Trump bringt den Bau eines neuen Kampfjets auf den Weg. Er soll zu seinen Ehren F-47 heißen, für Einsätze mit Kampfdrohnen geeignet und "praktisch unsichtbar" sein.
Der 47. Präsident der USA, Donald Trump, kündigt den Bau des neuen Kampfjets F-47 an.
Quelle: AP
Donald Trump hat eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des US-Militärs verkündet: Wie der US-Präsident am Freitag im Weißen Haus vor Journalisten bekanntgab, soll der Flugzeugbauer Boeing den Kampfjet der neuen Generation unter dem Namen F-47 entwickeln und bauen. Das Projekt ist mit hohen Kosten verbunden, die Trump-Regierung gab trotz ihres ansonsten drastischen Sparkurses bei den US-Bundesbehörden grünes Licht für den neuen Kampfjet.
Nichts auf der Welt kommt auch nur annähernd an ihn heran.
Donald Trump, US-Präsident
Trump sagte, der Auftrag für den F-47-Jet sei Boeing nach einem "harten und intensiven Wettbewerb" zwischen mehreren Herstellern erteilt worden. Er ließ zudem erkennen, dass der Name F-47 ihm zu Ehren gewählt worden sei. "Die Generäle" hätten diese "schöne Zahl ausgewählt", sagte Trump, der in seiner zweiten Amtszeit der 47. Präsident der USA ist.
Trump: Jet soll neben Drohnen fliegen und "praktisch unsichtbar" sein
Aktuell sind die F-22 und F-35 die modernsten einsatzfähigen Kampfjets der USA, sie gehören zur fünften Generation. Der im Rahmen des Programms Next Generation Air Dominance (NGAD) der US-Luftwaffe entwickelte neue Kampfjet soll den F-22 Raptor von Boeings Konkurrent Lockheed Martin ersetzen, der bereits ab den 1980er Jahren entwickelt wurde und seit 2005 im Einsatz ist. Der F-22 ist für seine Tarnkappeneigenschaften und seine besonders gute Manövrierfähigkeit bekannt.
Der nun zu entwickelnde F-47 soll insbesondere auch für gemeinsame Einsätze mit Kampfdrohnen geeignet sein. Trump sagte am Freitag, der Jet werde "praktisch unsichtbar" sein und über eine unübertroffene Manövrier- und Leistungsfähigkeit verfügen.
Kampfjet-Projekt 2024 wegen hohen Kosten gestoppt
Zum Volumen des Auftrags für Boeing machte Trump keine Angaben und führte hierfür Sicherheitsgründe an. Die Ausgaben dürften jedoch massiv sein: Bereits 2018 hatte die Finanzbehörde des US-Kongresses mit bis zu 300 Millionen Dollar (heute etwa 276 Millionen Euro) pro Kampfjet gerechnet - deutlich mehr als für alle anderen Flugzeuge der US-Luftwaffe. Das NGAD-Programm war 2024 zunächst aufgrund von Bedenken wegen der hohen Kosten gestoppt worden.
US-Verteidigungsminister Peter Hegseth sagte, der neue Jet stelle eine "sehr direkte, klare Botschaft an unsere Verbündeten dar, dass wir uns nicht aus dem Staub machen - und an unsere Feinde, dass (...) wir in der Lage sein werden, über Generationen hinweg ungehindert unsere Macht auf der ganzen Welt zu zeigen".
Dies ist eine historische Investition in das amerikanische Militär.
Peter Hegseth, US-Verteidigungsminister
Zuschlag für Boeing erste gute Nachricht seit Längerem
Für Flugzeugbauer Boeing ist der F-47-Auftrag eine enorm gute Nachricht nach schwierigen Monaten. Sicherheitsprobleme und massive Streiks hatten das Unternehmen belastet. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen rund 11,8 Milliarden Dollar Verlust, der Umsatz brach um 14 Prozent ein.
Boeing, das sich derzeit neben der Rüstungsfirma Northrop Grumman auch um das Flugzeug der nächsten Generation für die US-Marine bewirbt, erklärte zum Zuschlag für den F-47, damit werde ein "neuer globaler Standard" für die sechste Generation von Kampfjets etabliert. Der unterlegene Konkurrent Lockheed Martin erklärte, das Unternehmen sei "enttäuscht über diesen Ausgang", sei aber sicher, eine "wettbewerbsfähige Lösung angeboten zu haben".
Quelle: dpa
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Quelle: AFP, dpa
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